14.02.2022  2. HBL

Rückspiel-Revanche geglückt – HSG Nordhorn-Lingen gewinnt gegen HC Empor Rostock

Perfekter Start nach der Winterpause. Die HSG Nordhorn-Lingen holt aus den zwei bisherigen Spielen vier Punkte. Nachdem sie erst gegen den TUSEM Essen siegten, folgte am 21. Spieltag ein weiterer Sieg gegen den HC Empor Rostock. Im Hinspiel unterlagen sie den Drittliga-Aufsteigern noch mit 22:19. Die Wiedergutmachung folgte jedoch im Rückspiel. Dieses Mal gelang den Gästen aus Rostock eine solche Überraschung gegen den Zweitplatzierten nicht. Nach Ablauf der Spielzeit stand ein 29:23-Sieg für die glücklichen Hausherren auf der Anzeigetafel.

Wie vorab berichtet, waren die Rostocker stark ersatzgeschwächt nach Lingen gekommen. Zu den acht verletzungs- und Corona-bedingt nicht zur Verfügung stehenden Spielern zählten die Topscorer Breitenfeldt und Thümmler, Kapitän Völzke sowie Keeper Wetzel, auf dem Spielberichtsbogen waren nur 13 Namen zu lesen. Auf der anderen Seite stand allein Alex Terwolbeck nicht im Kader und unterstützte sein Team von der Bank aus. Und damit rein ins Spiel:

4:0 nach fünf Minuten – das war ein Auftakt nach Maß für die HSG. Die in Blau-Gelb spielenden Gäste hatten nach zwei verlegten Spielen zunächst sichtlich Mühe, in den Wettkampfmodus zu finden. Nichtsdestotrotz kamen sie – auch bedingt durch die erste Zeitstrafe für die Roten – auf 4:3 heran (9.). Die HSG konterte jedoch, bestrafte die Rostocker Fehler gnadenlos und zog wieder auf 8:3 davon (14.). Beim Stand von 10:5 (21.) hielt Ravensbergen, der heute begann, auch noch einen 7-Meter, und beim 13:6 nahm Empor-Coach Till Wiechers seine erste Auszeit (26.).

Mit 14:8 ging es in die Pause. Vier der Rostocker Treffer hatte der starke Kreisläufer Mehler erzielt, bei der HSG war einmal mehr Georg Pöhle der treffsicherste Akteur. Während Ravensbergen schon bei neun Paraden stand, brachten es die beiden Rostocker zu diesem Zeitpunkt zusammen auf zwei.

Die zweite Halbzeit begann mit der stärksten Phase der Gäste, die von nun an offensiv stets mit sieben Feldspielern agierten. Beim 14:11 (35.) hatten sie vier Tore in Folge geworfen. Nun setzten sie auch ihre Außen häufig gut in Szene und profitierten überdies von Zeitstrafen der Roten. Als in Minute 42 bereits zum fünften Mal ein HSG-Mann auf die Strafbank musste, kam Rostock mit sieben Feldspielern gegen fünf auf 18:16 heran. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Schiedsrichter noch keinen Gästespieler hinausgeschickt.

Wer jedoch befürchtete, dass Nordhorn-Lingen mit der neuen Angriffstaktik des Gegners nicht zurechtkommen und das Spiel kippen könnte, brauchte sich wirklich keine Sorgen zu machen. In den mittleren zehn Minuten der zweiten Halbzeit warfen Kalafut, Visser, der inzwischen ins Tor gerückte Buhrmester (!) und Mickal den in der Abwehr erkämpften Ball jeweils ins leere Rostocker Tor. Kurz vor Schluss kam noch ein fünftes Empty-Net-Goal hinzu.

Die HSG zog also wieder an, und über 21:16 und 22:17 (was für ein Kunstwurf von Torbrügge!) ging es auf 24:18 (50.). In den letzten fünf Minuten kam auch noch Luca de Boer nach Trainingsblessur zu seinem ersten Einsatz in 2022. Die Partie endete schließlich beim 29:23 für unsere Mannschaft, die anschließend den verdienten Applaus des Publikums entgegennahm und auch wieder eine Humba zum Besten gab. Schöne Bilder, die hoffentlich bald auch wieder von mehr Live-Zuschauern gesehen werden können! Erfolgreichster HSG-Torschütze war am Ende übrigens Georg Pöhle (6) vor Stegefelt, Torbrügge und Visser (je 4).

In der PK gratulierte ein sehr fairer Till Wiechers zum verdienten Sieg der HSG. Er sprach insbesondere über die „superstarken“ ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit. Auf die personellen Schwierigkeiten in seinem Team ging er gar nicht ein und sagte auf Nachfrage: „Es gibt in diesen Zeiten schlimmere Dinge für die Gesellschaft, als dass bei einer Handballmannschaft mal acht Spieler fehlen“.

Daniel Kubeš zeigte sich glücklich und „total zufrieden“ darüber, dass seine Mannschaft den Sieg nach Hause gebracht hatte: „Wenn mir vor einer Woche gesagt hätte, dass wir mit sechs Toren gewinnen, dann hätte ich das sicher genommen“. Auf das defensive 6-gegen-7-Spiel sei sein Team vorbereitet gewesen, sein Team habe sich an den Plan gehalten und gerade auch die Abwehrarbeit habe gut geklappt. Auf die Frage, ob das bevorstehende Spiel gegen sein Ex-Team aus Emsdetten ein besonderes sei, sagte er, dass seine Arbeit dort inzwischen zwei Jahre her sei. „Ich bin überglücklich darüber, dass ich die HSG betreuen kann. Dies ist mein Traumjob und ich denke nur darüber nach, wie wir uns verbessern können.“

 

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann