26.02.2021  LIQUI MOLY HBL

Nach Aufholjagd: Wetzlar sichert Unentschieden in letzter Sekunde

Die HSG Wetzlar bewies am Donnerstagabend Moral. Nach einem sieben-Tore-Rückstand legten die Hausherren eine Aufholjagd hin und sicherten sich in letzter Sekunde durch den Treffer von HSG-Spieler Maximilian Holst ein 28:28-Unentschieden gegen den HC Erlangen. Es war der vierte Punktgewinn in Serie für Wetzlar. Anton Lindskog traf als bester Werfer der Partie neun Mal das Tor.

Der Erlanger Simon Jepson eröffnete den Abend mit einem Tor aus dem Rückraum, Stefan Cavor entgegnete diesem direkt und erzielte das 1:1. Nach drei Minuten traf dann Anton Lindskog mit seinem 300. Treffer für Grün-Weiß zum 2:2. Stefan Cavor hatte ihn am Kreis in Szene gesetzt. In den ersten Minuten wurde deutlich, dass die Partie eng werden würde. Beide Mannschaften gaben von Sekunde eins alles und Till Klimpke hielt in der fünften Minute den ersten Ball des Tages. Nach einem vergebenen Siebenmeter von Maximilian Holst und einer Zwei-Minuten-Strafe für Anton Lindskog konnte Sime Ivic zur 2:4-Führung für die Gäste treffen. In der 10. Minute übernahm dann Lenny Rubin Verantwortung und verkürzte zum 4:5. Daraufhin folgte der Ausgleich durch Kapitän Kristian Björnsen. Nach dem 10:7 durch Kristian Björnsen unterliefen den Wetzlarer Jungs gleich mehrere technische Fehler, sodass die Erlanger vier Tore in Folge erzielten. Kai Wandschneider bat zur Auszeit, fand klare Worte und wechselte. Den Bann brach Anton Lindskog in doppelter Unterzahl zum 11:11-Ausgleich. In der Phase kurz vor der Pause passte die Feinabstimmung der Wetzlarer nicht. Pässe gingen ins Leere und auch im Abschluss fehlte die letzte Präzision, sodass Ivic zum 12:17 für die Franken traf. Dies war gleichbedeutend auch der Halbzeitstand. Neben dem Rückstand hatte sich Stefan Cavor an der Schulter verletzt.

Der zweite Abschnitt begann wie der erste aufhörte und zwar mit zwei Toren von Sime Ivic. Die Wetzlarer erwischten keinen guten Start und die Erlanger waren aus dem Rückraum besonders treffsicher, sodass der Vorsprung der Gäste auf 13:20 anwuchs. Nach einer Parade von Tibor Ivanisevic konnte Lindskog dann zum 15:20 verkürzen. Nach einem weiteren Tor vom gut aufgelegten Schweden legte Michael Haaß die grüne Karte. Das Zusammenspiel der Abwehr und Torhüter Ivanisevic wurde besser, sodass die Erlanger neun Minuten ohne Torerfolg blieben und Maximilian Holst zum 18:20 verkürzte. Es folgten fünf wilde Minuten, in denen dann die Wetzlarer kein Tor erzielen konnten und Johannes Sellin zum 18:23 einnetzte. Kai Wandschneider nahm eine Auszeit, griff in die Taktikschublade und seine Schützlinge verteidigten daraufhin sehr offensiv. Die Folge war das 21:23 durch einen schönen Dreher von Lars Weissgerber und einer Zwei-Minuten-Strafe für die Gäste. Tibor Ivanisevic hielt in der 51. Minute einen Siebenmeter, erneut Weissgerber traf den Anschlusstreffer zum 23:24. Aber auch die Gäste waren durch Nationalspieler Antonio Metzner treffsicher. Nach einem starken Ballgewinn von Lindskog konnte Stefan Cavor zum 25:25 ausgleichen. Wandschneider setzte mit Gempp einen siebten Feldspieler ein und dieser lieferte prompt das 26:25. Die Schlussminuten waren extrem spannend! Zuerst fehlte Lindskog das Glück, sodass sein Wurf an der Latte landete und die Gäste dreißig Sekunden vor Schluss mit einem Tor führten. Wandschneider legte die Auszeit und fand die richtigen Worte. In der letzten Aktion des Spiels wurde Olle Forsell Schefver regelwidrig gefoult. Siebenmeterexperte Holst trat von der Linie an und erzielte nach der Schlusssirene das umjubelte 28:28-Unentschieden! Was für ein Comeback der Wetzlarer Jungs nach einem 7-Tore-Rückstand. Diese Schlussphase hätte eine ausverkaufte Rittal Arena verdient gehabt.

Quelle: HSG Wetzlar

Foto: Vogler