16.09.2019  LIQUI MOLY HBL

Ivanisevic führt Wetzlar zum Heimsieg

Die HSG Nordhorn hatte bei ihrem Spiel gegen die HSG Wetzlar nicht den Hauch einer Chance auf die ersten Punkte im Oberhaus. Das lag vor allem an Torhüter Tibor Ivanisevic, der das Tor zeitweise zunagelte. Dadurch kam es zum deutlichen 34:27-Heimerfolg gegen den Aufsteiger. Im Angriff sorgten die starken Stefan Cavor und Kristian Björnsen für die Tore. Bereits zur Pause lag der Gastgeber mit acht Toren in Front.

Die HSG Wetzlar wurde gegen Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit vielen glanzvollen Minuten hatten sich die Gastgeber von 6:6 auf zur Pause 18:10 abgesetzt und beim 23:13 erstmals zehn Tore vorgelegt. Danach aber ließ das Team von Kai Wandschneider die Zügel schleifen, der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr - verlor aber etwas von seinem Glanz. Mit dem 34:27 war am Ende aber nach dem Unentschieden gegen Meister Flensburg der erste Heimsieg eingetütet, der das Punktekonto der HSG ausgeglichen hat. Nordhorn hingegen wartet weiter auf die ersten Punkte.

Nach der Auftaktniederlage vor heimischer Kulisse gegen Lemgo schien Wetzlar mit dem Auswärtserfolg bei den Eulen und dem sensationellen Unentschieden gegen Meister Flensburg in die Saison gefunden zu haben, es folgte allerdings eine Niederlage beim Bergischen HC. Gegen die punktlos angereiste HSG Nordhorn war die HSG Wetzlar aber klar in der Favoritenrolle, gegen den Aufsteiger sollte nicht nur der erste Heimsieg errungen und das Punktekonto ausgeglichen werden.

Den ersten Treffer der Partie erzielten allerdings die Nordhorner, nach einer Parade von Björn Buhrmester war Georg Pöhle zur Stelle. Die Antwort der HSG Wetzlar aber folgte umgehend: Auf den Ausgleich von Stefan Cavor folgten eine Parade von Till Klimpke sowie ein sehenswertes Anspiel von Cavor auf Anton Lindskog. Im Gegenstoß legte der Kreisläufer dann den nächsten Treffer und Filip Mirkulovski sorgte in der fünften Minute für das 4:1.

Mit der frühen Führung schwand aber die Konzentration bei der HSG Wetzlar in deren Spiel sich nun erste Nachlässigkeiten einschlichen. Ein Konter von Pavel Mickal, ein zweiter Treffer von Georg Pöhle aus dem Rückraum und ein Dreher von Robert Weber von außen sorgten in der neunten Minute für den Ausgleich zum 4:4. Kristian Björnsen brachte die Gastgeber erneut in Vorlage, doch Mickal konnte ebenso ausgleichen, wie wenig später Pöhle auf den ersten Treffer des eingewechselten Lenny Rubin.

Doch dieses 6:6 schien der Weckruf für die Gastgeber, die mit einem Doppelschlag von Kristian Björnsen und Lenny Rubin sowie einem Überzahltreffer von Stefan Cavor beim 9:6 dann wieder drei Treffer zwischen sich und den Gegner gebracht hatten. Nordhorn tat sich gegen die konzentrierte Deckung der HSG nun schwer und die Gastgeber hatten zudem auch das Glück auf ihrer Seite, als Björnsen mit einem Distanzwurf auf das in Unterzahl verwaiste Tor des Gegners nur den Pfosten traf, Maximilian Holst für das Nachlaufen aber mit dem Abpraller belohnt wurde, denn er zum 10:6 nutzte.

Nordhorn griff zur Auszeit, Robert Weber gelang danach von der Siebenmeterlinie der siebte Treffer. Den Ton aber gaben nun die Wetzlarer an, Nordhorn kämpfte um den Anschluss. Ein Dreher von Pavel Mickal verkürzte den Abstand noch einmal auf drei Tore, doch die Antwort von Stefan Cavor zum 12:8 erfolgte umgehend. Nordhorn versuchte es mit einer Umstellung auf eine 3:2:1-Deckung, doch Wetzlar war vorbereitet und konnte Nils Torbrügge am Kreis zwei Mal in Folge in aussichtsreiche Position bringen - das 14:8 war die Folge.

Georg Pöhle sandte noch einmal ein Nordhorner Lebenszeichen, doch Wetzlar sollte sich noch weiter absetzen. Grund dafür war Tibor Ivanisevic, der nach einem gehaltenen Siebenmeter zwischen den Pfosten verblieb und gleich mehrfach glänzend parierte. Auch Wetzlar ließ nun einige Chancen aus, doch mit einem Doppelschlag von Lenny Rubin und Nils Torbrügge war der Abstand beim 18:10 zur Pause bereits auf acht Tore angewachsen und bereits zum Seitenwechsel der Weg zum ersten Heimsieg geebnet. 

Nordhorn konnte in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts den Schlagabtausch mitgehen, Wetzlar wirkte aber souverän. Als Björnsen nach einer weiteren Ivanisevic-Parade bereits sieben Minuten nach Wiederbeginn beim 23:13 für den ersten zweistelligen Abstand sorgte, griff Nordhorn zur Auszeit. Wetzlar dominierte die Partie, griff beim 25:15 - Stefan Cavor schloss ein Anspiel von außen per Kempa ab - sogar in die Trickkiste. Doch angesichts des deutlichen Vorsprungs ließen die Hausherren die Zügel in der Folge schleifen.

Als nach einem Nordhorner Block Lasse Seidel auf sechs Treffer verkürzte, griff Kai Wandschneider eine Viertelstunde vor dem Ende zur Auszeit. Doch die Wetzlarer Souveränität war verflogen, Nordhorn kam nun immer wieder über den Kreis zum Erfolg, auch dank des Einsatzes des siebten Feldspielers in der Offensive. Wetzlar setzte sich zunächst beim 30:22 wieder auf acht Tore ab, kassierte dann aber einen Doppelschlag der Gäste, der Wandschneider zur erneuten Auszeit veranlasste.

Das 31:24 von Holst von der Siebenmeterlinie im Nachwurf ließ die Gastgeber weiter Kurs halten, zumal auch Tibor Ivanisevic wieder zur Stelle war. Die Führung geriet so in den letzten Minuten nicht mehr in Gefahr, der zwischenzeitliche Glanz der Wetzlarer Vorstellung aber verblasste im Laufe des zweiten Abschnitts. In den entscheidenden Momenten setzte die HSG aber immer die notwendigen Akzente und steuerte so zum 34:27-Erfolg. 

Statistiken zum Spiel:

HSG Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic; Cavor (8), Björnsen (7), Rubin (5), Holst (4/1), Torbrügge (4), Feld (2), Lindskog (2), Kneer, Ferraz, Weber, Weissgerber, Mirkulovski (2), Öfors, Forsell-Schefvert.

HSG Nordhorn-Lingen: Ravensbergen, Buhrmester; Mickal (7/2), Kalafut (4), Pöhle (4), Heiny (3), Vorlicek (3), Seidel (2), R. Weber (2/1), De Boer (1), Prakapenia (1), Leenders, Miedema, Terwolboeck, Possehl.

Schiedsrichter: Baumgart (Altenheim)/Wild (Eigersweiher). - Zuschauer: 3412. -Strafminuten: 8/6. - Disqualifikation: Torbrügge (58./3. Zeitstrafe).

Foto: Wiedenmann

Quelle: Wetzlar