27.12.2022  2. HBL

Dormagen gewinnt letztes Heimspiel des Jahres gegen Nordhorn

Der TSV Bayer Dormagen hat sich den Jahresabschluss mit einem Sieg in der 2. HBL versüßt. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen gab es einen 29:25 (15:11)-Erfolg. Jakub Sterba erzielte zehn Tore und war somit bester Torschütze des Abends.

Vor der Partie gab es im TSV Bayer Sportcenter erst einmal etwas Musikalisches auf die Ohren. Ein Mitarbeiter des Vereins gab zunächst „Leise rieselt der Schnee“ zum Besten und animierte die Zuschauer anschließend zum gemeinsamen „O-Tannenbaum“-Singen. 

Beim Blick auf die Kader fiel auf, dass bei den Wieseln, wie die Gastgeber genannt werden, unter anderem die drei bis dahin treffsichersten Schützen ausfielen: Reimer, Reuland und Grgic waren nicht dabei. Trainer Flohr sprach hinterher von der „letzten Rille“, auf der seine Mannschaft unterwegs gewesen sei. So rückten drei A-Jugendliche ins Team, die dann auch tatsächlich mittendrin (und nicht nur dabei) sein sollten. Nebenbei: Die Jung-Wiesel spielen in der Meisterrunde der A-Jugend-Bundesliga, wissen also, wie’s geht, und stehen für die hervorragende Nachwuchsarbeit des TSV.

Weiterhin fehlten auch bei der HSG vier mit schweren Knieverletzungen ausfallenden Akteure, von denen mit Alex Feld auch wieder einer mit in Dormagen war und sein Team unterstützte.

Und dann ging’s los, und zwar mit einem verwandelten 7-Meter der Gastgeber. Der tschechische Rechtsaußen Jakub Sterba war in dieser Saison noch gar nicht zum Strafwurf angetreten, doch bis zum 4:3 (12.) hatte er schon viermal getroffen! In Abwesenheit der etatmäßigen 7-Meter-Schützen brachte er im weiteren Verlauf auch noch den fünften, sechsten und siebten Strafwurf im Tor unter und scheiterte erst einmal, als alles schon gelaufen war. Sterba sollte am Ende der erfolgreichste Schütze des Spiels sein (10/7).

Und die HSG? Die Roten, die mit Björn Buhrmester im Tor begannen, hielten zunächst gut dagegen und gingen sogar in Front: Georg Pöhle setzte sich am Kreis durch und traf zum 4:5 (14.). Es sollte die einzige Führung des Teams bleiben. Die Hausherren nutzten Ballverluste ihrer Gäste, fuhren Tempogegenstöße und drehten das Ergebnis. Beim Stand von 8:6 nahm Daniel Kubes schon seine erste Auszeit und personelle Wechsel vor (17.).

In der ersten Halbzeit wurde bei der HSG immer wieder der schwedischer Rechtsaußen Samuel Lindberg gesucht und gefunden. Insgesamt neunmal versuchte es unsere Nr. 4 vor der Pause auf teilweise spektakuläre Weise, doch leider fanden nur vier Bälle ihren Weg in die Maschen. Dagegen bauten die Wiesel ihren Vorsprung aus und gingen mit +4 in die Kabinen (15:11).

Die ersten zwei Aktionen nach der Pause gehörten der HSG: Bart Ravensbergen, der inzwischen ins Tor gerückt war, hielt bravourös nach Tempogegenstoß, und Georg Pöhle traf wieder vom Kreis. Doch dann waren wieder die in Blau spielenden Gastgeber an der Reihe und zogen regelrecht davon, was auch von einer zu hohen Zahl technischer Fehler auf HSG-Seite begünstigt wurde (am Ende 14 gegenüber 7 beim TSV). Es stand 18:12 und 20:14 (37.).

Noch einmal keimte Hoffnung im Lager der Roten auf: Ihre nun sehr offensive Deckung gab Dormagen einige Rätsel auf und Jaime Fernandez per 7-Meter, Johannes Wasielewski sowie Georg Pöhle brachten ihr Team auf -3 heran (20:17). Das veranlasste den Wiesel-Coach zum Time-Out (40.). Er nahm nun einen Torwartwechsel vor, der sich sofort bezahlt machte, denn der neue Keeper machte das mögliche -2 zunichte. Danach lief es für den TSV Bayer Dormagen.

Zwar traf Tarek Marschall nun zweimal, doch die Hausherren bauten den Vorsprung trotzdem wieder aus. Auch die Rote Karte nach der dritten Zeitstrafe gegen den sechsfachen Torschützen und Abwehrstrategen Alexander Senden half der HSG nicht (44.). Das 24:19 erzielte der 19-jährige Junioren-Nationalspieler Sören Steinhaus mit seinem achten Treffer, das 25:20 war der schon erwähnte siebte nacheinander verwandelte 7-Meter von Jakub Sterba. Da waren noch zehn Minuten zu spielen.

Kurz darauf erhielt auch Nebosja Simovic seine dritte Hinausstellung. Dormagen ließ nun keinen Zweifel mehr am eigenen Sieg aufkommen, der nicht mehr in Gefahr geriet. Am Ende hieß es 29:25 und gut 800 der 849 Zuschauer feierten. Georg Pöhle war der treffsicherste Schütze in Rot (7), vor Samuel Lindberg (5), Jaime Fernandez (4/3) und Tarek Marschall (4).

Daniel Kubes gratulierte zum Erfolg: „Dormagen war besser, sie waren mega-engagiert und hatten den unbedingten Willen“. Dies habe womöglich den Unterschied gemacht. Er lobte seinen Trainerkollegen dafür, mit seiner jungen Truppe in der Liga so gute Resultate zu erzielen. Mit Blick auf sein eigenes Team machte er die Chancenverwertung und vor allem die hohe Zahl an technischen Fehlern für die Niederlage verantwortlich.

Matthias Flohr zeigte sich dagegen natürlich „restlos begeistert“ von seiner Mannschaft. Er habe „nichts zu meckern“ und sei „komplett stolz“ auf sein Team, das nach einigen personellen Hiobsbotschaften richtig zusammengerückt sei. Den Glückwünschen können wir uns nur anschließen und hoffen, dass es in Zukunft bei der HSG wieder besser läuft – gerade auch gegen Dormagen. Inklusive eines Testspiels im Sommer haben uns die Wiesel nun tatsächlich innerhalb eines Jahres vier Niederlagen zugefügt. Sie sind nun neuer Tabellen-13., die HSG bleibt 6. – die fünf besser postierten Teams gewannen allesamt.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Zaunbrecher