06.02.2023  2. HBL

Die HSG Nordhorn-Lingen gewinnt ihr 1. Spiel des Jahres!

Die HSG Nordhorn-Lingen wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann ihr erstes Spiel nach der Winterpause, vor über 2.000 Zuschauern Euregium, gegen ein starkes Eintracht Hagen mit 28:26 (14:14). Mit nun 24:12 Punkten behalten sie Anschluss ans obere Tabellenviertel. Johannes Wasielewski, Tarek Marshall und Samuel Lindberg waren mit jeweils fünf Toren ihre besten Torschützen.

Das erste Tor im neuen Jahr gelang Georg Pöhle. Beim Stand von 3:1 (Fernandez, Lindberg) erhielt Nebosja Simovic bereits die erste Zeitstrafe. Zusammen mit dem Dessauer Tillman Leu weist er die meisten in der ganzen Liga auf. Sei’s drum: Kurz darauf führten die Roten bereits mit +3 (5:2, 8.; wieder Fernandez u. Lindberg), und auch der schon erwähnte Alexander Becker hatte schon eine Zeitstrafe abgesessen. Als es 6:4 stand (Stegefelt), parierte der starke Eintracht-Keeper Paske einen 7-Meter und Lindberg warf den Ball nur an die Latte. Hagen kam auf ein Tor heran, bevor Pöhle von der Strafwurflinie besser machte: 7:5 (13.).

Noch war das Spiel recht zerfahren, es gab in dieser Phase einige Zeitstrafen auf beiden Seiten und leider wieder ein paar unnötige Abspielfehler und Ballverluste bei den Roten, die sich auf diese Weise nicht absetzen konnten. Nach dem 8:6 durch Lindberg gelangen den Gästen aus Westfalen drei Tore am Stück, die somit erstmals in Führung gingen. Der iranische WM-Teilnehmer Pouya Norouzi und Rechtaußen Pierre Busch waren maßgeblich an dieser zwischenzeitlichen Wende beteiligt: 8:9 (20.).

Dann eine Schrecksekunde für die HSG: Linkshänder Julian Possehl knickte um, blieb zunächst verletzt am Boden liegen und humpelte dann vom Feld. Schon an dieser Stelle sei erwähnt, dass Possehl nach dem Spiel nicht nur wegen des Sieges schon wieder lachen konnte und zuversichtlich ist, dass nichts Schlimmeres mit seinem Sprunggelenk passiert ist.

Zurück zum Spiel: Waren es gerade die Hagener mit drei Treffern in Folge gewesen, überboten die Gastgeber dies nun sogar, warfen vier Tore in Serie und zogen auf 12:9 davon. Und dafür sorgten die nach einer Auszeit ins Spiel gekommenen Tarek Marschall und der für Possehl aufgebotene Johannes Wasielewski im Alleingang! Am Schluss sollten beide mit jeweils fünf Treffern auf dem Konto (wie Lindberg) entscheidenden Anteil am Sieg gehabt haben. Nach 25 Minuten erfuhr die Partie dann eine weitere Wende: Die Schiedsrichter ahndeten ein weiteres Foul von Simovic mit der Roten Karte und bis zum Pausenpfiff sollten seiner Mannschaft nur noch zwei Treffer gelingen (Stegefelt, Pöhle). Ärgerlich aus HSG-Sicht, dass Sekunden vor Abpfiff Fernandez eine Zeitstrafe erhielt und Hagen in der Schlusssekunde zum erneuten Ausgleich kam: 14:14.

Bei Hagen hatten zu diesem Zeitpunkt die beiden wichtigen Innenblocker Beck und Stübner auch bereits zwei Zeitstrafen bekommen, eine Rote Karte blieb ihnen jedoch in der zweiten Hälfte erspart. Diese begann mit einer weiteren Gästeführung – der letzten des Tages – die erneut Wasielewski konterte. Es folgten zwei Lindberg-Tore, der sich auch von einigen "Fahrkarten" in der ersten Hälfte nicht entmutigen ließ: 17:15 (37.). Übrigens hütete in den zweiten dreißig Minuten Bart Ravensbergen das Tor für Björn Buhrmester, der seine Sache zuvor wahrlich nicht schlecht gemacht hatte (5 Paraden). Der niederländische Nationalkeeper kam am Ende sogar auf neun gehaltene Bälle.

Nach dem 17:17 brachte Kalafut die Roten wieder nach vorn, doch Sekunden später hieß es schon wieder Unentschieden, die Eintracht blieb dran. Kalafut traf erneut, genauso wie Stegefelt aus sieben Metern: 20:18. Die Eintracht blieb jedoch dran und stellte wieder auf Remis: 20:20 (43.). Alex Terwolbeck war es dann, der mit seinem ersten Tor sein Team in Führung und die Zuschauer zum Jubeln brachte. Das 22:21 warf Marschall, das 23:22 steuerte wieder Wasielewski bei – noch zehn Minuten.

Und nun sollten die Grün-Gelben nicht mehr zum Ausgleich kommen. Marschall traf per Tempogegenstoß, und dann war es Lasse Seidel, der seinen ersten Treffer nach dem 9. Spieltag erzielte: 25:22 (53.). So lange mit Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt, spielte er gegen die Eintracht nach der Pause für Jaime Fernandez und machte seine Sache ausgezeichnet. Das 26:23 gelang ihm drei Minuten vor dem Ende mit einem wahren Kunstwurf. Das sollte die Vorentscheidung sein. Der starke Wasielewski warf das 27:24, Norouzi konterte, doch ein phänomenaler Ravensbergen verhinderte einen möglichen Anschlusstreffer. Der fiel Sekunden vor dem Ende zwar doch noch, allerdings wurde es im Ballbesitz nun nicht mehr gefährlich für die HSG, die mit dem Schlusspfiff durch Lindberg noch den 28:26-Endstand erzielte.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann