17.02.2022  2. HBL

Revanche geglückt: Gummersbach siegt im NRW-Derby gegen Hagen

Gingen die Blau-Weißen in der Hinrunde noch als Verlierer vom Platz, gaben sich die Gummersbacher diesmal keine Blöße und fuhren durch einen starken Endspurt beim Nachholspiel des 20. Spieltags ihren 16. Saisonsieg ein. Mit 30:26 (13:12) behielten die Hausherren die Oberhand und verteidigen damit die Spitzenposition in der 2. Handball-Bundesliga.

Der Gastgeber startete gleich spektakulär mit einem Kempa-Trick in die Partie. Der Wurf von Julian Köster nach Pass von Ole Pregler in der zweiten Minute landete jedoch nur am Pfosten, so dass die Gäste im Gegenzug wenige Sekunden später die erste Führung erzielten (0:1). Das erste Tor für die Blau-Weißen besorgte Lukas Blohme in der vierten Minute per Konter, ehe Alexander Hermann die Gummersbacher erstmals in Front brachte (2:1, 5. Minute). In einer flotten Anfangsphase mit vielen schnellen Torabschlüssen wurden die Hausherren in der Defensiver immer stabiler. Ein starker Ballgewinn von Tom Kiesler leitete einen erneuten Tempogegenstoß ein, den Blohme sicher verwandelte (5:4, 10. Minute).

Nach einem weiteren Gummersbacher Treffer von Janko Božović zum 6:4 (12. Minute) unterliefen den Oberbergischen fortan im Angriff einige Fehler, so dass die Hagener fünf Treffer in Serie markierten und die Heimmannschaft mit 6:9 ins Hintertreffen brachten (19. Minute). Erst Köster beendete die siebenminütige Torflaute seines Teams mit einem beherzten Wurf zum 7:9 (19. Minute). Doch auch das brachte den Knoten bei den Gastgebern weiterhin noch nicht zum Platzen. Nach zwischenzeitlichem Vier-Tore-Rückstand war es dann Kiesler, der nach 23 Minuten zum 8:11 verkürzte. Die Oberbergischen setzten nun besser nach und kamen in Minute 27 durch einen Konter von Julius Fanger zum 11:12-Anschlusstor sowie eine Minute später auf selbem Weg zum Ausgleichstreffer (12:12). Eine Parade von Martin Nagy sowie der Treffer durch Szymon Dzialakiewicz drehten den Spielstand kurz vor der Pause komplett (13:12, 29. Minute).

In Halbzeit zwei knüpften die Blau-Weißen an die guten letzten Minuten des ersten Durchgangs an und erhöhten ihren Vorsprung auf zwei Tore, als auf eine super Parade von Nagy (38. Minute) vorne der Treffer aus sieben Metern durch Blohme zum 18:16 folgte (39. Minute). Die Gummersbacher legten in dieser Phase eine deutlich präsentere Körpersprache an den Tag. Dzialakiewicz brachte seine Mannschaft so in der 40. Minute erstmals mit drei Toren in Führung (19:16). Die Gäste fanden jedoch zurück ins Spiel und drehten den Spielstand kurz vor der Schlussphase zu ihren Gunsten (21:22, 47. Minute).

Die Oberbergischen stecken jedoch nicht auf und holten sich die Führung in der 52. Minute zurück (24:23). Beide Teams läuteten eine packende Endphase ein, in der keine Mannschaft aufstecken wollte. In der 56. Minute parierte Tibor Ivanišević beim Stand von 25:24 einen Siebenmeter, ehe es Schlag auf Schlag ging. Innerhalb von weniger als 30 Sekunden fielen drei Tore durch Pregler, den Ex-Gummersbacher Jan-Lars Gaubatz für die Hagener und Blohme zum 27:25-Zwischenstand (57. Minute). Nach einer erneuten Parade von Ivanišević erhöhte Blohme auf 28:25, ehe Hermann eine Minute später den Deckel zumachte (29:25, 59. Minute). Denn Schlusspunkt setzte der bärenstarke Blohme per Strafwurf in letzter Sekunde zum 30:26 mit seinem zehnten Tor des Tages.

Stimmen zum Spiel:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, die heute einen Riesenkampf abgeliefert haben. Wir haben super gedeckt gegen eine Mannschaft aus Hagen, die einen Rückraum haben, der zu den besten in der zweiten Liga gehören. Beide Teams sind natürlich taktisch gut und Hagen ist unfassbar schwer zu verteidigen, da passt beim Timing und den Kreuzungen alles. Ich bin froh, dass unsere Abwehr eine so gute Arbeit gemacht hat und bin stolz auf die Reaktion der Jungs, nachdem wir im vergangenen Spiel keine gute Leistung auf die Platte gebracht haben und uns nach dem Erlangen-Spiel in einem Leistungsloch befunden haben. Das war für die Jungs auch nicht einfach, denn sie haben heute schon Druck gespürt und darauf überragend reagiert.

Stefan Neff (VfL Eintracht Hagen): Herzlichen Glückwunsch an Gummersbach zum verdienten Sieg im Spitzenspiel, das seinen Namen heute auch verdient hatte. Es war lange auf Messers Schneide. Beide Teams haben ein, zwei Alternativen gefehlt, aber wir haben das Spiel bis zum Ende offengehalten. Dass wir es dann nicht schaffen, ist sicher auch dem Kräfteverschleiß geschuldet, aber das soll keine Entschuldigung sein. Trotzdem war es die von mir gewünschte Reaktion auf das Ferndorf-Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir zurecht in dieser Liga sind und auch noch ein paar Punkte holen werden. Leistungstechnisch sind wir jetzt im Jahr 2022 angekommen. Dass wir heute verloren haben, ist im grünen Bereich. Jetzt hoffe ich auf Punkte am Samstag.

Statistik:

VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic - Fanger (2), Vidarsson, Köster (4), Blohme (10/3), Haseler, Hermann (3), Schneider, Herzig (2), Pregler (3), Dzialakiewicz (3), Kiesler (1), Stüber, Zeman (1), Bozovic (1)

VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Grezesinski - Buergin, Becker (1), Bednar, Norouzinezhad Gharehlou (7), Pröhl (2), Bratzke, Renninger, Vorlicek (5), Athanassoglou, Gaubatz (7/4), Kister, Mestrum (2), Stefan (1), Toromanovic (1)

Quelle: VfL Gummersbach / Foto: Ising