19.09.2019  LIQUI MOLY HBL

Stuttgart empfängt den ungeschlagenen Tabellenführer

Schwere Aufgabe für den TVB Stuttgart: Am Donnerstagabend kommt der Tabellenführer aus Hannover zu den Schwaben in die Porsche Arena. Die Mannschaft um Trainer Schweikardt setzt alles daran, mit den eigenen Fans im Rücken den Recken die ersten Punkte in der LIQUI MOLY HBL zu nehmen. Anpfiff der Partie ist um 19 Uhr, Sky überträgt live.

War das knapp beim ersten Heimspiel des neuformierten Teams der WILD BOYS gegen den TSV GWD Minden. 24:24 lautete vor zwei Wochen das Endresultat in der SCHARRena. Dabei hatte der TVB Stuttgart beim 10:6 bereits mit vier Toren geführt. „Wir haben durch unsere einfachen Fehler den Gast aus Minden immer wieder ins Spiel zurückkommen lassen“, ärgerte sich Trainer Jürgen Schweikardt hinterher.

Mit 27:36 unterlag der TVB am vergangen Sonntag in Berlin. „Man hat deutlich gesehen, dass bei uns noch die Automatismen fehlen“, räumte Trainer Jürgen Schweikardt hinterher ein. Er bemängelte vor allem das Rückzugsverhalten seines Teams. „Wir haben uns hier teilweise präsentiert wie ein Hühnerhaufen“, ärgerte er sich.

Im Topspiel des fünften Spieltags kam es zum Duell der Giganten zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt. Die Kieler siegten im Nordderby mit 28:24 und brachten dem deutschen Meister damit die erste Niederlage der Saison bei. Die MT Melsungen rehabilitierte sich für die schwache Leistung in Balingen und besiegte den bis dato ungeschlagenen SC Magdeburg mit 31:29. Trotz der knappen 26:25 Niederlage in Leipzig gab die wesentlich höher eingeschätzte Mannschaft von Frisch Auf Göppingen die „rote Laterne“ ab an Aufsteiger HSG Nordhorn Lingen, der in Wetzlar mit 34:27 unterlag. Davor rangiert auf dem ersten Nichtabstiegsplatz der TVB 1898 Stuttgart mit 1:5 Zählern. Um sich etwas aus der Gefahrenzone zu entfernen, wäre heute ein Erfolg für die WILD BOYS dringender denn je. „Doch das ist sehr, sehr  schwierig und kann nur mit äußerster Konzentration gelingen“, gibt TVB-Coach Jürgen Schweikardt zu bedenken.

Heute gastiert nun das absolute Top-Team der Liga, der verlustpunktfreie Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf in der Porsche Arena. Die Niedersachsen räumten bisher alles weg, was sich ihnen den Weg stellte. Ob zuhause oder auswärts, die Recken waren stets obenauf. Überrascht hat die Fachwelt sicherlich der 27:24 Erfolg in Göppingen und das klare 36:26 in Lemgo. Auch daheim fegte die Mannschaft von Trainer Carlos Ortega alles aus der TUI-Arena, machte mit den Gegnern Minden (36:30), Balingen (31:23) und dem Bergischen HC (30:24) jeweils kurzen Prozess. Und das obwohl das Team mit drei Akteuren aus der eigenen Jugend, denen der Spanier Ortega ein großes Potenzial bescheinigt, stark verjüngt wurde. Externe Zugänge vor der laufenden Runde waren der Schwede Alfred Jönsson, Ivan Martinovic vom VfL Gummersbach und Torhüter Domenico Ebner von der SG BBM Bietigheim. Die Abgänge von Pavel Atman, Nationalspieler Kai Häfner, Martin Ziemer, Domagoj Srsen, Torge Johannsen und Lars Lehnhoff scheinen auf jeden Fall gut kompensiert zu sein. Interessant wird es werden, wenn die Recken gegen die Top Sechs der Liqui Moly Handball Bundesliga, Kiel, Magdeburg, Flensburg, Rhein-Neckar Löwen, Berlin und Melsungen, antreten müssen. Laut Ortega wollen die Niedersachsen unter den ersten zehn Teams die Runde 2019/20 beenden. Damit soll der 13. Rang der Vorsaison deutlich übertroffen werden. Mit einem solchen Start im Rücken, ist den Leinestädtern einiges zuzutrauen. „Wir müssen aber auch Glück haben“, hofft der sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen auf deutlich weniger Verletzungspech als in der letzten Saison.

Für den TVB Stuttgart ist nach 1:7 Punkten aus den ersten vier  Spielen sicherlich ein Heimerfolg bitter nötig. Luis Foege und Rudolf Faluvegi werden noch nicht wieder ins Spielgeschehen eingreifen können, dafür ist mit dem Einsatz von David Schmidt und Dominik Weiß rechnen. Das wäre zumindest wieder ein Fortschritt gegenüber den ersten Begegnungen, als die WILD BOYS teilweise auf keinen etatmäßigen Linkshänder im Rückraum zurückgreifen konnten. „Gegen den Tabellenführer aus Hannover benötigen wir die Zuschauer in der Porsche Arena mehr denn je“, hofft TVB Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter wieder auf eine großartige Unterstützung durch das Publikum und ergänzt: „Nur so haben wir gegen dieses Top-Team eine realistische Chance.“

Foto: Vosshage

Quelle: TVB Stuttgart