01.12.2019  LIQUI MOLY HBL

Hannover vor schwieriger Aufgabe in Leipzig

Das der SC DHfK ein unangenehmer Gegner ist, sollte sich mittlerweile in der Liga rumgesprochen haben. Nun probiert sich die Überraschungsmannschaft aus Hannover in Leipzig. Der Dezember wird für die Spieler der TSV Hannover-Burgdorf also nicht nur aufgrund der hohen Anzahl an Spielen äußerst intensiv - auf DIE RECKEN warten im letzten Kalendermonat richtige Knallerspiele. Zum Auftakt reisen die Schützlinge von Trainer Carlos Ortega in die Messestadt Leipzig. "Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst. Leipzig hat in den letzten Spielen gegen absolute TOP-Gegner überzeugt", erklärt der sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen.

Die aktuelle Saison hätte für die TSV Hannover-Burgdorf nicht besser anlaufen können. Mit sieben Siegen aus insgesamt sieben Spielen haben die Recken einen außergewöhnlichen Saisonstart hingelegt und führten lange die Tabelle an. Erst in ihrem achten Punktspiel mussten sie gegen die MT Melsungen ihre erste Niederlage einstecken. Vor zwei Wochen war es der THW Kiel, der die Hannoveraner mit einem deutlichen Sieg vom 1. Tabellenplatz stürzte. Auch im Kampf um den DHB-Pokal ließen die Recken ihre Muskeln spielen. So bezwangen sie die SG Flensburg-Handewitt im Achtelfinale klar mit 20:26 und spielen Anfang Dezember im Viertelfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen um den erneuten Einzug ins Final4.

Neben vielen jungen kreativen Spielern stehen bei den Recken auch ganz erfahrene Spieler im Kader, die für die nötige Sicherheit und Routine im Team sorgen. Neben dem halblinken Nationalspieler und Kapitän Fabian Böhm sind vor allem im Angriff alle Augen auf den dänischen Spielmacher Morten Olsen gerichtet. Der 35-Jährige ist seit Jahren Kopf des hannoveraner Spiels und lenkt die Offensive wie kein Zweiter. So zeigt Olsen in seiner letzten Saison in der LIQUI MOLY HBL, dass er kein Stück an taktischer Raffinesse und Torgefährlichkeit verloren hat, bevor es für ihn in der kommenden Saison zurück in seine Heimat geht.

Für den SC DHfK Leipzig ist die Auseinandersetzung mit den Recken schon das 5. Spiel in Folge gegen eine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel. Nach dem Coup in Melsungen (31:34-Auswärtssieg) und den sehr unglücklichen Niederlagen gegen Magdeburg (25:26), Rhein-Neckar Löwen (28:29) und Kiel (27:26) wollen sich die Grün-Weißen vor den eigenen Fans endlich wieder belohnen und peilen gegen Hannover einen Heimsieg an. Dass dafür eine absolute Top-Leistung notwendig sein wird, sollte angesichts der bisherigen Auftritte von Hannover-Burgdorf selbstverständlich sein. Die gute Nachricht: Chefcoach André Haber kann gegen Hannover aus dem Vollen schöpfen und hat bis aus Niclas Pieczkowski und Marc Esche alle Mann an Bord.

Die Gäste gehen allerdings deutlich ausgeruhter ins Match. Da ihre Partie am 14. Spieltag gegen Erlangen erst am 19. Dezember ausgetragen wird, konnten sich die Recken eine Woche länger aus das Spiel vorbereiten. Nationalspieler Franz Semper sieht das aber nicht unbedingt als Nachteil. „Natürlich kann eine Pause zum richtigen Zeitpunkt sehr gut tun, wenn die Intensität gerade besonders hoch war. Aber bei einem Spiel pro Woche finde ich es persönlich besser, kontinuierlich im Rhythmus zu bleiben, so der 22-Jährige, der den Heimvorteil außerdem als ganz wichtigen Faktor sieht. Semper erklärt, warum sich das Handballspiel am Sonntag keiner entgehen lassen sollte: „Es ist mittlerweile bekannt, was in unserer Halle abgeht. Es ist für alle Fans ein Erlebnis, was richtig Spaß macht und jeder Leipziger mal erlebt haben sollte.“

Stimmen zum Spiel:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Hannover ist eine Mannschaft, die im Angriff weniger Auslösehandlungen spielt, als viele andere Mannschaften, aber äußerst diszipliniert agiert. In der Deckung verteidigen sie außergewöhnlich gut, so dass wir eine sehr gute Angriffsleistung brauchen werden. Zudem müssen wir in der Deckung wieder aggressiv spielen, um beispielsweise Fabian Böhm oder ihre Kreisläufer in den Griff zu kriegen. Morten Olsen ist natürlich das Gehirn dieser Mannschaft und in seiner letzten Bundesligasaison mit seiner Spielintelligenz und Durchschlagskraft maßgeblich beteiligt an der Erfolgswelle der Recken. Wir haben uns aber gut auf den Gegner vorbereitet und den großen Vorteil, unsere eigenen Fans im Rücken zu haben.“

Carlos Ortega (TSV Hannover-Burgdorf): „In Leipzig ist es immer schwer zu gewinnen. Sie machen es in dieser Saison sehr gut und hatten bereits viele Topteams am Rande einer Niederlage oder haben diese sogar bezwungen. Wir benötigen eine Top-Leistung, um für Punkte in Frage zu kommen.“

Foto: Vosshage

Quelle: SC DHfK