09.11.2018  2. HBL

Doppelspieltag Teil I: Lübbecke trifft auf Hamm, Essen in Hagen gefordert

Das kommende Wochenende hält für die Mannschaften der 2. Handball-Bundesliga wieder eine ganz besondere Belastung bereit. Es ist Doppelspieltag. Gespielt wird zum ersten Mal am heutigen Freitagabend, nach einem Tag Pause stehen die Akteure am Sonntag wieder auf der Platte. Heute steht vor allem der Dreierkampf um die Tabellenspitze im Fokus. Sowohl Essen als auch Ferndorf könnten den HSC 2000 Coburg vom Thron stoßen. Die Partien im Überblick:

19:00 Uhr: HC Rhein Vikings - DJK Rimpar Wölfe

Krisenbewältigung lautet das Motto am heutigen Abend im Castello in Düsseldorf. Während die Vikings seit nunmehr sieben Spielen auf ein Erfolgserlebnis warten, können auch die Gäste aus Rimpar mit den vergangenen Wochen alles andere als zufrieden sein. Aus den letzten sechs Partien konnten die Wölfe nur magere drei Punkte mitnehmen, unterlagen zuletzt beim bis dato sieglosen HC Elbflorenz. Die Hausherren sind mittlerweile fast schon zum Siegen verdammt, will man im Abstiegskampf nicht schon frühzeitig den Anschluss verlieren. Und auch für Rimpar ist es an der Zeit, die Kehrtwende einzuläuten, um im Wolfsrevier wieder für Ruhe zu sorgen. In der zurückliegenden Spielzeit konnten die Vikings das Duell in heimischer Halle mit 24:22 knapp für sich entscheiden.

Links zu den Spielen

19:00 Uhr: EHV Aue - HC Elbflorenz 2006

Der HC Elbflorenz hat es am vergangenen Freitag tatsächlich geschafft: Die DJK Rimpar Wölfe wurden mit 27:26 niedergerungen, sodass nach zuvor zehn sieglosen Spielen endlich der erste doppelte Punktgewinn gefeiert werden konnte. Diese Euphorie wollen die Dresdner Handballer nun auch mit zum Auswärtsspiel nach Aue nehmen. Das Team um Torwart Mario Huhnstock trifft im Erzgebirge auf den aktuellen Tabellenzwölften der Liga. Zwar unterlagen die Gastgeber am vergangenen Wochenende in Balingen, holten zuvor jedoch fünf Punkte aus drei Spielen und liegen somit insgesamt im Soll. Letzte Saison konnte der HCE die Partie in Aue gewinnen, eine Wiederholung wäre für die Gäste goldwert. 

19:30 Uhr: TSV Bayer Dormagen - HBW Balingen-Weilstetten

Der TSV Bayer Dormagen steckt derzeit in einer Ergebniskrise. Trotz guter Leistungen konnte der Aufsteiger aus den letzten vier Partien nichts Zählbares mitnehmen. Am vergangenen Sonntag musste die Mannschaft von Trainer Ulli Kriebel in letzter Sekunde den 27:26-Siegtreffer des HSV einstecken. Doch die Hausherren ließen diese Saison auch schon aufhorchen. So konnte der TSV mit Auswärtssiegen bei Erstligaabsteiger TV Hüttenberg und in Emsdetten glänzen. Nicht umsonst ist HBW-Trainer Jens Bürkle gewarnt: "Das ist eine Mannschaft, die zu vielen Sachen fähig ist und deshalb werden wir sehr konzentriert da hochfahren." Balingen wird allerdings auch ordentlich Selbstvertrauen im Gepäck haben. Sechs der letzten sieben Partien konnten die Gallier zu ihren Gunsten entscheiden.

19:30 Uhr: TV 05/07 Hüttenberg - TuS Ferndorf

Philosophiert man aktuell über die Mannschaft der Stunde in der 2. Handball-Bundesliga, kommt man nicht um den bärenstarken Aufsteiger TuS Ferndorf herum. Mit fast schon unglaublichen 17:5-Punkten ist der TuS in die Spielzeit gestartet und belegt derzeit, punktgleich mit Spitzenreiter Coburg und Essen, den dritten Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende wurde zur Krönung des bisherigen Saisonverlaufs Bundesligaabsteiger Lübbecke 22:19 besiegt. Am heutigen Freitagabend wartet die nächste Mannschaft, die letzte Saison noch in der besten Liga der Welt aktiv war, auf Ferndorf. Zwar läuft der TV Hüttenberg nach wie vor dem misslungenen Saisonstart hinterher, zeigte zuletzt aber auch, dass jeder Gegner mehr als nur gewarnt sein sollte. Zu spüren bekam das vergangene Woche der Tabellenzweite TuSEM Essen, der gegen starke Hüttenberger in den letzten Minuten noch ein 24:24-Unentschieden erringen konnte. Absteiger vs. Aufsteiger - ein ganz heißes Duell.

19:30 Uhr: TuS N-Lübbecke - ASV Hamm-Westfalen

Die lupenreine 10:0-Punkte-Serie des TuS N-Lübbecke fand am vergangenen Samstag ein aus Lübbecker-Sicht bitteres Ende. Im Spitzenspiel unterlag der Bundesligaabsteiger ausgerechnet dem starken Aufsteiger Ferndorf. TuS Trainer Aaron Ziercke gibt sich trotz des Rückschlags optimistisch: "Wir wollen mit zwei Siegen eine neue Serie starten." In der Merkur Arena wird am heutigen Abend allerdings niemand geringeres als der ASV Hamm-Westfalen seine Visitenkarte abgeben. Mit 14:8-Punkten ist der ASV punktgleich mit den Gastgebern. So steht bereits vor der Partie fest, dass der Sieger in Schlagdistanz zur Tabellenspitze bleibt. Verzichten muss Aaron Ziercke sehr wahrscheinlich auf seinen verlängerten Arm Kenji Hövels, der gesundheitlich angeschlagen ist.

