16.08.2019  DHB-Pokal

Vorhang auf: Die neue Handball-Saison startet mit dem DHB-Pokal

Filip Jicha feiert seine Premiere, Uwe Gensheimer sein Comeback: Zum Start der neuen Handball-Saison stehen zwei Personalien am DHB-Pokal-Wochenende im Vordergrund. Die "Road to Hamburg" beginnt in der Provinz. Welche Teams überstehen die ersten beiden Runden und ziehen in das Achtelfinale des DHB-Pokals ein. Die Suche nach dem Nachfolger des THW Kiels beginnt!

Die Halle am Stadtgarten wird pickepackevoll, in Saarlouis herrscht der Ausnahmezustand. Das kleine Städtchen rückt am Wochenende in den Mittelpunkt, wenn der große Uwe Gensheimer sein Comeback auf der deutschen Handball-Bühne feiert. Nach drei Jahren im Ausland läuft der Nationalmannschaftskapitän erstmals wieder für die Rhein-Neckar Löwen auf.

"Ich bin gerade dabei, mich wieder richtig einzuleben und Strukturen in den Alltag zu bekommen", sagte Gensheimer zuletzt der Braunschweiger Zeitung. Er komme nach Umzug und Urlaub "jetzt richtig zu Hause an".

Sportlich dürfte das Final-Four-Turnier in der ersten Runde des DHB-Pokals für Gensheimer und sein Team zur Formsache werden, doch emotional hat das erste Pflichtspiel beim Drittligisten am Samstag (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv) eine besondere Bedeutung. Immerhin sei das Löwen-Comeback, das betonte Gensheimer immer wieder, nach drei Jahren beim französischen Spitzenklub Paris St. Germain für ihn eine "Herzensangelegenheit" und "wie eine Rückkehr nach Hause".

Die Ziele sind groß beim wohl noch immer besten Linksaußen der Welt. Nach Platz vier in der vergangenen Saison und dem Pokal-Aus im Viertelfinale will Gensheimer sein Team wieder nach ganz oben führen. Am besten dorthin, wo der Klub war, als er ihn 2016 nach dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte gen Paris verließ.

"Von der Qualität im Kader glaube ich schon, dass wir grundsätzlich das Zeug haben, Meister zu werden", sagte Gensheimer der Sport Bild: "Aber wie schnell das möglich sein wird, weiß ich nicht. Da sind ja auch noch andere Klubs wie Kiel, Flensburg, Magdeburg, Melsungen, Berlin. Es wird eine interessante Saison." Eine Saison, die mit der ersten Pokalrunde am Wochenende beginnt.

Auch die Zukunft des THW Kiel beginnt am Samstag in der Provinz. In der Rundsporthalle im nordhessischen Baunatal startet Neu-Trainer Filip Jicha in seine Mission beim Rekordchampion. Nach dem Pokalsieg und der Vizemeisterschaft sind die Erwartungen an den tschechischen Trainer-Novizen groß, die Fußstapfen von Alfred Gislason sind riesig.

"Ich werde schon aus Respekt dort nicht reintreten", sagte Jicha der Sport Bild: "Es wäre frech zu sagen, ich mache da weiter, wo Alfred aufgehört hat. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen."

Jicha, der frühere Welthandballer und hoch dekorierte langjährige THW-Profi, das spürt man dieser Tage, brennt auf den Start auf neuem Terrain: "Ich habe eine unglaubliche Energie. Ich liebe diesen Verein, trage ihn im Herzen, habe meine Gesundheit geopfert. Ich werde deshalb auch auf dem neuen Posten alles für den THW geben. Wichtig ist, dass der Verein erfolgreich ist."

Nach dem zu erwartenden lockeren Aufgalopp in Baunatal wird es in der kommenden Woche ernst. Beim Supercup gegen Meister SG Flensburg-Handewitt in Düsseldorf will Kiel seinen ersten Titel unter Jicha einfahren, bevor dann am 22. August die Liga startet. "Wir wollen um das Maximale spielen. Darum sind wir hier", sagte Jicha. Die Generalprobe verlief vielversprechend: Gegen Gensheimers Ex-Klub Paris Saint-Germain gewannen die Zebras zum Abschluss der Vorbereitung 34:30.

Handball-Deutschland.TV überträgt alle 48 Pokalspiele am Wochenende LIVE.

Text: SID

Bild: Klahn