10.06.2019  LIQUI MOLY HBL

Flensburg ist wieder Deutscher Meister

Die SG Flensburg-Handewitt ist zum dritten Mal nach 2004 und 2018 deutscher Meister. Am letzten Spieltag gewann sie beim Bergischen HC mit 27:24 (13:8). Zugleich stellt die Ausbeute von 64:4 Punkten die beste Bilanz in der Vereinsgeschichte und die drittbeste in der Geschichte der DKB Handball-Bundesliga dar. „Dieser Titel ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Aufbauarbeit“, sagte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke mit großem Stolz.

„Nur die SGW“, sangen die rund 1500 mitgereisten Fans schon bei Anpfiff. Benjamin Buric steigerte mit einer ersten Parade sofort die ohnehin schon gewaltige Stimmung um weitere Dezibel. Ebenso Magnus Rød und Lasse Svan mit den ersten Treffern. Tobias Karlsson wurde vor dem letzten Pflichtspiel seiner Karriere vom Gastgeber geehrt. Der Kapitän konnte mitwirken und ordnete sich im Abwehrzentrum ein. Vor ihm agierte Rasmus Lauge, der „Spieler der Saison“, als Spitze einer 5:1-Formation, die den Bergischen HC gehörig durcheinanderbrachte.

Konsequente erste Halbzeit

Die SG begann sehr souverän im Angriff, jeder Vorstoß landete zunächst im Netz. Jim Gottfridsson erhöhte auf 3:6. Magnus Rød lag nach einer Abwehr-Aktion kurz am Boden, stand wieder auf und hämmerte den Ball kurz darauf mit Wucht in die Maschen. 4:7 – der Willen war groß. Als es kurz mal etwas hakte, drangen die Rufe der Anhänger ins Herz jedes Spielers: „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“ Es lief. Anders Zachariassen rannte zum 6:12. Die BHC-Bank ordnete bereits zu diesem Zeitpunkt das zweite Team-Timeout an. „Deutscher Handball-Meister“, skandierte die SG Ecke und wurde mit dem nächsten Treffer von Magnus Rød belohnt.

BHC kam besser in die Partie

Aber noch war es nicht so weit. Die letzten fünf Minuten vor der Pause erwiesen sich als harte Arbeit. Immerhin ging es mit einem Fünf-Tore-Polster in die Kabine – begleitet vom frenetischem Applaus der Fans. Die zweite Hälfte begann die SG mit der Startaufstellung. Rasmus Lauge markierte das 8:14. Dann erwischten die Bergischen einen Aufwind, zauberte einen Hattrick auf die Platte. Es würde doch nicht noch etwas anbrennen? Die SG ergriff wieder das Zepter, kontrollierte das Geschehen. Anders Zachariassen kämpfte sich durch und lochte zum 15:19 ein. Es war aber nicht zu übersehen: Der BHC hielt besser mit. „Sie spielten ihre zweite Welle konsequenter und spielten stärker im Angriff“, fand Tobias Karlsson.

Spannung in der Schlussphase

Das Polster hielt vorerst weiter: Hampus Wanne vergab zwar einen Siebenmeter gegen den ehemaligen SG Keeper Christopher Rudeck. Zum Glück vereitelte Benjamin Buric im Gegenzug gleich einen Wurf vom rechten Flügel. Holger Glandorf und Gøran Johannessen kamen in die Partie. Der Norweger flutschte sogleich durch zum 17:21. Die dritte Meisterschaft nahm klarere Konturen an. Jim Gottfridsson düste durch zum 20:24. Nun hätte der BHC schon fünf Tore aufholen müssen, um den Titeltraum der SG zu zerstören. Die Siegesgesänge auf den Rängen verstärkten sich. Doch plötzlich musste noch einmal gezittert werden. Der ISS Dome stand Kopf, als es plötzlich nur noch 23:24 hieß. Rasmus Lauge holte einen Siebenmeter heraus, Magnus Jøndal verwandelte nervenstark. Durchatmen! Die SG brachte die Angelegenheit über der Bühne. Dann herrschte nur noch Jubel. Deutscher Meister 2019 ist die SG Flensburg-Handewitt!

Statistiken zum Spiel

Bergischer HC – SG Flensburg-Handewitt 24:27 (8:13)

Bergischer HC: Rudeck (6/1 Paraden), Rutschmann (6 Paraden) – Gunnarsson (8/5), Petrovsky (3), Nippes (1), Kotrc, Fraatz, Babak (2), Arnesson, Boomhouwer (2), Gutbrodt (6), Wiek, Baena (2), Szücs

SG Flensburg-Handewitt: Buric (10 Paraden), Bergerud (bei zwei 7m) – Karlsson, Glandorf, Svan (3), Wanne (3/2), Jøndal (2/2), Zachariassen (4), Johanessen (1), Gottfridsson (6), Lauge (3), Rød (5)

Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg)

Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Szücs 2, Nippes 2 – Golla 2)

Siebenmeter: 5/5:5/4 (Wanne scheitert an Rudeck)

Zuschauer: 10043

Spielverlauf: 0:2 (2.), 1:4 (7.), 3:5 (9.), 4:7 (14.), 5:8 (17.), 6:9 (20.), 6:13 (25.) – 8:14 (32.), 11:14 (34.), 11.16 (37.), 12:17 (39.), 14.17 (42.), 15:19 (44.), 17:20 (47.), 18:22 (50.), 19:23 (51.), 20:24 (53.), 23:24 (56.), 23:26 (59.)

Quelle: SG Flensburg-Handewitt

Foto: Fischer