14.06.2021  LIQUI MOLY HBL

Ungefährdeter Heimsieg: Löwen lassen der MT keine Chance

Mit einer deutlichen Niederlage im Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen ist die MT Melsungen am Sonntag in die Schlussphase der LIQUI MOLY HBL gestartet. Die Nordhessen konnten nur in den ersten zehn Minuten das Spiel offen gestalten und wurden nach einem 4:4-Zwischenstand vom Tabellenvierten mit 31:22 (15:10) förmlich an die Wand gespielt. Überragend bei den Gastgebern als Torschütze war Uwe Gensheimer mit zehn Treffern aus elf Versuchen. Darüber hinaus glänzte der 19-jährige Ersatztorwart David Späth mit 40 Prozent gehaltener Bälle.

Ohne die Nummern eins bis vier im Tor, ohne das Außen-Duo Patrick Groetzki (alle verletzt) und Jerry Tollbring (krank), dafür aber erstmals nach 467 Tagen wieder mit Fans in der SAP Arena gehen die Löwen in das Duell mit der MT. Wer gleich richtig heiß ist: David Späth im Tor. Das Supertalent im Löwen-Kasten hält die ersten beiden Würfe auf sein Tor. Nach dem 4:3 des ebenfalls bestens aufgelegten Andy Schmid ist Späth zum dritten Mal zur Stelle, schraubt die Quote auf 50 Prozent. Weltklasse.

An Melsungen geht das nicht spurlos vorbei. Dabei heißt ihr Problem nicht nur Späth, sondern auch Löwen-Abwehr. Um den agilen und klug verschiebenden Innenblock von Ymir Örn Gislason und Mait Patrail schneiden die Gelben den Weißen sämtliche Anlauf- und Passwege ab. Der Lohn: Zwischen Minute 10 und 15 gelingt den Mannheimern und Kronauern ein 4:0-Lauf. Stark in dieser Phase Jannik Kohlbacher, der zwei Treffer setzt und einen Steal in der Defensive verbucht. Das 8:4 ist Andy Schmids 1500. Bundesliga-Tor und der nächste Grund zum Feiern an diesem denkwürdigen Tag der Fan-Rückkehr. Nach dem 9:5 des wie befreit aufspielenden Albin Lagergren sehen sich die Hessen zur ersten Auszeit gezwungen (16.).

Was für ein Zeichen der Löwen, als Späth in der ersten Aktion nach der MT-Besprechung den Siebenmeter von Tobias Reichmann hält (17.). Alles läuft für die Männer in Gelb. Uwe Gensheimer verwandelt bei seinem Start-Sieben-Comeback einen von Lagergren herausgeholten Siebenmeter zum 11:5 (19.). Der Kapitän zeigt sich überraschend weit nach seiner Meniskus-OP, versenkt insgesamt alle seiner vier Versuche und ist einer der entscheidenden Faktoren dafür, dass die Löwen ein 15:10 mit in die Pause nehmen. In allen Phasen des Spiels sind Gense & Co. in Halbzeit eins die bessere Mannschaft.  

Nach der Pause wird es zunächst noch deutlicher: Drei Treffer am Stück bringen die Löwen 19:10 nach vorne (34.). Schmids sechstes Tor stellt auf 20:11. Beim 22:14 nach Gensheimers achter Bude nimmt Gudmundur Gudmundsson die zweite Auszeit, gibt seinen Leuten lautstark zu verstehen: So geht es nicht weiter! (40.) Allerdings: Es geht so weiter. Nach dem nächsten technischen Fehler der MT macht Romain Lagarde seine erste Kiste an diesem Tag: 23:14 (41.). Julius Kühns erster Treffer fällt weniger ins Gewicht (23:15, 42.). Beim nächsten MT-Angriff landet David Späth Parade Nummer neun – 40 Prozent – immer noch allererste Sahne!

Lagergrens nächste Klasse-Aktion bringt das 25:16, Schmids siebte Bude die erste zweistellige Führung auf die Anzeige (26:16, 48.). Wie im Rausch rollt der gelbe Express weiter. Und wenn er einmal kurz stockt, ist der Youngster im Tor zur Stelle. Gegen Kühn landet David Späth beim Stand von 26:18 seine zehnte Parade (50.). Gensheimer mit seinem zehnten Treffer stellt beim 28:18 (51.) wieder auf zehn vor. In der 53. Minute kommt Mats Grupe und feiert damit sein HBL-Debüt in einem denkbar günstigen Moment – inklusive Premieren-Paraden. Der Rest ist das reine Löwen-Fest bei Fan-Rückkehr.

Statistiken zum Spiel:

Rhein-Neckar Löwen: Späth, (1.-53. Min., 12 Paraden / 19 Gegentore), Grupe (54.-60. Min., 2 P. / 3 G.), Palicka (n.e.) – Schmid 7, Gensheimer 10/3, Veigel, Kirkeløkke 1, Lagarde 1, Patrai 1, Ahouansou 1, Abutovic, Lagergren 4, Gislason 1, Nielsen, Nilsson 2, Kohlbacher 3 – Trainer: Klaus Gärtner, Martin Schwalb.

MT Melsungen: Simic (1.-30. Min., 4 Paraden / 15 Gegentore), Heinevetter (ab 31.-60 Min., 6 P. / 16 G.), – Maric, Kühn 2, Lemke 1, Allendorf, Reichmann 3, Kunkel 3, Mikkelsen, Danner, Arnarsson, Pregler, Häfner 5, Salger, Kastening 5, Pavlovic 3 – Trainer: Gudmundur Gudmundsson.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg).

Zeitstrafen: 4 Min. – 4 Min. (Gislason, 10:45 Min., Kohlbacher, 23:28 Min. – Danner, 15:10 Min., Salger, 20:05 Min.)

Siebenmeter: 3/3 – 0/2 (Reichmann scheitert an Späth, 16:08 Min., Reichmann wirft über das Tor, 46:23 Min.)

Spielort: SAP Arena Mannheim, 250 Zuschauer

Foto: Binder

Quelle: RNL