10.05.2021  LIQUI MOLY HBL

Krimi im Abstiegskampf: HBW und Minden trennen sich Unentschieden

Der HBW Balingen-Weilstetten und GWD Minden haben sich am 29.Spieltag mit dem 29:29 (16:16) jeweils einen Punkt im Abstiegskampf gesichert. Nach einem dramatischen und an Spannung kaum zu überbietenden Handball-Krimi der beiden Tabellennachbarn war das Unentschieden gerecht und spiegelte den Spielverlauf wieder. Kevin Gulliksen (7/4) war bester Werfer der Gastgeber, Vladan Lipovina (9) netzte am Häufigsten für die Gäste ein.

Der Aufwärtstrend der vergangenen Partien der Grün-Weißen setzte sich mit dem heutigen Anpfiff zunächst weiter fort. Die von Frank Carstens geforderte Beinarbeit im Angriff gegen die stabil stehenden Gastgeber konnte besonders in der ersten Halbzeit mit Bravour umgesetzt werden, wodurch den Galliern nur wenig Zugriff auf das Spielgeschehen gegeben wurde. Vor allem in den ersten 25 Spielminuten war die Effizienz vor dem Tor nahezu makellos. Juri Knorr glänzte mit seiner Übersicht und vielen Anspielen an den Kreis. Hinzu kam das gewohnt starke Mindener Tempospiel, durch das die Gäste mehr und mehr das Ruder übernehmen konnten. Beim Stand von 8:12 (20. Spielminute) waren die Hausherren deshalb gezwungen, konsequent umzustellen. Das daraus resultierende Überzahlspiel der Süddeutschen mit dem siebten Feldspieler sorgte für den entscheidenden Bruch, durch das die Carstens-Sieben zunehmend das Nachsehen hatte. Balingen war es mit der zusätzlichen Anspieloption im Angriff gelungen den Rückstrand mit dem Pausenpfiff zu egalisieren.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Ostwestfalen Probleme mit der Angriffsformation der Gastgeber. Hinzu kamen individuelle Fehler und ein halbzeitübergreifender 6:0-Lauf, durch den die Balinger die Kontrolle über die Partie übernehmen konnten. Doch die Mindener Jungs ließen nicht locker. Wohlwissend, dass etwas zählbares in dieser Begegnung mehr Wert war als sonst. Mit zunehmendem Spielverlauf, funktionierten die Absprachen in der Abwehr besser und die Laufbereitschaft in Unterzahl konnte entscheidend gesteigert werden. Malte Semisch pushte sich und sein Team mit jeder neuen Parade. Das Umschaltspiel war dadurch griffiger und intensiver. Im Angriff wussten die Grün-Weißen zudem mit ihrer Variabilität zu überzeugen. Sieben Minuten vor Schluss stand der Ausgleich auf der Anzeigetafel. Der Vier-Punkte-Fight nahm somit nochmal an Fahrt auf. 30 Sekunden vor Schluss erzielte Christoffer Rambo sogar die 28:29-Führung. Die Gallier hatten allerdings genug Zeit, um ihren letzten Angriff in erneuter 7:6-Überzahl zu planen. Kristian Beciri gelang damit wenige Sekunden vor Ende den 29:29-Endstand.

Stimmen zum Spiel:

Juri Knorr (Spieler GWD): „Es war ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen. Wir starten gut und gehen in Führung. Leider fallen wir danach wieder in alte Muster zurück und können unsere Chancen nicht immer nutzen. Balingen wollte dann natürlich auch Tore machen und das ist ihnen dann auch gut gelungen. Über die ganze Partie hinweg können wir uns glücklich mit dem Unentschieden schätzen, auch wenn zu Schluss noch mehr drin gewesen ist.“

Lukas Saueressig (Spieler HBW): „Wenn ich mir den Spielverlauf anschaue, haben wir oft die Chance gehabt, uns entscheidend abzusetzen. In einem Punktespiel dürfen wir so viele freie Bälle einfach nicht liegen lassen. Das Unentschieden ist deshalb durchaus gerecht.“

Statistiken zum Spiel:

GWD: Malte Semisch (1.-54. mit 11 Paraden), Carsten Lichtlein (55.-60.); Kevin Gulliksen (7/4), Christoffer Rambo (6), Miro Schluroff (5), Juri Knorr (4), Joschua Thiele (3), Joscha Ritterbach (2), Simon Strakeljahn (1), Lucas Meister (1)

HBW: Mike Jensen (1.-14. mit 1 Parade), Mario Ruminsky (15.-21.), Vladimir Bozic (22.-60. mit 6 Paraden); Vladan Lipovina (9), Oddur Gretarsson (3/3), Tim Nothdurft (3), Lukas Saueressig (3), Moritz Strosack (3), Fabian Wiederstein (3), Kristian Beciri (2), Niklas Diebel (1), James Scott Junior (1)

Zeitstrafen: Janke (6., 49., 58.) – Beciri (27.), Kirveliavicius (28.), Scott Junior (56.).

Rote Karten: Saueressig (51.), Janke (58.).

Spielfilm: 2:3 (5.), 5:6 (10.), 6:9 (15.), 9:12 (20.), 11:14 (25.) 16:16 (30.), 18:16 (35.), 22:19 (40.), 23:21 (45.), 24:23 (50.), 27:26 (55.), 29:29 (60.).

Schiedsrichter: Christian vom Dorff und Fabian vom Dorff

Foto: Schips

Quelle: GWD