24.02.2020  LIQUI MOLY HBL

TVB entscheidet das Schwabenderby für sich

Vor 5833 Zuschauern in der Porsche-Arena konnte der TVB Stuttgart zum ersten Mal das heimische Schwabenderby gewinnen. Ein verdienter 29:26-Erfolg (14:11) für die Stuttgarter, die von Beginn an das Spiel bestimmten und ihre Führung über die gesamte Zeit nicht mehr hergaben.

Der TVB erwischte einen blendenden Start: Nach sechs Minuten parierte Bitter den vierten Wurf der Göppinger, nach dem 4:1 für das Heimteam bat der Gästetrainer Hartmut Mayerhoffer seine Mannen bereits zur Besprechung. FA fand kaum eine Lücke im Stuttgarter Abwehrverband. Die Rückraumspieler Tim Kneule, Ivan Sliskovic, der angeschlagene Nicolai Theilinger und der nachverpflichtete Puoya Norouzinezhad kamen selten in aussichtsreiche Positionen.

Der TVB hielt seine Zwei- bis Drei-Tore-Führung bis zum 7:4 (15.). Marcel Schiller von linksaußen und Kneule mit einem Gewaltwurf verkürzten zum 6:7 (16.). Doch das Schweikardt-Team blieb ruhig. Max Häfner, der wie schon gegen Erlangen starke Szenen hatte, traf zum 10:7 (21.). Zarko Pesevski, wieder mit einer hundertprozentigen Quote, legte zum 11:7 nach. Am Kreis und auf der Torhüterposition hatte der TVB die größten Vorteile. Nach 24 Minuten rückte bei den Gästen Urh Kastelic für den unglücklichen Daniel Rebmann zwischen die Pfosten.

An den Kräfteverhältnissen änderte dieser Wechsel ebenso wenig wie die Umstellung auf zwei Kreisläufer. Der TVB hatte das Derby im Griff. Zwei Minuten vor der Halbzeit hielt Bitter beim 13:11 seinen zweiten Strafwurf, per direkten Freiwurf markierte Lönn die 14:11-Pausenführung. Die war allerdings phasenweise mühsam erarbeitet, weil sich die Göppinger in der Deckung gesteigert hatten.

Nach Wiederbeginn mussten die Stuttgarter zwei Zeitstrafen binnen fünf Minuten verkraften. Christian Zeitz, der vor der Pause zweimal gescheitert war, sorgte mit seinem ersten Tor für das wichtige 16:13 (33.). Sascha Pfattheicher, der seine gute Form vom Donnerstag bis zum Sonntag konservierte, stellte mit dem 19:15 die erste Vier-Tore-Führung her. Es folgte die nächste Auszeit der Göppinger (41.).

Bei den Gästen bemühte sich Norouzinezhad nach Kräften, der Iraner war aber mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Seinen Kollegen fehlte weiterhin die Durchschlagskraft. Nach Lönns 22:16 (45.) stellten die Göppinger nach der nächsten Auszeit ihre Deckung um und versuchten, mit einer 4:2- und 3:3-Formation den TVB zu Fehlern zu zwingen. Das indes funktionierte nur ansatzweise, die Stuttgarter spielten ihre Angriffe meist mit Bedacht zu Ende – und sie behielten auch in der Deckung den Überblick.

Leise Hoffnungen durften sich die Gäste acht Minuten vor dem Ende machen: Theilinger verkürzte zum 21:25. Auch nach Norouzinezhads 23:26 war für die Göppinger zumindest ein Punktgewinn noch möglich – theoretisch allerdings nur. Der TVB überstand auch eine Zeitstrafe gegen Robert Markotic drei Minuten vor Schluss unbeschadet. Pfattheicher machte mit seinem siebten Tor zum 28:24 endgültig den Deckel drauf aufs Derby, das der TVB völlig verdient mit 29:26 für sich entschied.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (3), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvégi, Späth (3), Lönn (5), Markotic (1), Röthlisberger, Zeitz (3), Zieker (2/2), Pfattheicher (7), Pesevski (4), Wieling.

FA Göppingen: Rebmann, Kastelic; Neudeck, Theilinger (3), Kneule (4), Bagersted (1), Sliskovic (5), Sörensen (3/1), Schiller (3/2), Rentschler, Hermann (2), Kozina, Norouzinezhad (5).

Quelle: TVB Suttgart
Foto: Koerner