13.09.2021  2. HBL

Überraschung zum Auftakt: Aufsteiger Rostock besiegt Absteiger!

Was für eine Überraschung! Der Aufsteiger HC Empor Rostock fährt am 1. Spieltag einen 22:19-Sieg über LIQUI MOLY HBL Absteiger HSG Nordhorn-Lingen ein. Wichtige Erfolgsfaktoren waren die starke Abwehr- und Torhüterleistung.

77 Tage nach dem letzten Meisterschaftsspiel – dem Saisonfinale gegen Erlangen – begann heute für unsere HSG Nordhorn-Lingen die neue Spielzeit in der Zweiten Handball-Bundesliga bei Aufsteiger Empor Rostock. Nach den zuletzt „guten Erfahrungen“ schreiben wir hier und heute wieder einen Live-Bericht. Also direkt zum Spiel: Es ist Sonntagnachmittag, 16:15 Uhr, und es kann losgehen. Wie erwartet bzw. befürchtet fehlen heute Bert Ravensbergen, der von Ersatzkeeper Dennis Bartels vertreten wird, und die beiden Linkshänder Julian Possehl und Johannes Wasielewski.

Noch eine Minute. Es spricht erst einmal die Ministerpräsidentin von MV zu den Zuschauern – das macht Eindruck. Jetzt aber, das Spiel möge beginnen. Erster freier Wurf der HSG: drüber, im Gegenzug 1:0 für Empor. Nach sieben Minuten schon fünf Würfe vergeben – „nur“ 3:0 (7.), weil Buhrmi da ist. Da ist endlich das erste Tor durch Georg Pöhle (9.). HSG im Spiel.

Rostock kommt – wie vorher erwartet – zum ersten Mal mit sieben Feldspielern – und die HSG zum Ausgleich ins leere Tor. In Führung gehen unsere Jungs, die mit drei Rechtshändern im Rückraum agieren (müssen), jedoch noch nicht. Rostock schlägt zurück, Buhrmi ist stark, aber auch Empor-Keeper Wetzel ist voll „on fire“: 7:4 (16.). Auszeit HSG. Minus 4 in Minute 19 – woran liegt es? Abspielfehler sind es nicht in erster Linie, die den Gegner stark machen, eher nicht perfekt vorbereitete Abschlüsse. Und Rostock ist stark, verteidigt kompakt und ist vorn variabel. Buhrmi hält den 7-Meter (ansonsten minus 5), im Gegenzug erste Zeitstrafe für Gelb-Blau und 7-Meter für RW8: Tor, 8:5 (22.).

Erstes Tor für Lasse Seidel, erste Zeitstrafe für die HSG, und die nächste für Empor. Der Anschlusstreffer gelingt ... aber leider noch nicht. Rostock hält die 3-Tore-Führung bis zur Pause. Es steht 11:8 für den Gastgeber, Empor-TW Wetzel hat 50 % der Bälle gehalten. Weber hat viermal getroffen, die Ausbeute ist insgesamt natürlich nicht gut genug (Wurfquote bis jetzt 40 %). Wir werden uns steigern.

Zerfahrener Auftakt in Hälfte zwei, dann das Tor von Stegefelt, das nächste von Seidel => da ist der Anschlusstreffer (11:10)! Es wird emotionaler. Auch die Schiedsrichter spielen jetzt (leider) zunehmend eine Rolle, es wird lauter auf der HSG-Bank. Noch keine Chance auf den Ausgleich, stattdessen wieder -3 (15:12, 39.), unsere Jungs machen die Tore nicht. HSG-Auszeit bei 16:13 (42.). Kurz darauf -4, danach Überzahl, und Bartels rückt ins Tor. Geht noch was?

Empor hat jetzt ebenfalls den zweiten Keeper im Tor, und der kann’s leider auch – 19:15 (47.). Die HSG kommt nicht durch, ein ums andere Mal wird sogar Zeitspiel angezeigt. Rostock mit der Chance aufs +5. Noch nicht – Auszeit Empor. Weber zum Siebten: 19:16, aber nur noch acht Minuten. Nächste Auszeit des Aufsteigers bei 20:16, ist die Vorentscheidung schon gefallen?

Auch Bartels hatte seine Paraden, aber nun ist Buhrmester wieder im Tor. Nochmal Zeitstrafe für Empor, 7-Meter von Stegefelt zum 20:17 (55.). 20:18 ins leere Tor, dann Riesenpech für die HSG: Die Schiedsrichter pfeifen den nächsten Ballgewinn ab – und wieder -3. Noch drei Minuten. Nächster 7-Meter für Rot: Drüber. Wenig später ist die Messe endgültig gelesen. Empor Rostock schlägt die HSG Nordhorn-Lingen mit 22:19. Wir gratulieren dem Aufsteiger zum Sieg.

Blick nach vorn: Am nächsten Samstag, 18.9., geht es wieder auswärts weiter. Um 19 Uhr erfolgt bei unseren Nachbarn vom TV Emsdetten der Anwurf. Das Ex-Team (nicht nur) unseres Trainers hatte sich erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison den Klassenerhalt in der Zweiten Liga gesichert. In der ersten Partie der neuen Saison dagegen gewann Emsdetten durchaus überraschend beim favorisierten HC Elbflorenz in Dresden (29:30). Auf dieses Spiel gehen wir in unserem Vorbericht auf das TVE-Match noch ausführlicher ein.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen

Foto: Heger