09.12.2019  LIQUI MOLY HBL

Erlangen kämpft Leipzig nieder

Leidenschaft, Zusammenhalt und Kampfgeist - mit diesen Tugenden errungen die Schützlinge von Erlangens Trainer Adalsteinn Eyjolfsson am Sonntagnachmittag einen wichtigen und doch etwas überraschenden 25:22-Heimsieg gegen den SC DHfK Leipzig. Angepeitscht von 5004 Zuschauern, waren die Hausherren in den Schlussminuten das abgezocktere Team und entschieden die Partie mit einem starken 4:0-Lauf zu ihren Gunsten.

Nach vorn zu sehen war die Devise, die Erlangen im Heimspiel gegen Leipzig verfolgte. Zunächst war dennoch die Defensive gefragt, die von Beginn an kompakt stand. Dann traf Leipzig doch zur Führung, die Sime Ivic sogleich egalisieren konnte. In der dritten Minute jedoch der Schock: Nikolai Link musste wegen eines Fouls mit Rot vom Feld. „Davon haben wir uns jedoch nicht beeindrucken lassen“, wie Erlangens Sportlicher Leiter Kevin Schmidt analysierte. In der Tat: Die dezimierten Erlanger kämpften sich mit Leidenschaft in die Partie und gingen durch Petter Overby und erneut durch Ivic mit 3:2 in Führung. In dieser Phase war das Spiel ausgeglichen, was auch an den starken Paraden von Nikolas Katsigiannis und dem ersten Treffer von Quentin Minel lag. Der Franzose erzielte zudem nach neun Minuten das 4:3. Zu diesem Zeitpunkt lebte das Spiel eher von der Spannung und den aggressiven Abwehrreihen als von Toren. Die Halle war aufgeheizt, was sich auch auf die Spieler übertrug, die mit großem Einsatz für ebenjene Ausgeglichenheit sorgten. Gerade die Abwehr „hat mit Leidenschaft und Willen verteidigt“, wie HCE-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson sagte, was sich in nur acht Gegentoren in der ersten Hälfte widerspiegelte. Der HC schaffte es trotz Unterzahl, stabil zu stehen und offensiv Nadelstiche zu setzen. Acht Minuten mussten die Zuschauer warten, bis erneut ein Tor fiel, allerdings auf Leipziger Seite zum 6:5 für die Gäste. Der aufgeheizten Stimmung war dies zuträglich, die Zuschauer standen trotz eines erneuten Gegentreffers zum 5:7 hinter ihrem HCE und feuerten ihn unermüdlich an. Eine Parade auf Seiten der Erlanger in der 23. Minute war die Initialzündung zu einer starken Schlussphase der ersten Hälfte. Einem Doppelschlag Sellins folgten Treffer von Minel und Ivic. Damit profitierten die Erlanger gleich doppelt von einer Überzahlsituation. Mit zwei Toren Vorsprung ging es dann in die Pause.

Im zweiten Durchgang galt es, den Schwung aus der Schlussphase der ersten Hälfte mitzunehmen und die 10:8-Führung auszubauen, was auch prompt gelang: Sellin sorgte mit seinem nunmehr fünften Treffer für das 11:8. Auch Keeper Katsigiannis fand gut in Durchgang zwei, hielt er doch erneut spektakulär und verhinderte so den Anschlusstreffer nach 32 Minuten, bevor vier Minuten später die Tore zum 11:10 fielen. Dann fiel der Ausgleich, nachdem Ivic zunächst vorgelegt hatte. Nun ging es Schlag auf Schlag und in einer deutlich höheren Frequenz weiter als in der ersten Hälfte, denn auch Michael Haaß und Sebastian Firnhaber konnten sich mit ihren ersten Treffern auszeichnen (14:12). Ebenfalls erfolgreich war nach 43 Minuten Martin Murawski, der zusammen mit Ivic eine 16:14-Führung herauswarf. Die Gäste gingen zwar noch einmal mit 16:17 in Führung aber die Erlanger legten an Tempo zu und eroberten sich mit einem 3:0-Lauf, zehn Minuten vor Schluss, die 19:17 Führung zurück. Angepeitscht vom emotionalen Publikum, das die Arena in ein Meer aus Lärm verwandelte, ließen sich die Hausherren nicht mehr von der Siegesstraße abbringen und krönten ihre kämpferische Leistung am Ende verdient mit einem 25:22-Heimsieg.

Statistiken zum Spiel:

HC Erlangen: Katsigiannis 1, Lichtlein - Minel 2, Ivic 6, Link, Overby 1, Sellin 6/2, Bissel, Haaß 3, Firnhaber 3, Büdel, Murawski 1, Schäffer, Metzner, von Gruchalla 2/2

SC DHfK: Birlehm 1, Vortmann - Semper 1, Wiesmach 3, Witzke 1, Krzikalla 4/4, Binder 4, Janke 2, Müller, Roscheck, Weber 3, Mamic 2, Remke 1, Gebala, Milosevic

Siebenmeter: Erlangen 5/4, Leipzig 6/4,

Strafminuten: Erlangen 12 Min, Leipzig 6 Min

Rote Karte: Link (Erlangen/ 3. Min)

Zuschauer: 5004 Handballfans in der Arena Nürnberger Versicherung

Quelle: HC Erlangen

Foto: Zink/Gold