09.04.2022  2. HBL

Zurück zu alter Stärke: Hagen überragt gegen Essen

Der VfL Eintracht Hagen findet zur alten Stärke zurück. Das Topspiel gegen TuSEM Essen konnte Hagen am Ende mit 32:28 (16:10) für sich entschieden. Bester Werfer der Partie war Pouya Norouzi Nezhad mit ganzen neun Treffern.

Die Eintracht fand vor rund 1000 Zuschauern gut ins Match. Philipp Vorliczek und zweimal Theo Bürgin sowie ein vom Start weg hellwacher Mats Grzesinski im Tor – 3:1 nach nicht einmal fünf Minuten, das sah gut aus. Und obwohl Niko Bratzke früh angeknockt raus musste – Daniel Andrejew übernahm den Abwehrpart, Jonas Queckenstedt die Regie in der Rückraummitte – behielt die Eintracht ihren Spielfluss. 6:3 nach elf Minuten, TuSEM-Coach Jamal Naji nahm früh sein erstes Team-Timeout (12.).

Signifikant änderte sich dadurch nichts. Hagen deckte weiter kompakt, Grzesinski hielt richtig stark, vorne trafen die Gastgeber aber mehrfach nur Aluminium. 8:4 (17.) , 9:6 (19.), 10:6 (21.) - das grün-gelbe Feuer brannte, entfacht von einer Rumpftruppe, die begann, sich an sich selbst zu berauschen. Einzig TuSEM-Linkshänder Lukas Firnhaber hatte etwas dagegen, dass es noch deutlicher wurde.

Dass die Fans, soweit denn auf Seiten der Eintracht, nach 24 Minuten erstmals geschlossen standen – es hatte seinen Grund in Vorliczeks Treffer zum 12:7 (25.). Und als Nouruzi kurz darauf auf 13:7 erhöhte, war die zweite Essener Auszeit fällig. Die höchste Hagener Führung (14:7/Jan-Lars Gaubatz/26.) verkürzte der Gast bis zur Pause minimal auf 16:10. Den Bestwert von Halbzeit eins hatte freilich Mats Grzesinski geliefert. Elf gehaltene Bälle bedeuteten eine Fangquote von 53 Prozent – überragend.

Konnte das so weitergehen? Der TuSEM, nun deutlich konzentrierter vor allem in der Defensive, verkürzte in Überzahl zunächst rasch auf 19:17 (37.). Eintracht-Coach Stefan Neff reagierte mit der grünen Karte (ebenfalls 37.).

Fortan blieb es eng. Ihren durch wesentlich aggressiver deckende Essener häufiger unterbrochenen Spielfluss musste sich die Eintracht zurückerobern. Doch das gelang eindrucksvoll. Zweimal Daniel Mestrum, gerade erst von längerer Krankheitspause zurückgekehrt, stellte auf 24:20, kassierte dann eine Zeitstrafe. Die letzte Chance des TuSEM, die Partie zu drehen? - Nein.

Dann die Crunchtime: Grzesinskis Sensations-Doppelparade gegen Noah Beyers Siebenmeter und den direkten Nachwurf, im direkten Gegenzug erhöhte Daniel Andrejew auf 26:22 (50.). Dritte und letzte Auszeit TuSEM. Eintracht-Leitwolf Pouya Norouzi, neben Grzesinski Hagens Top-Performer, kassierte zu Beginn der Schlussphase eine zumindest zweifelhafte Zeitstrafe, Stefan Neff brachte nach langer Zeit wieder Niko Bratzke, der Tilman Pröhl bediente – 28:23 (52.). Essen jetzt im 4:2-Abwehrsystem, Jan-Lars Gaubatz war‘s egal: 29:24 (54.). Fast jede Aktion jetzt ein Jubelschrei der Halle. Die Eintracht hatte sich das Spiel zurückgeholt – und wie. Der Rest war Jubel in Grün und Gelb. 32:28-Sieg gegen den Favoriten. Was für ein Abend in der Krollmann-Arena.

Quelle: VfL Eintracht Hagen/ Foto: Lahmer