02.06.2019  2. HBL

Dresden mit Sieg gegen Lübeck und dem Klassenerhalt vor den eigenen Fans

Der Jubel kannte keine Grenzen: Der HC Elbflorenz sicherte sich mit einem 32:28-Sieg gegen den VfL Lübeck-Schwartau den Liga-Verbleib. Im letzten Heimspiel der Saison zeigte die Mannschaft von Trainer Rico Göde eine couragierte Leistung. Vor allem im Angriff agierte der HC Elbflorenz brandgefährlich und nervenstark. Der VfL Lübeck bleibt in der Tabelle auf dem fünften Platz und will im letzten Heimspiel der Saison gegen den ASV Hamm-Westfalen die Spielzeit positiv beenden.

Schon während des Einlaufens der Heimmannschaft war spürbar, dass es für den VfL am 37. Spieltag ganz schwer werden würde, seine erfolgreiche Serie von sieben Spielen ohne Niederlage zu verteidigen. Die Halle (2.284 Zuschauer) erzeugte von Beginn an eine Atmosphäre, die der Tabellensituation der Gastgeber angemessen war: es ging um nicht weniger als den Klassenerhalt! Jörg Engelhardt dazu knapp: „Eine tolle Stimmung!“

Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, kamen beide Mannschaften nur schwer ins Spiel. Schwartau stellte eine gute Abwehr, machte aber auf der anderen Seite einige leichte Fehler im Angriff. Der HC Elbflorenz fand als erstes Team besser ins Spiel, machte es den Lübeckern besonders im Angriff enorm schwer. Das Rezept war dabei so einfach wie wirkungsvoll: Die Abwehr beendete immer wieder die VfL-Offensivbemühungen durch kompromissloses Einsteigen und kam über ein effizientes Umschaltspiel zu einfachen Toren. Insbesondere auf die Gefahr der Tempogegenstöße hatte Trainer Jörg Engelhardt bereits vor der Partie hingewiesen: „Wir wussten von der Stärke der Dresdner im Gegenstoß. Acht Gegentore durch die erste und zweite Welle sprechen eine eindeutige Sprache.“

Mit diesem Rezept konnte sich Dresden Mitte der ersten Halbzeit immer mehr Vorteile erspielen und bis zur 25. erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung erkämpfen (11:8). Aber der VfL war nicht chancenlos und kam zurück: Marino Mallwitz entschärfte einige Angriffe, Antonio Metzner (zu Beginn) und Dadi Runarsson (etwas später) überzeugten aus dem Rückraum (beide drei Treffer bis zur Halbzeit). Jörg Engelhardt dazu: „Ich ziehe den Hut vor unseren Jungs. Auch wenn wir es am Ende nicht geschafft haben, unsere Serie zu verteidigen, haben wir nie aufgegeben. So sind wir auch in dieser Phase des Spiels wieder zurückgekommen“.

Randnotiz zum Seitenwechsel: Erst in der 30. Minute gab es die erste Zwei-Minuten-Strafe gegen Dresden, die sich vorher bereits mehrfach erfolglos um eine Hinausstellung beworben hatten – daran aber lag es nicht, dass das Spiel mit einem 15:12 für die Heimmannschaft in die Halbzeit ging.

Nach dem Wechsel wollte sich der VfL Lübeck-Schwartau wieder zurück ins Spiel fighten und hatte zwischen der 34. und 40. Minuten auch tatsächlich seine stärkste Phase. In dieser zeigte Marino Mallwitz, dass er eine gute Vertretung von Dennis Klockmann ist, hielt vier freie Bälle in Folge. Und weil der VfL jetzt vorne traf (4:0-Lauf), stand es plötzlich 18:17 für die Schwartauer.

Die Wende? Nein! Henning Quade und Nils Kretschmer holten die Führung für Dresden postwendend zurück. Ein spannender Schlagabtausch begann, beide Teams spielten mit offenem Visier, der HC Elbflorenz wirkte dabei aber etwas zielstrebiger. Kein Wunder, konnten die Sachsen doch mit einem Erfolg den vorzeitigen Klassenerhalt sichern.

Bis zur 52. Minute erarbeiten sich die Dresdner eine Fünf-Tore-Führung, die insbesondere nach einer Herausstellung von Steffen Köhler getrost als Vorentscheidung durchgegangen wäre (27:22). Aber gerade in dieser Phase konnte der VfL noch einmal zeigen, was ihn über die gesamte Saison ausgezeichnet hat. Aufgeben? Fehlanzeige! Die Unterzahl wurde mit einem 3:0-Lauf beendet und Schwartau war wieder dran (27:25, 54.). Aber anders als zuletzt war das Glück in diesem Spiel eher auf Dresdner Seite: Zwei Pfostentreffer beendeten die Aufholjagd und damit auch die Hoffnung auf einen Punktgewinn. Dresden konnte wieder auf 29:25 davonziehen (57.). Diese Führung ließen sich die Sachsen in dem für sie so eminent wichtigen Spiel nicht mehr nehmen. Jörg Engelhardt zum Ausgang des Spiels: „Wir sind immer wieder zurückgekommen, haben uns von keinem Rückstand entmutigen lassen, auch nicht nach dem Ausfall von Jan Schult, und das macht uns echt stolz auf unsere Jungs. Weil auch Finn Kretschmer nicht spielen konnte, fehlten uns am Ende vielleicht noch mal etwas die Alternativen. Aber die, die auf der Platte standen, haben es gut gemacht. Allerdings müssen wir auch anerkennen, dass Elbflorenz heute verdient gewonnen hat. Glückwunsch zum Klassenerhalt!“

Am Ende stand ein 32:28 und die Freude von Rico Göde und seinem Team kannte keine Grenzen. Wir hingegen freuen uns trotz dieser Niederlage nach zuletzt 13:1 Punkten auf das letzte Spiel der Saison gegen den ASV Hamm – und einem hoffentlich erfolgreichen Ende einer anstrengenden Saison. 

Quelle: VfL Lübeck-Schwartau

Foto: Fleischer