03.02.2020  LIQUI MOLY HBL

Flensburg siegt im Verfolgerduell! Verletzungen überschatten die Partie

Die SG Flensburg-Handewitt gewinnt das Verfolgerduell gegen den SC Mageburg mit 29:23. Damit bleibt Flensburg dem Spitzenreiter Kiel weiter dicht auf den Fersen, Magdeburg rückt vorerst auf Platz vier in der Tabelle. Überschattet wurde die Partie von gleich zwei Verletzungen: Beim Gastgeber verletzte sich Rechtsaußen Marius Steinhauser, beim SC Mageburg musste Neuzugang Gisli Thorgeir Kristjansson das Feld mit einer Schulterverletzung verlassen.

Zunächst dominierten die Gesten: Etliche Fans hatten an ihren SG Schal gedacht und reckten ihn vor Anpfiff in die Höhe. Dann wurden die EM-Medaillengewinner beider Mannschaften geehrt. Beim sportlichen Treiben setzte SCM-Rückraumass Michael Damgaard die ersten Akzente. Die 6:0-Deckung der SG war aber auf der Hut. Benjamin Buric hielt, Jim Gottfridsson passte weiter, und Marius Steinhauser vollendete zum 3:3. Jubel, doch der Rechtsaußen schied kurz darauf mit einer Verletzung aus. Holger Glandorf wich auf den rechten Flügel aus, Michal Jurecki ging auf halbrechts.

Trotz des neuerlichen Ausfalls blieb die SG permanent in Führung, da die Mannen um Jim Gottfridsson eine gute Angriffseffizienz entfalteten. Und die guten Nerven des Vize-Kapitäns von der Siebenmeter-Linie sorgten sogar für ein zwischenzeitliches 14:10. Michael Damgaard erzielte sofort nach Wiederbeginn den Anschluss, die SG warf sich aber mit viel Elan in den zweiten Durchgang. Nach zwei Gegenstößen, beide abgeschlossen von Johannes Golla, stand es 21:15. Ein Freudenfest entlud sich in der „Hölle Nord“.

 

Als der SCM wieder in die Partie fand und schnell auf drei Treffer herankam, stellte sich angesichts des zahlenmäßig limitierten Kaders der Hausherren naturgemäß die Frage: Wird die Kraft reichen? Ja, lautete die Antwort – mit der Rückendeckung der Fans. Als sechs Minuten vor Schluss auch noch Michal Jurecki nach einem Foul mit einer roten Karte ausschied, drohte es noch einmal ganz eng zu werden. Doch Benjamin Buric hielt den nächsten Ball, und dann verwandelte Holger Glandorf von Rechtsaußen zum 25:21. Die „Hölle Nord“ feierte, der SCM steckte auf.

Stimmen beider Cheftrainer

Maik Machulla, SG Trainer: „Wir haben alles in diese Partie hineingegeben, was Handball ausmacht: Kampf, Leidenschaft, Wille und Emotionen. Die Halle haben wir heute von Anfang an bekommen. Man hat gesehen, was die Mannschaft mit diesem Publikum leisten kann. Als Marius Steinhauser – auf ihn müssen wir wohl die nächsten Wochen verzichten – nach fünf Minuten ausfiel, hatte ich eigentlich gar keine richtige Alternative. Mit Sören Hartwich einen A-Jugendlichen in eine solche Partie mit so vielen Emotionen zu schicken, hielt ich nicht für angemessen. Wir spielten deshalb mit drei Rechtshändern im Rückraum, was sehr gut funktionierte. Alle haben ihre Aufgabe optimal gelöst und sehr leidenschaftlich verteidigt. Benjamin Buric ist über sich hinausgewachsen, Jim Gottfridsson hat das Spiel über 60 Minuten gesteuert. Wir können sehr stolz über die beiden Punkte sein, die wir uns sehr gewünscht und die wir uns verdient haben. Natürlich wünsche ich Gisli Kristjansson gute und schnelle Besserung. Ich habe die Szene gesehen. Michal Jurecki kommt zu spät, aber ich möchte ihn von jeglicher Absicht und Schuld freisprechen.“

Bennet Wiegert, Coach SC Magdeburg: „Das war ein verdienter Sieg der SG. Doch mehr kann ich im Moment nicht sagen. Die schwere Verletzung von Gisli macht mich betroffen, er hat sich in der Kabine vor Schmerzen gekrümmt. Es war das erste Mal, seitdem ich Trainer bin, dass ich direkt nach dem Spiel nicht mit meiner Mannschaft gesprochen habe. Über unsere Leistung möchte ich jetzt nicht sprechen, ich möchte mich erst einmal um Gisli kümmern.“

Quelle: SG Flensburg-Handewitt

Foto: Anderson-Jensen