07.09.2019  LIQUI MOLY HBL

David gegen Goliath: Aufsteiger Nordhorn empfängt die Rhein-Neckar Löwen

Die Vorfreude in Nordhorn ist riesig, auch wenn die Favoritenrolle vor der Partie am Samstagabend bereits klar verteilt ist. Die HSG empfängt die Rhein-Neckar Löwen. Alles andere als ein Sieg der Mannheimer in der Emsland Arena wäre eine Sensation. Doch nach der ärgerlichen Niederlage gegen die Konkurrenz aus Balingen am vergangenen Spieltag will die HSG jetzt für die große Überraschung sorgen.

Es ist lange her, dass sich die Handballer der HSG Nordhorn-Lingen und der Rhein-Neckar Löwen zuletzt in einem Bundesligaduell gegenüberstanden. Es war im Jahr 2009, also vor 10 Jahren, als die Niedersachsen letztmals in der ersten Liga auf Torejagd gingen. Damals zählte die HSG zu den Spitzenteams der Bundesliga. Ob Weltmeister Holger Glandorf, Flensburgs Meistertrainer Maik Machulla, Nationalspieler Steffen Weinhold oder die ehemaligen Löwenspieler Jan Filip und Bjarte Myrhol. Die Liste der Spitzenspieler die einst das HSG-Trikot trugen ist lang. Das letzte Auswärtsspiel in Nordhorn absolvierten die Löwen sogar im Jahr 2008, am 27. September behielt der damalige amtierende EHF-Pokalsieger mit 33:29 gegen die Badener die Oberhand. Die Abwehr der Löwen wurde damals noch vom heutigen Sportlichen Leiter Oliver Roggisch organisiert. Doch die Zeiten und Voraussetzungen vor dem nun kommenden Aufeinandertreffen haben sich geändert.

Während sich die Rhein-Neckar Löwen in den vergangenen zehn Jahren zu einem europäischen Spitzenclub entwickelten, ging die Entwicklung in Nordhorn zunächst in die entgegengesetzte Richtung.  Ein Insolvenzverfahren zwang den Traditionsverein zum Abstieg in die 2. Liga, es folgte ein kompletter Neuaufbau des Vereins, der zwischenzeitlich auch den Städtenamen des nach Nordhorn zweiten Spielorts Lingen in den Vereinsnamen zur HSG Nordhorn-Lingen übernahm. Seit der laufenden Saison sind die Handballer aus der Grafschaft Bentheim zurück im Oberhaus, am kommenden Samstag um 20:30 Uhr empfängt der Aufsteiger die Rhein-Neckar Löwen in der EmslandArena Lingen.

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Die sportlichen Voraussetzungen sind dabei klar geregelt, alles andere als der zweite Auswärtssieg der Löwen wäre eine faustdicke Überraschung. „Wir wollen in Nordhorn den nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen, uns weiter als Mannschaft finden und natürlich die nächsten zwei Punkte holen“, sagt Löwen-Trainer Kristjan Andresson vor dem Duell. Sorgen bereitet dem Isländer dabei der Gesundheitszustand seines Landsmannes Alexander Petersson. Der Linkshänder der Löwen plagt sich seit dem vergangenen Heimspiel gegen den BHC mit Rückenproblemen. Sein Einsatz in Lingen scheint mehr als fraglich, umso glücklicher ist Andresson, dass Peterssons Vertreter Niclas Kirkeløkke sich zuletzt gegen den Bergischen HC in starker Verfassung präsentierte. Ob mit oder ohne Petersson, die Hauptverantwortung im rechten Rückraum dürfte auch am Samstagabend wieder beim dänischen Neuzugang der Löwen liegen. Ansonsten reisen die Badener in Bestbesetzung zum Aufsteiger und haben bei rund 450km einfacher Strecke zwischen Kronau und Lingen dabei zwei lange Busfahrten vor sich.

Bereits am heutigen Freitag machen sich die Löwen auf den Weg in Richtung der holländischen Grenze. „Als Aufsteiger kann das Ziel der HSG nur der Klassenerhalt sein. Die nötigen Punkte dafür müssen die Nordhorner zu Hause holen“, erwartet Kristjan Andresson durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe für seine Mannschaft. „Wir haben gegen Ludwigshafen gesehen, dass es keine einfachen Spiele in der Liga gibt, auch nicht gegen Mannschaften, die vermeintlich nur um den Klassenerhalt spielen. Wir schauen aber auf uns und wollen unbedingt den nächsten Sieg“, so Andresson abschließend. Die eingespielte Aufstiegsmannschaft der Niedersachsen wurde vor der Saison noch einmal prominent verstärkt. Mit Robert Weber verpflichteten die Nordhorner einen der besten Bundesligatorschützen der vergangenen Jahre vom SC Magdeburg. Mit 15 Toren in den ersten drei Spielen konnte der Österreicher den Fehlstart seiner Mannschaft in die Bundesliga aber auch nicht verhindern. Mit drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen ist Nordhorn aktuell Tabellenschlusslicht der LIQUI MOLY Handball Bundesliga, auch wenn der Tabellenstand zu so einem frühen Zeitpunkt noch keine wirkliche Aussagekraft hat. Während die HSG am Samstag die ersten Punkte einfahren will, könnten die Löwen mit zwei weiteren Zählen ihren Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga mit dann 6:2 Punkten untermauern.

Quelle: Rhein-Neckar Löwen

Foto: AS Sportfoto/BInder