08.06.2019  LIQUI MOLY HBL

Vor Heimspiel gegen Hannover: Die Hoffnung beim THW Kiel stirbt zuletzt

Saisonfinale in der DKB Handball-Bundesliga - und das hat es in sich. Im Kampf um die Europapokal-Plätze und den Klassenerhalt geht es rund, und auch die Meisterschaft ist noch nicht endgültig entschieden. Für den THW Kiel geht es indes zunächst nur um eins: Die Zebras wollen das abschließende Liga-Spiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf gewinnen und ihre Minimal-Chance auf die Meisterschaft wahren.

"Danach werden wir dann schauen, was die Bergischen gegen Flensburg angerichtet haben", sagt Kreisläufer Patrick Wiencek entspannt. "Wir haben ja schon zwei Titel, und nun könnte vielleicht sogar noch ein dritter hinzukommen. Wir haben also auf jeden Fall eine Menge mit unserer 'weißen Wand' zu feiern!" Zuvor wünscht sich aber nicht nur Patrick Wiencek eine Riesen-Atmosphäre. "Unsere Zuschauer können uns richtig helfen, dieses letzte Spiel zu gewinnen. Schließlich wollen wir alle gemeinsam auch Alfred Gislason einen Sieg in seinem letzten THW-Spiel schenken!" Anwurf in der ausverkauften Sparkassen-Arena ist um 15 Uhr, Sky überträgt live. Nach der Partie werden Sebastian Firnhaber und Andreas Wolff in der Arena verabschiedet, ehe es zur großen Saisonabschluss-Feier auf den Rathausplatz geht.

Die Ausgangslage vor diesem letzten Spieltag ist klar: Der THW Kiel muss sein letztes Saisonspiel gegen die "Recken" gewinnen. "Einen besonderen Druck verspüre ich nicht", sagt THW-Toptorschütze Niclas Ekberg. "Beim THW Kiel gibt es immer den Druck, gewinnen zu müssen. Daran sind wir hier gewöhnt." Deshalb stehe, ergänzt Wiencek, auch erstmal komplett die eigene Leistung im Fokus: "Wir haben im vergangenen Jahr zwei Mal gegen Hannover verloren - auch zu Hause. Gegen diese starke Mannschaft, die in diesem Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen hatte, gewinnt man sicherlich nicht im Vorbeigehen." Deshalb müsse man gemeinsam mit den Fans den Fokus komplett auf die Niedersachsen richten, fordert Wiencek. "Das ist unsere Hausaufgabe. Und die müssen wir gewissenhaft erledigen." Nur ein doppelter Punktgewinn kann die kleine Hoffnung der Schwarz-Weißen am Leben halten. "Die Chance, dass wir noch Meister werden, liegt im niedrigen einstelligen Prozentbereich", fasst Hendrik Pekeler zusammen. Denn: Punktet der Tabellenführer aus dem hohen Norden in Düsseldorf beim Bergischen HC, bleibt die Schale in Flensburg. "Wir wollen unser Spiel gewinnen und damit die tolle Saison krönen", gibt Pekeler die Marschroute vor.

 

Der Tabellenzwölfte aus Hannover wird auch deshalb am Sonntag in Kiel alles geben, um seinen "Recken", die das letzte Mal das TSV-Trikot tragen, einen tollen Abschied zu bescheren: Domagoj Srsen, Kai Häfner, Martin Ziemer, Torge Johannsen und Lars Lehnhoff werden den Verein am Saisonende verlassen. Der hatte seine Erfolgserlebnisse jenseits der Bundesliga in beiden Pokal-Wettbewerben: Im zehnten Jahr der Erstklassigkeit mischte Hannover zum zweiten Mal Europa auf, scheiterte im EHF-Cup erst im Viertelfinale an den Füchsen Berlin. Und auch im DHB-Pokal sorgte die TSV für Furore, zog zum zweiten Mal überhaupt in das REWE Final Four ein und verpasste die Finalteilnahme beim 29:30 gegen den SC Magdeburg nur hauchdünn. Erfolgreichster Torschütze der Niedersachsen ist Nationalspieler Timo Kastening (186 Tore) vor Kai Häfner (124). Kastening war auch im Hinspiel, in dem der THW Kiel seine Negativserie von zuletzt drei verlorenen Spielen gegen die TSV in Folge mit einem hart erkämpften 32:25 (13:13)-Sieg beendete, mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft. Für die Zebras trafen Anfang Ekberg, Steffen Weinhold, Lukas Nilsson und Domagoj Duvnjak je sechs Mal. 

Text: THW Kiel
Bild: Klahn