24.02.2022  2. HBL

Torspektakel zwischen Eisenach und Hagen

Der ThSV Eisenach siegt dank seiner Angriffsstärke mit 34:32 (20:17) über Eintracht Hagen. Fynn Hangstein und Jannis Schneibel versenken zusammen 20 Bälle. Durch den Heimsieg überholt Eisenach den HSC 2000 Coburg in der Tabelle. Hagen rutscht hingegen von dem sechsten auf den achten Platz ab.

Der ThSV Eisenach startete furios, kompakt in der Abwehr und geradlinig im Angriff, schien nach einer 7:1- und 12:5-Führung (10./ 16.Min.) einem sicheren Sieg über die personell gebeutelten Gäste des VfL Eintracht Hagen entgegenzusteuern, doch es wurde noch ein Tanz auf der Rasierklinge. „Wir standen nach unserer klaren Führung nicht mehr kompakt in der Abwehr, schafften es auch nicht, unseren Torhüter so zu unterstützen, wie wir es vorhatten“, resümierte Eisenachs Rückraumspieler Daniel Hideg. Der Eisenacher Vorsprung schmolz nach Wiederanpfiff auf einen Treffer (22:21, 37.). Immer wieder zappelten die Bälle von Hagens Rückraumspieler Pouya Norouzinezhad im Eisenacher Kasten. Der Iraner, im Sommer vom Erstliga-Absteiger HSC Coburg zum Zweitliga-Aufsteiger gewechselt, markierte 12 Treffer. Die Wartburgstädter kompensierten ihre ungewohnte Abwehrschwäche mit ihre Angriffsstärke, gestatteten den Gästen kein einziges Mal den Ausgleichstreffer.  Ihr Kapitän Peter Walz rackerte unermüdlich in der Abwehr und im Angriff Die Rückraumspieler Fynn Hangstein und Jannis Schneibel netzten zusammen 20 Bälle ein. Fynn Hangstein untermauerte mit 12 Treffern (bei 16 Versuchen) seine Führung im Torjäger-Ranking, wird dort nun mit 150 Treffern nach 21 Spielen geführt.  „Das Pendel hätte, in die eine oder andere Richtung ausschlagen können“, waren sich die Trainer Misha Kaufmann (Eisenach) und Stefan Neff (Hagen) nach dem Abpfiff einig. „Es war kein Spiel der Torhüter“, auch darüber gab es keine zwei Meinungen.

Eisenachs Keeper Johannes Jepsen war jedoch zur Stelle, als die Gäste im Finish zum Ausgleichstreffer ansetzten. Er blieb beim Stand von 31:30 Sieger gegen den Toptorjäger der Gäste. Im Gegenzug versenkte Willy Weyhrauch von Rechtsaußen zum 32:30 (58.). Nur wenige Augenblicke zuvor hatte er nur den Pfosten getroffen. „Im zweiten Versuch will man es natürlich besser machen, das ist mir gelungen. Am Ende zählt die Mannschaftsleistung“, erklärte ein aufgekratzter Publikumsliebling. Eintracht Hagen verkürzte durch Philipp Vorlicek, im Sommer von Erstbundesliga-Absteiger HSG Nordhorn-Lingen gekommen, erneut auf einen Treffer (32:31, 58. Fynn Hangstein nutzte seine Qualitäten zum 33:31 (59.). ThSV-Keeper Johannes Jepsen verhinderte mit einer schmerzhaften Kopfabwehr einen erneuten Gästetreffer. Kurz darauf eroberte Willy Weyhrauch das Leder. Nach einer Auszeit besorgte Jannis Schneibel mit seinem 8. Treffer (bei 10 Versuchen) im Nachsetzen den alles entscheidenden Treffer zum 34:31 (60.). „Mit drei Niederlagen in Folge im Gepäck war es nicht einfach. Wir sind froh die kleine Durststrecke überwunden und zwei wichtige Pluszähler verbucht zu haben“, erläuterte Daniel Hideg seine Gefühlslage.


Steffan Neff lobte die Super-Moral seiner mit vielfachem Ersatz aufgelaufenen Mannschaft. „Uns fehlten drei etatmäßige Mittelleute und zwei Kreisläufer“, verwies der Coach des VfL Eintracht Hagen auf die angespannte personelle Situation. „Ich bin begeistert von unserer Moral, enttäuscht, dass es nicht zu Punkten gereicht hat. Wir nehmen die Situation an und präparieren uns nun auf die nächste Aufgabe“, führte Michael Stock, der Sportdirektor von Eintracht Hagen, aus. „Kompliment an unsere Gäste, wie sie den Ausfall so wichtiger Spieler kompensierten“, betonte Eisenachs Manager Rene Witte. Pavel Prokopec, der Co-Trainer von Eintracht Hagen, musste etliche Hände schütteln und sich zum gemeinsamen Foto stellen. Er trug von 2008 bis 2010 das Trikot des ThSV Eisenach. Aus dieser Zeit steht noch Adrian Wöhler im Eisenacher Team. „Glückwunsch an den ThSV Eisenach zum Sieg. Zwanzig Gegentreffer im ersten Abschnitt, das war deutlich zu viel. In der Halbzeitpause haben wir besprochen, wie wir es besser machen. Das hat dann auch geklappt. Ein Sonderlob geht an Jonas Queckenstedt, sonst in unserer Oberliga-Mannschaft, der im zweiten Abschnitt hervorragend Regie führte. In der Summe unterliefen uns ein paar unnötige Fehler, die mögliche Punkte kosteten. Ich persönlich habe mich gefreut, alte Freunde und Bekannte wieder zu treffen“, erklärte ein mit Adrian Wöhler nach dem Abpfiff plauschender Pavel Prokopec.

 

Statistik zum Spiel:

ThSV Eisenach: Jepsen (7 Paraden), Lucin (24.-37./ 3 Paraden), Wöhler, Potisk, Hangstein (12/2), Ulshöfer, Walz (3), Hideg (2), Tokic (3), Sousa, Dicker, Donker, Schneibel (8), Snajder (2), Weyhrauch (2), Saul (2)

Eintracht Hagen: Mahnke (2 Paraden), Grezenski (12.-40./ 4 Paraden); Buergin, Bednar, Norouzinezhad (12/3), Queckenstedt, Pröhl, Bratzke (3), Vorlicek (5), Athanassoglou, Gaubatz (2), Panisic (1), Mestrum (5), Stefan, Toromanovic (4)

Siebenmeter - ThSV Eisenach:2/3 – (Hangstein verwandelt 2 x gegen Grzesinski u. und scheitert 1 x an Mahnke)
Eintracht Hagen: 3/4 (Norouzinezhad verwandelt 2 x gegen Lucin u. 1 x gegen Jepsen, Gaubatz scheitert 1 x an Lucin)
Zeitstrafen - ThSV Eisenach: 12 Min. (Dicker 4 Min., Hideg, Sosa, Donker, Saul je 2 Min.)
Eintracht Hagen: 8 Min. (Pröhl 4 Min., Bratzke, Vorlicek je 2 Min.)
Schiedsrichter: Hörath/Hofmann
Zuschauer: 350

Quelle: ThSV Eisenach / Foto: Sportfotoeisenach