18.10.2019  LIQUI MOLY HBL

Schlussspurt rettet Flensburg: Eulen verpassen Sensation!

Mit viel Mühe erkämpft sich Meister Flensburg die zwei Punkte gegen Schlusslicht Eulen Ludwigshafen. Erst durch einen Endspurt erspielt sich Flensburg den 29:26-Erfolg und verbessert sich damit auf 15:5-Punkte. Ludwigshafen verpasst nur ganz knapp die Sensation und bleibt weiter mit 2:18-Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.

Vorne stimmte die Effizienz. Ein Anspiel landete bei Kreisläufer Johannes Golla, der zum 4:2 verwandelte. Erst im fünften Angriff unterlief dem deutschen Meister der erste Fehler. Niels Versteijnen kam wieder als Vollstrecker von der Siebenmeter-Linie zum Zug. Marius Steinhauser rannte einen Gegenstoß zum 10:7. Insgesamt ergaben sich aber zu wenige Balleroberungen. Die Eulen aus Ludwigshafen zeigten eine gute Spielführung, überraschten die SG häufiger mit ihren Abschlüssen, und blieben stets auf Tuchfühlung. Nach dem 11:10 erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzplätzen. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Aber weder diese moralische Rückendeckung, noch die Versuche mit einer 5:1-Abwehr fruchteten. Auch ein Torwartwechsel – Torbjørn Bergerud für Benjamin Buric – brachte bis zur Pause nichts ein.

Der zweite Durchgang begann gar nicht gut. Es dauerte geschlagene fünf Minuten, ehe die SG zum ersten Erfolgserlebnis kam: Niels Versteijnen versenkte einen Strafwurf. Plötzlich hieß es 19:21. Das Publikum hatte ein feines Gespür: Die Mannschaft brauchte Unterstützung. Nach einem Foul mit anschließendem Gerangel sah Jannik Hofmann den roten Karton, Magnus Rød kassierte eine Zeitstrafe. Auf dem Spielfeld war kurzzeitig Platz, den Jim Gottfridsson zum Ausgleich nutzte. Der Durchbruch war es nicht. Im Gegenteil: Beim 22:25 musste die erste Heimniederlage befürchtet werden. Doch im Schlussspurt entfaltete die SG viel Dynamik und drehte mit einem 6:0-Lauf die Partie. Anders Zachariassen schaffte vom Kreis das Remis, Magnus Jøndal glänzte vom linken Flügel zum 26:25. Dann brach Jim Gottfridsson durch, ehe Gøran Johannessen die Sieger-Party einleitete. Die Eulen waren zwölf Minuten ohne Tor geblieben.

SG Flensburg-Handewitt: Buric (6 Paraden), Bergerud (26.-46., 3 Paraden) – Golla (3), Hald, Svan, Jeppsson, Jøndal (5), Steinhauser (3), Versteijnen (4/4), Zachariassen (2), Johannessen (4), Gottfridsson (5), Rød (3)

Eulen Ludwigshafen: Tomovski (8/1 Paraden) – Stüber (2), Dietrich (2), Scholz (1), Haider (1), Falk (2), Hofmann (1), Durak, Mappes (2), Müller (7), Neuhaus (4/4), Dippe (1), Valiullin (3)

Stimmen beider Chef-Trainer:

Maik Machulla, SG Trainer: „Ich bin in den letzten drei Jahren ganz schön grau geworden. So viele solcher Spiele brauche ich nicht mehr. Die Hacken auf sechs Meter und sich auf den Torwart verlassen – das geht nicht gegen einen Gegner, der mutig spielt und über gute Strukturen verfügt. Auch gegen den 7:6-Angriff fanden keine Lösungen. Leider musste der eine oder andere Spieler an seine Grenzen gehen. In Aalborg wird uns wieder alles abverlangt werden. Von der mentalen Vorbereitung her müssen wir von Anfang an auf ein besseres Niveau kommen.“

Benjamin Matschke, Trainer der Eulen: „Schade, dass es nicht ganz gereicht hat. Die SG hat aber auch ein Mörder-Programm. Die Intensität mit den vielen 1:1-Situationen ist schon sehr kraftraubend. Einige Prozentpunkte fehlten gewiss gegen uns.“

 

Quelle: SG Flensburg-Handewitt

Foto: Anderson-Jensen