08.06.2023  2. HBL

Elbflorenz schlägt Balingen auch ein zweites Mal

Am letzten Spieltag ist es doch noch passiert: Der HBW Balingen-Weilstetten musste die erste und einzige Auswärtsniederlage der Saison hinnehmen. Der HC Elbflorenz 2006 setzte sich knapp mit 32:31 durch und konnte den Meister damit in Hin- und Rückspiel bezwingen. Die Gallier konnten nach der Partie die langersehnte Meisterschale in Empfang nehmen.

Mit Oskar Emanuel, Arseniy Buschmann, Marek Vanco, Philip Jungemann und Leon Wellner sowie Hendrik Hannemann wurden nach dem Spiel gleich sechs Spieler – und mit Rico Göde der Trainer beim HC Elbflorenz verabschiedet. Dabei gehen die Spieler sowie der Trainer nach dem letzten Saisonspiel unterschiedlichste Wege. Vor dem emotionalen Abschied nach der Partie gaben sie in 60 Minuten noch einmal alles für die Elbflorenzer und das gegen den amtierenden Zweitligameister HBW Balingen-Weilstetten. Dieser wurde nach dem Spiel vor 1.500 Zuschauern für seine starke Meistersaison ausgezeichnet.

In den ersten zehn Minuten der Partie zeichnete sich das Bild einer Partie, in der die Dresdner für ihre Tore bei weitem härter arbeiten mussten als der HBW. Zum anderen hatte der Zweitligameister Simon Sejr den klar besseren Torhüter auf seiner Seite. Er parierte bis dahin schon fünf der Dresdner Wurfversuche. So führte der Gast in Minute zehn zurecht 3:5. In den folgenden zehn Minuten zeigten sich die Gäste nicht mehr ganz so effektiv wie zu Beginn. Allerdings konnte die Göde-Sieben dies zunächst zu wenig nutzen. So hatte man beispielsweise mehrfach die Chance zum 5:5 Ausgleich und ließ sie ungenutzt. Etwas später machte man es dann in Person von Kapitän Sebastian Greß etwas besser. Er erzielte nach einem schnellen Angriff in Minute 16 das 6:6. Das war auch ein Verdienst des immer besser werdenden Marino Mallwitz im Tor der Sachsen. In Minute 19 hatte Gästetrainer Jens Bürkle genug von der Flaute bei seinem Team und nahm die erste Auszeit. Zuvor hatte das Heimteam sogar auf 8:6 erhöht. Die Dresdner blieben allerdings weiter ab Drücker und erhöhten nach der Auszeit durch zwei Tore von Leon Wellner auf 11:7. Wenig später traf Lukas Wucherpfennig per Strafwurf sogar zum 12:7. Danach fing sich der HBW wieder etwas und konnte fünf Minuten vor dem Pausenpfiff ebenfalls per Strafwurf auf 13:10 verkürzen. Da die Hausherren nun ihrerseits vom Niveau etwas abfielen, gelang den Gästen auch noch das 13:11 und HC-Coach Rico Göde nahm seinerseits eine Auszeit. Letztendlich endete die Halbzeit mit 15:12, indem HCE-Keeper Max Mohs in den letzten Sekunden noch einen Siebenmeter hielt.

In den letzten 30 Minuten der Saison 2022/2023 hatte der HC Elbflorenz Dresden Anwurf und erzielte schnell das 16:12. Danach agierten beide Mannschaften nicht wirklich konstant, der HBW allerdings sehr abgezockt im Tempospiel und so hatte der Zweitligameister beim Treffer zum 19:18 ganz klar wieder Tuchfühlung aufgenommen. Nach dem 20:20 durch einen erneuten Kontertreffer der Gäste, nahm HCE-Trainer Rico Göde seine zweite Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut 20 Minuten zu spielen. Es folgte eine ausgeglichene Phase bis zum 22:22. Beim 22:23 aus Sicht der Gäste setzte der HC einen Strafwurf an den Pfosten und der HBW traf seinerseits im Gegenangriff per Strafwurf zum 22:24. Den Sachsen gelang in drei Angriffen in Folge kein Tor und so schlug der Gast beim 22:25 erneut per Konter zu. Zehn Minuten vor dem Ende stand es jedoch wieder Remis (26:26), da die Dresdner vor allem aus der zweiten Welle heraus erfolgreich waren. Treibende Kraft war dabei HCE-Kapitän Sebastian Greß. Im Anschluss blieb die Partie eng und der HC Elbflorenz ließ sich nicht abschütteln. Als Sebastian Greß knapp fünf Minuten vor dem Ende das 30:30 erzielte, bot sich nach Ballgewinn dann die Möglichkeit zur 31:30 Führung. Es war wieder Greß der diese unnachahmlich besorgte. Am Ende war es Ivar Stavast vorbehalten, den Sieg für die Dresdner einzutüten. Er traf 15 Sekunden vor dem Ende bei Zeitspiel zum 32:31 Entstand. Die Balinger konnten dies trotz des eingesetzten siebten Feldspielers nicht mehr egalisieren.

Fazit: Die Rollen waren vor dem Spiel klar verteilt. In der ersten Halbzeit konnte der HCE dieser Rollenzuweisung etwas entgegensetzen. Dabei waren die Dresdner auch immer wieder über ihr Tempospiel erfolgreich. In der zweiten Spielhälfte drehte der Meister aus Balingen den Spieß etwas um und war seinerseits oft durch sein starkes Konterspiel erfolgreich. So erarbeite sich der Gast nach und nach kleine Vorteile, welche der HCE aber mit viel Einsatz immer wieder ausglich. Diese Hartnäckigkeit der Sachsen wurde am Ende belohnt und so konnte der HC den Zweitligameister innerhalb einer Saison ein zweites Mal besiegen.

Der Sieg war auch ein Erfolg der scheidenden Spieler Philip Jungemann und Leon Wellner, welche beim HC in den letzten zwei Jahren einen weiteren Entwicklungsschritt gegangen sind. Und ein Verdienst von Oskar Emanuel, Arseniy Buschmann und Marek Vanco, die alle drei exemplarisch für das stehen, was diesen Sport so attraktiv macht – nämlich gelebten Einsatz und Mannschaftsgeist über viele Jahre. Nicht zu vergessen Rico Göde, der die Mannschaft in seinem ersten Zweitliga-Trainerjahr vor dem Abstieg bewahrte und außerdem der Mannschaft einen neuen Stil Handball zu spielen verpasste.

Quelle: HC Elbflorenz 2006 / Foto: Fleischer