29.11.2019  LIQUI MOLY HBL

Nach hartem Kampf: Flensburg bejubelt Sieg über Bergischen HC

Die Flensburger überzeugten mit einer starken Schlussphase und sicherten sich den nächsten Sieg. Damit verteidigt der Deutsche Meister weiter die Tabellenführung und baut sein Punktekonto auf 24:6 aus. Der BHC steht mit einer ausgeglichenen Bilanz von 15:15 Punkten derzeit auf Rang Neun.

18 Tage kein Spiel in der „Hölle Nord“ – dieses Vakuum entschädigten beide Teams gleich mit viel Tempo. Gøran Johannessen flog vor dem BHC-Gehäuse wie ein Kreisläufer und erzielte das 4:3. Es ging hin und her. Die beiden Rechtsaußen der SG sorgten für das erste kleine Polster. Marius Steinhauser, direkt von der Bank kommend, verwandelte einen Siebenmeter, Lasse Svan den folgenden Gegenstoß. 8:6! Die SG zeigte eine gute Effizienz in der ersten Viertelstunde. Und es lief weiter rund. Michal Jurecki dampfte bei seinem Kurzeinsatz durch zum 12:9. Lasse Svan erhöhte über den Flügel weiter. Torbjørn Bergerud stockte seine Statistik auf sieben Paraden auf. Dann wurde es hektischer, der Wirbel stockte. Magnus Rød musste nach einem Aufprall auf dem Hallenboden behandelt werden und konnte nach der Pause nur bedingt weiterspielen. Der BHC verkürzte.

Die SG kam nicht gut aus der Kabine. Plötzlich hieß es 15:16. Inzwischen stand Benjamin Buric im Kasten. Seine erste Parade war die Ouvertüre für ein besonderes Jubiläum: Das 17:16 war Treffer 39.000 für die SG seit 1990 – aufgelegt wurde dieses Tor für den nochmals kurz mitwirkenden Magnus Rød. Es blieb weiterhin spannend. Die Gäste trafen immer wieder aus dem Rückraum. Die „Hölle Nord“ stand voll hinter ihrem Team. Benjamin Buric im Gehäuse und Michal Jurecki im rechten Rückraum sorgten mit jeweils zwei feinen Aktionen für etwas Luft. Johannes Golla nutzte eine Lücke am Kreis und erzielte das 23:20. Die SG bekam die Partie nun in den Griff, während der BHC abbaute. Den Schlusspunkt setzte Michal Jurecki zum 29:23 – unter dem frenetischen Jubel der Fans. „The Winner Takes It All!“

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC 29:23 (13:11)

SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden, ab 35.), Bergerud (8 Paraden) – Golla (3), Glandorf, Svan (3), Jeppsson, Jøndal (2), Steinhauser (2/2), Heinl, Zachariassen, Johannessen (5), Gottfridsson (6), Jurecki (4), Rød (4)

Bergischer HC: Rudeck (8/1 Paraden) – Darj (2), Nippes, Majdzinski (4), Baena (2), Fraatz (2), Babak (2), Szücs, Damm (1), Gutbrod (3), Arnesson (3), Johannsson (2), Boomhouwer (1/1), Stutzke (1)

Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Golla 2, Johannessen 2, Jurecki 2 – Nippes 2, Fraatz 2, Babak 2, Szücs 2, Damm 2); Siebenmeter: 4/2:1/1 (Rudeck hält gegen Jøndal, Steinhauser an die Latte); Zuschauer: 5807

Spielverlauf: 0:1 (1.), 1:2 (3.), 2:3 (5.), 4:3 (6.), 5:5 (8.), 6:6 (13.), 8:6 (15.), 9:8 (17.), 10:9 (19.), 13:9 (23.) – 13:12 (32.), 15:13 (34.), 15:16 (38.), 17:16 (41.), 18:18 (43.), 19:19 (44.), 20:20 (46.), 23:20 (50.), 24:21 (52.), 25:23 (53.)

Stimmen beider Trainer:

Maik Machulla (SGF): „Sechs Tore Vorsprung spiegeln den Spielverlauf nicht richtig wider. Wir mussten bis zum Schluss alles reinhauen. Von Anfang an erzeugten wir Druck, fanden aber keinen Zugriff in der Abwehr. Als beim BHC die Halbpositionen offensiver deckten, verloren wir den Flow. Vor der Pause hätten wir es deutlicher machen müssen, dann hätten wir uns in der zweiten Hälfte den großen Kampf erspart. Ich bin froh, dass ich etwas Geduld mit Benjamin Buric hatte. Ich wollte ihn schon wieder auswechseln, da fing er doch noch an zu halten. Zum Glück hatten wir zuletzt in der VELUX EHF Champions League häufiger mit drei Rechtshändern im Rückraum gespielt, so mussten wir nichts Neues probieren. Michal Jurecki hat uns sehr geholfen.“

Sebastian Hinze (BHC): „Es war ein gutes, wenn auch kein optimales Spiel von uns. Meine Spieler waren sehr präsent und schafften es, die Partie lange offenzuhalten. Die Abwehr war anfangs nicht so kompakt, steigerte sich dann aber. Letztendlich fing Benjamin Buric an zu halten. Im rechten Rückraum taucht ein Rechtshänder dieser Qualität auf – das verteidigt man nicht so oft.“

Quelle: SGF

Foto: Anderson-Jensen