19:30 Uhr: TV Emsdetten - HSV Hamburg

Beide Mannschaften haben die letzten drei Spiele gewonnen, den Sprung in die obere Tabellenhälfte geschafft und werden somit mit ordentlich Selbstvertrauen in das Duell gehen. Während der TV Emsdetten zuletzt in Hagen und zuvor in Hüttenberg erfolgreich war, kämpfte der HSV am vergangenen Sonntag Mitaufsteiger Dormagen 27:26 nieder. Vor der Länderspielpause konnten die Hamburger mit 28:33 beim Wilhelmshavener HV gewinnen. Mit aktuell jeweils zwölf Punkten auf dem Konto kann der Sieger der Partie sogar Tuchfühlung zur Spitzengruppe aufnehmen. Es bleibt abzuwarten, welche Siegesserie heute Abend reißen wird.

19:30 Uhr: HSG Nordhorn-Lingen - Dessau-Roßlauer HV 06

Der Tabellenachte trifft auf den Dreizehnten - Nordhorn empfängt Dessau. Blickt man auf die aktuelle Formkurve beider Teams, ist festzustellen, dass beide Mannschaften äußerst positiv gestimmt in den Doppelspieltag gehen. Gastgeber Nordhorn überzeugte zuletzt mit einem 22:25-Auswärtssieg bei Liga-Schwergewicht ASV Hamm-Westfalen. Doch auch die Gäste aus Dessau zeigten sich am vergangenen Wochenende von ihrer besten Seite und ließen den Vikings beim 28:17-Heimsieg nicht den Hauch einer Chance. Aus den letzten drei Partien holte die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas zufriedenstellende fünf Punkte. Die HSG wird an die Leistung aus der zurückliegenden Spielzeit anknüpfen wollen, als man den DRHV mit einem deutlichen 31:22 auf die Heimreise schickte.

20:00 Uhr: HSC 2000 Coburg - TV Großwallstadt

Der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga ist nach neun Spielen ohne Niederlage zu Saisonbeginn tatsächlich aus dem Tritt gekommen. Nach der knappen 29:30-Heimpleite gegen TuSEM Essen folgte am vergangenen Freitag gleich Niederlage Nummer zwei. Mit 28:22 unterlag das Team von Trainer Jan Gorr deutlich beim VfL Lübeck-Schwartau. Der Plan für das anstehende Wochenende ist also klar: möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur finden und den Platz an der Sonne verteidigen. Mit dem TV Großwallstadt ist am heutigen Abend der Tabellensiebzehnte zu Gast in Coburg. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, doch der Aufsteiger konnte in dieser Saison bereits regelmäßig überzeugen und vor allem gegen die Teams aus der Spitzengruppe lange mithalten. Ein Spaziergang dürfte es für den HSC sicher nicht werden.

20:00 Uhr: VfL Eintracht Hagen - TuSEM Essen

Die Lage in der Tabellenspitze könnte spannender nicht sein und die Essener sind mittendrin. Mit jeweils 17:5-Punkten liegen der HSC 2000 Coburg, TUSEM Essen und TuS Ferndorf aktuell gleich auf. Nach dem erkämpften 24:24-Unentschieden letzte Woche Freitag gegen den TV Hüttenberg will der TUSEM am Wochenende das Bestmögliche erreichen, um weiter in der Spitzengruppe mitzumischen. Die erste Herausforderung steht dem Team um Trainer Jaron Siewert am Freitag beim VfL Eintracht Hagen bevor. Der VfL konnte an den guten Saisonstart in den vergangenen Wochen nicht immer anknüpfen. Mit 9:13-Punkten liegen die Südwestfalen aktuell auf dem 14. Tabellenplatz. Insbesondere zuhause wechselten die Leistungen bisher zwischen Licht und Schatten. So gelangen beispielsweise Heimsiege gegen die beiden Erstligaabsteiger Lübbecke und Hüttenberg. Gegen Rimpar, Aue und zuletzt Emsdetten musste das Team von Trainer Niels Pfannenschmidt hingegen Niederlagen einstecken. Essen ist Favorit, doch Hagen hat definitiv die Qualität, um für eine Überraschung sorgen zu können.

20:00 Uhr: Wilhelmshavener HV - VfL Lübeck-Schwartau

Mit einer sehenswerten Leistung konnte der VfL am vergangenen Wochenende Spitzenreiter Coburg mit 28:22 besiegen. Für das kommende Auswärtsspiel in Wilhelmshaven gilt es, das entstandene, positive Gefühl abzurufen und die überwiegenden Anteile der bisherigen Auftritte in der Fremde zu vergessen. Denn bisher konnte Lübeck-Schwartau nur bei den DJK Rimpar Wölfen gewinnen, in Hüttenberg, Nordhorn, Lübbecke und Ferndorf setzte es teilweise herbe Niederlagen. Die bisherige Saison der Gastgeber aus Wilhelmshaven, momentan Tabellenvierzehnter, ist von Auf und Abs gekennzeichnet. Beim Auswärtssieg in Essen (28:29) zeigte die Mannschaft von Trainer Christian Kohrmann ihr mögliches Potenzial. Bei der Niederlage in Großwallstadt letzte Woche war von diesem Potenzial hingegen nichts zu sehen. Man kann gespannt sein, was am heutigen Freitagabend so in der Wundertüte Wilhelmshaven steckt.

Foto: Burbach