21.10.2022  DHB-Pokal

Steigerung im zweiten Durchgang: Recken feiern Einzug ins Pokal-Achtelfinale

Der Start in die Partie gehörte voll und ganz den Gästen. Nach einer Viertelstunde führten die Gäste mit 8:3, konnten diesen Vorsprung anschließend aber nicht verwalten. Bereits zur Pause hatten die Recken ausgeglichen, im zweiten Spielabschnitt enteilten die Hausherren dann. Dabei konnten sich die Gastgeber auf ihren Rückhalt Domenico Ebner verlassen, der nach Spielende starke zwölf Paraden vorweisen konnte.

DIE RECKEN haben das Achtelfinale des DHB-Pokals erreicht! In einem temporeichen Spiel gegen den TVB Stuttgart hatten die Niedersachsen im ersten Durchgang noch lange das Nachsehen. Angefangen bei einem herausragenden Domenico Ebner im Tor konnte der Rückstand zur Pause minimiert werden. In der zweiten Hälfte spielte dann nur noch eine Mannschaft. Die TSV Hannover-Burgdorf schraubte den Vorsprung über eine verbesserte Deckung kontinuierlich nach oben und zog bereits zehn Minuten vor dem Ende mit neun Toren davon. Der TVB gab sich zwar keineswegs auf und konnte den Rückstand durch eine offensivere Deckung zwischenzeitlich nochmal auf fünf Tore verkürzen, doch die Begegnung nicht mehr entscheidend drehen. Am Ende feierten DIE RECKEN mit 26:20 (11:11) einen souveränen Erfolg in der zweiten Runde und ließen sich verdient von den 2.018 Zuschauern feiern. Verzichten musste Trainer Christian Prokop verletzungsbedingt auf Martin Hanne und Evgeni Pevnov.  

DIE RECKEN starteten mit viel Tempo in die Partie. Treffer von Ilija Brozovic und Marius Steinhauser sorgten für die erste Führung der Niedersachsen. Allerdings erlaubte sich die Mannschaft von Trainer Christian Prokop in der Folge einige technische Fehler, sodass die Gäste in der 9. Spielminute selbst in Front gingen und die Spielführung übernahmen. Prokop reagierte daraufhin früh mit seiner ersten Auszeit. Der TVB blieb jedoch auch danach die bessere Mannschaft und erhöhte durch Sascha Pfattheicher erstmalig auf drei Tore Vorsprung. Insbesondere Torhüter Silvio Heinevetter zeichnete sich zu Beginn mit einigen sehenswerten Paraden aus und sorgte dafür, dass sein Team oft über den Gegenstoß zu einfachen Torerfolgen kam. Allerdings fand Domenico Ebner auf der anderen Seite ebenfalls immer besser in sein Spiel, sodass der Rückstand nicht noch größer wurde. Stattdessen kämpften sich die Niedersachsen nun immer mehr in die Partie und Marian Michalczik erzielte in der 24. Spielminute das 8:9. Anschließend sorgte Jonathan Edvardsson per sehenswertem Schlagwurf für den Ausgleichstreffer. Es ging mit einem 11:11 in die Halbzeitpause, dass einen offenen Spielverlauf im zweiten Durchgang versprach.

DIE RECKEN kamen mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Halbzeitpause und starteten mit einem 3:0 Lauf in die zweite Hälfte. Die Deckung stand felsenfest und auch auf der Gegenseite fanden die Niedersachsen nun immer bessere Lösungen. Domenico Ebner machte ebenfalls da weiter, wo er zuvor aufgehört hatte, sodass seine Mannschaft den Vorsprung immer weiter ausbaute. Die Stuttgarter hatten dagegen im Angriff vermehrt Probleme gegen die bewegliche Abwehr der RECKEN. Niedersachsens Spitzenhandballer waren kaum noch zu stoppen und stellten in der 47. Spielminute durch Veit Mävers auf 20:13. Ebner fischte einen Ball nach dem anderen weg und krönte seine Leistung sogar noch mit einem eigenen Treffer, der die Führung auf neun Tore hochschraubte. Die Gäste gaben sich trotz des hohen Rückstands nicht auf und probierten es mit einer offensiveren Deckung, die sich als erfolgreich herausstellen sollte. Samuel Röthlisberger verkürzte in der 58. Spielminute auf 25:20, auch wenn die Partie zu dem Zeitpunkt bereits entschieden war. Vlad Kulesh setzte mit seinem Treffer zum 26:20 den Schlusspunkt des Pokalspiels. Am Ende gewinnen DIE RECKEN souverän gegen den TVB Stuttgart und konnten nach Spielende zusammen mit dem Publikum den Einzug in die nächste Runde feiern.

„Natürlich sind wir mit unserer ersten Halbzeit alles andere als zufrieden. Das war ein sehr lethargischer Auftritt, wo wir es uns am Anfang immer wieder leicht machen und versuchen, Ilija am Kreis zu finden. Wir können beim 3:7 von Glück reden, dass wir einen starken Domenico Ebner noch im Tor hatten. Ich glaube bei dem einen oder anderen Bundesligisten wäre das Spiel entscheidend weggegangen. Dementsprechend können wir uns die zehn Minuten vor der Pause nochmal herankämpfen und das Ergebnis damit offengestalten“, sagt ein kritischer Trainer Christian Prokop anschließend zum ersten Durchgang.

Gleichzeitig fügt er aber glücklich an: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer zweiten Halbzeit. Da schaffen wir es, stark aus der Pause zu kommen, in der Abwehr Geschwindigkeit zu entwickeln und Stop-Fouls hinzukriegen. Dementsprechend konnten wir Stuttgart vor technische Fehler und Zeitspiel-Thematiken stellen, um dann im Angriff auch disziplinierter und cleverer zu spielen. Wir steigern uns in allen Bereichen, konnten uns dann auch absetzen und in die Siegerstraße einbiegen, sodass es ein verdienter Erfolg ist und wir uns sehr freuen, das Achtelfinale im DHB-Pokal erreicht zu haben.“

Statistik:

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (1), Quenstedt - Vujovic (1), Roscheck, Mävers (2), Uscins (4), Kuzmanovski, Steinhauser (2), Michalczik (3), Kulesh (1), Edvardsson (1), Gerbl (1/1), Brozovic (5), Fischer (1), Feise (1), Büchner (3)

TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic - Häfner, Serrano Villalobos, Hanusz (2), Schöttle, Lönn, Röthlisberger (1), Wissmann (1), Nicolaus, Forstbauer, Zieker (1), Müller (4), Pfattheicher (3/2), Bergendahl (3), Sliskovic (5)

Quelle: TSV Hannover-Burgdorf / Foto: Vosshage