10.10.2019  LIQUI MOLY HBL

Leipzig nach Pleite in Nordhorn unter Druck

Das war wohl eine der dicksten Überraschungen am letzten Spieltag. Die Leipziger, bis dato super in die Saison gestartet, verloren beim, zu diesem Zeitpunkt punktlosen, Aufsteiger aus Nordhorn. Eine ähnlich bittere Niederlage erlebten allerdings auch die Balinger am vergangenen Sonntag gegen den HC Erlangen. In der Arena Leipzig treffen die Schwaben nun um 19 Uhr auf den mit Wut im Bauch antretenden SC DHfK Leipzig.

Bei den Schwaben hat es einige Zeit gedauert, bis sie die bittere Heimniederlage einigermaßen verdaut hatten. Nach einer grandiosen Leistung und einem aufopferungsvollen Kampf in der ausverkauften SparkassenArena, standen die Hausherren zum zweiten Mal in Folge mit leeren Händen da. Auch die HBW-Fans hatten nach dem Schlusspfiff den Glauben an Fortuna verloren. „Wenigstens ein Punkt wäre hochverdient gewesen“, war die einhellige Meinung, aber die bittere Wahrheit war halt eine andere und die Punkte gingen an die mit Fortuna im Bunde stehenden Franken.

Viel Zeit hatten Chef-Trainer Jens Bürkle und seine Jungs nicht, sich mit dem Wieso und Warum zu beschäftigen. Nur einen Tag nach der Niederlage mussten sie sich bereits mit dem nächsten Gegner, dem SC DHfK Leipzig beschäftigen und müssen davon ausgehen, dass sie auf eine mehr als nur hochmotivierte Mannschaft treffen. Mit der Niederlage gegen die bis dahin punktlose HSG Nordhorn-Lingen haben sich die Sachsen am vergangenen Spieltag keinen Gefallen getan und sich selbst mächtig unter Druck gesetzt. Den bekommen jetzt aller Voraussicht nach die Balinger zu spüren. Ganz sicher werden Weber und Co. alles dafür tun, nicht auch noch gegen den zweiten Aufsteiger zu verlieren. Es war nämlich nicht die erste Blamage, die sich die Leipziger geleistet haben. Sie haben mit einer ähnlich indiskutablen Leistung am vierten Spieltag auch bei den Eulen in Ludwigshafen verloren und schaut man auf die Tabelle und die Punkte, kann man es durchaus verstehen, dass sich der ein oder andere mächtig ärgert. Mit 10:6 Punkten stehen die Sachsen derzeit auf dem achten Tabellenplatz. Durchaus eine Platzierung, mit der sie eigentlich leben könnten, aber ohne die zwei unnötigen Niederlagen gegen den 17. und 18. der Tabelle, stünden die Sachsen derzeit tatsächlich punktgleich mit der TSV Hannover-Burgdorf an der Tabellenspitze.

Allein schon diese Überlegung unterstreicht, wie stark der nächste HBW-Gegner einzuschätzen ist. Vergleicht man die Zusammensetzung des Kaders mit dem der beiden letzten HBW-Gegner Wetzlar und Erlangen, sind die Sachsen mindestens ebenbürtig – vielleicht sogar noch einen Ticken stärker - besetzt. Vor Beginn dieser Saison haben die Verantwortlichen den ohnehin schon starken Kader nochmal aufgerüstet. Nach dem der Ex-Gallier Milos Putera seine Torhüterkarriere beendet hat – er ist zwischenzeitlich Co-Trainer der Sachsen – wurde mit Joel Birlehm vom TuS N-Lübbecke ein ganz starker, aufstrebender Nachwuchs-Keeper verpflichtet, der zusammen mit Jens Vortmann eines der stärksten Torhüter-Duos der Liga sein dürfte. Neu im Kader sind außerdem der Ex-HBW’ler Philipp Müller, er kam von der MT Melsungen und Marko Mamic, der aus Kielce / Polen kam. Beide verstärken einen mit Franz Semper, Philipp Weber und Niclas Pieczkowski ohnehin schon sehr gut besetzten Rückraum. Letzterer kam nach einer Schulter-Operation allerdings in dieser Saison noch nicht zum Einsatz und beim Pleitenspiel in Nordhorn hat auch Weber verletzungsbedingt pausiert. Er wird mit ziemlicher Sicherheit gegen die Gallier wieder mit an Bord sein und dem Rückraum die notwendige Durchschlagskraft verleihen.

Auch bei den Galliern werden voraussichtlich wieder – mit Ausnahme von Kapitän Martin Strobel – alle Mann mit an Bord sein, die zuletzt im Kader standen und gemeinsam haben sich alle vorgenommen, dem SC DHfK Leipzig nichts zu schenken.

Foto: Nordhorn-Lingen

Quelle: HBW