09.03.2019  2. HBL

Essen kämpft sich zum Derbysieg

Ein ganz hartes Stück Arbeit hatte der TuSEM Essen bei seinem Heimspiel gegen den Lokalrivalen HC Rhein Vikings zu verrichten. Gegen das Schlusslicht der Liga konnten sich die Hausherren schon im ersten Durchgang nicht entscheidend absetzen und gingen mit einer knappen 11:9-Führung in die Pause. In Halbzeit zwei ließen sich die Essener vor heimischem Publikum den Sieg dann nicht mehr nehmen und setzten sich mit 24:22 durch.

Auf dem Papier sollte es in der Arena „Am Hallo“ eine klare Sache werden. Doch der Tabellenfünfte von der Margarethenhöhe sollte sich gegen den bereits feststehenden Absteiger aus der Landeshauptstadt schwertun. Von Anfang an traten die Gäste mutig auf und verteidigten sehr offensiv. Darauf war der TUSEM zwar eingestellt, konnte das zuvor Besprochene jedoch auf der Platte nicht richtig anwenden. Die Vikings verteidigten gut und konnten im Angriff immer wieder Akzente setzen.

Es dauerte etwas, bis die Essener in die Partie fanden. Doch so richtig einfach war es weiterhin nicht, viele Abschlüsse konnte der gegnerische Torhüter Mikkel Moldrup entschärfen. Beim TUSEM brachten die eingewechselten Malte Seidel und Carsten Ridder etwas mehr Stabilität in die Deckung und von da an funktionierte auch der Block besser. Wann immer die Hausherren das Tempo verschärften, wurde es für die Gäste gefährlich. Immerhin konnten sie sich somit zur Pause eine knappe Führung erspielen, die Spannung für die zweite Halbzeit versprach.

In dieser schien es zunächst so, als wolle der TUSEM schnell für klare Verhältnisse sorgen. Auch wenn die ganz großen Glanzpunkte ausblieben, schien er den Gegner im Griff zu haben. Zwischenzeitlich setzten sich die Gastgeber unter anderem dank der Treffer von Rechtsaußen Felix Klingler auf fünf Tore ab (20:15, 45.). Aber auch das sollte noch nicht die Entscheidung sein.

Denn auf der anderen Seite wirbelten immer wieder die beiden Ex-Essener Philipp Pöter und Felix Handschke. Letzterer avancierte mit seinen acht Treffern zum besten Mann des Spiels und ließ die Rhein Vikings noch einmal hoffen. Denn plötzlich kam das Team aus Düsseldorf und Neuss noch einmal heran und verkürzte den Spielstand. Der TUSEM schaltete in der Schlussphase ein bis zwei Gänge herunter, was sich fast rächen sollte. Beim 22:23 aus Sicht der Wikinger kurz vor dem Ende drohte die Partie zu kippen, doch Kapitän Jonas Ellwanger sorgte mit seinem Treffer tum 24:22 für die Entscheidung – und für Erleichterung bei den Essener Fans.

„Das einzig Positive dieses Spiels ist, dass wir die zwei Punkte geholt haben. Wir machen uns das Leben schon in der ersten Halbzeit unnötig schwer. Da sind wir nicht konsequent genug im Angriff und lassen zu viele freie Bälle liegen. In der zweiten Halbzeit setzen wir uns ab und haben das Spiel unter Kontrolle. Aber dann geben wir es komplett aus der Hand. Am Ende lassen wir uns von der Hektik des Gegners anstecken und wir machen die Dinger nicht rein. Einfach so abhaken können wir die Leistung nicht. Wir haben uns vorher viel vorgenommen und davon kaum etwas umgesetzt. Dabei ist es egal, ob es gegen den Tabellenletzten geht oder gegen den Dritten“, fand TUSEM-Trainer Jaron Siewert trotz des Sieges klare und mahnende Worte.

Auch Torhüter Sebastian Bliß gab sich selbstkritisch: „Es ist das in Kraft getreten, vor dem wir vor dem Spiel gewarnt waren. Wir waren nicht aggressiv genug in der Abwehr und haben vorne zu viele Fehler gemacht. Hätten wir am Ende noch unentschieden gespielt, hätten wir uns in den Allerwertesten gebissen. Es war keine gute Leistung von uns. Und um nächste Woche in Nordhorn zu bestehen, müssen wir mindestens drei Schippen drauflegen.“

Quelle: TuSEM Essen

Foto: Worm