02.06.2023  2. HBL

Eindeutiges Votum: Uwe Jungandreas ist „Trainer der Saison 2022/23“ in der 2. Handball-Bundesliga

Die Entscheidung in Sachen „Trainer der Saison“ in der 2. HBL war eindeutig: Mit über 65 Prozent der abgegebenen Stimmen von Trainern und Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der 2. HBL setzte sich Uwe Jungandreas (Dessau-Roßlauer HV) durch.

Der 61-jährige Jungandreas ist somit Nachfolger von Gudjon Valur Sigurdsson, der im Vorjahr als Meistermacher des VfL Gummersbach diese Trophäe erhalten hat. Ob Jungandreas und der DRHV dem VfL Gummersbach in die LIQUI MOLY HBL folgen werden, steht indes noch nicht fest. Vor dem vorletzten Spieltag ist das Überraschungsteam der 2. HBL punktgleich mit dem ThSV Eisenach - eines von beiden mitteldeutschen Teams wird HBW Balingen-Weilstetten in die LIQUI MOLY HBL folgen.

Vor dem letzten Heimspiel vom Dessau-Roßlauer HV am Freitagabend gegen den HC Elbflorenz wird Uwe Jungandreas seine Siegertrophäe von HBL-Präsidiumsmitglied Karsten Günther (SC DHfK Leipzig) erhalten, aber erst nach dem letzten Spieltag am 7. Juni wird aller Voraussicht nach feststehen, ob der „Trainer der Saison“ auch der Aufstiegstrainer ist.

Bereits seit zehn Jahren ist der gebürtige Altenburger (Thüringen) Chefcoach in Dessau. Er übernahm die Mannschaft im November 2014 auf dem elften Platz der 3. Liga Ost, führte sie gleich zweimal in die 2. HBL (2016 und 2020). Vom 15. Platz in der Saison 2020/21 reichte es dann bereits für Platz 12 in der 2. HBL, die unter Experten den Ruf als fünfstärkste Liga der Welt hat. Klassenerhalt lautete das erklärte Ziel der laufenden Saison 2022/23. Nach einem Traumstart mit 6:0 Punkte wuchs die Euphorie von Begegnung zu Begegnung. Die Hinrunde schoss das Team mit herausragenden 12 Siegen und zwei Unentschieden ab. In der Rückrunde wurden die Aufstiegskandidaten Eisenach und Nordhorn besiegt, kurz vor Ende der Saison liegt das Team des Dessau-Roßlauer HV lediglich wegen der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zum ThSV Eisenach auf Rang drei, mit der beeindruckenden Bilanz von 23 Siegen, vier Remis und acht Niederlagen - der Aufstieg in „die stärkste Liga der Welt“ ist nun in greifbarer Nähe. 

„Unser Saisonziel war der Klassenerhalt. Wir gehen das ganz entspannt an, werden uns aber auch nicht dagegen wehren“, sagte Jungandreas vor einigen Wochen: „Unser Kader steht für die neue Saison, egal, für welche Liga.“

Dabei weiß der erfahrene Jungandreas aus seinen früheren Stationen, wie man aufsteigt: 2005 führte er Concordia Delitzsch sensationell in die erste Liga, mit dem SC DHfK Leipzig (2011) und eben nun mit dem Dessau-Roßlauer HV (2016, 2020) schaffte er den Sprung in die 2. Liga. Bereits im Alter von 28 Jahren wurde Jungandreas bei der HSG Freiberg vom Spieler zum Spielertrainer und schließlich zum Trainer. Und schon da schrieb er Kontinuität groß, nach sieben Jahren ging er zu Concordia Delitzsch, hielt diesem Verein 13 Jahre (bis 2010) die Treue, bis der Klub in finanzielle Not geriet. Nach drei Jahren in Leipzig war Jungandreas als Nachfolger von Frank Carstens fünf Monate Interimstrainer beim SC Magdeburg, sein Assistent damals: Meistertrainer Bennet Wiegert. Im November 2014 übernahm Jungandreas schließlich seinen aktuellen Klub Dessau-Roßlauer HV. 

Ganz gleich, ob der Aufstieg in die LIQUI MOLY HBL gelingt, für die Trainer und Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der 2. HBL ist Uwe Jungandreas der „Trainer der Saison 2022/23“.

Steckbrief Uwe Jungandreas:Alter: 61
Position: Trainer
Nationalität: Deutschland

Stationen als Spieler:
1972 - 1975: Traktor Ziegelheim
1975 - 1981: SC Leipzig
1981-1982: Wismut Ronneburg
1982-1983: OHS Löbau
1983 - 1986: Wismut Ronneburg
1986 - 1990: HSG Freiberg

Stationen als Trainer:
1990 - 1997: HSG Freiberg
1997 - 2010: 1. SC Concordia Delitzsch
2010 - 2013: SC DHfK Leipzig
2013-2014: SC Magdeburg
2014 bis heute: Dessau-Roßlauer HV  

Die Trainer der Saison der 2. HBL im Überblick:
2023: Uwe Jungandreas (Dessau-Roßlauer HV)
2022: Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach)
2021: Torsten Jansen (Handball Sport Verein Hamburg)
2020: Jan Gorr (HSC 2000 Coburg)
2019: Heiner Bültmann (HSG Nordhorn-Lingen)
2018: Hartmut Mayerhoffer (SG BBM Bietigheim)
2017: Aðalsteinn Eyjólfsson (TV 05/07 Hüttenberg)
2016: Robert Andersson (HC Erlangen)
2015: Jens Bürkle (TSV Hannover-Burgdorf)
2014: Jens Bürkle (DJK Rimpar Wölfe)
2013: Bo Patrik Liljestrand (TV Emsdetten)
2012: Maik Handschke (TUSEM Essen)

Foto: Boesener