12.12.2021  2. HBL

Nordhorn gewinnt Krimi in Grosswallstadt

Das war ein spannendes Duell! Lange spielten beide Teams auf Augenhöhe, erst in der Schlussphase konnte sich der Gast aus Nordhorn beim TV Grosswallstadt knapp durchsetzen. Beim 30:32 bejubelt die HSG Nordhorn-Lingen ihren 5. Auswärtssieg in Folge.

Das Wichtigste vorneweg: Unser Team hat gewonnen – wir wünschen viel Spaß dabei, die Partie beim TV Großwallstadt noch einmal Revue passieren zu lassen:

Und damit rein ins Spiel, das wir heute wieder live (und möglichst in Farbe) schildern: Bei der HSG Nordhorn-Lingen fehlen heute Björn Buhrmester und Nils Torbrügge. Der TV Großwallstadt tritt in der Untermainhalle von Elsenfeld mit seiner Stammformation an.

Das erste Tor erzielt der Gastgeber, dessen Keeper Minerva auch gleich einen freien Ball von de Boer wegnimmt. Possehl ist es, der ausgleicht, der TVG ist es, der Sekunden später wieder in Führung geht. Weber von Rechts- und Mickal von Linksaußen bringen unsere Mannschaft erstmals in Führung. Auch das 2:4 für die Roten ist die Folge eines Fehlers von Großwallstadt, den Pöhle eiskalt ausnutzt. Schon in der fünften Minute nimmt Trainer Ralf Bader seine erste Auszeit.

Die erste Zeitstrafe des Spiels trifft Mickal, über „seine“ linke Abwehrseite schlägt es prompt ein. Pöhle trifft erneut, doch der Altmeister aus Großwallstadt kommt – immer noch in Überzahl – wieder zum Anschlusstreffer. Nun geben auch unsere Jungs zweimal den Ball her, der Gastgeber gleicht aus: 5:5 (9.).
Stegefelt mit seiner Spezialität – dem Schlagwurf – und nach Tempogegenstoß stellt auf 5:7, doch der Türke Bicer verkürzt und zudem gleicht der griechische Zweitliga-Toptorjäger Savvas von der 7-Meter-Linie ein weiteres Mal aus. Minerva hält – Gegentor – Abspielfehler HSG – Gegentor: Aus dem 5:7 hat Großwallstadt innerhalb von vier Minuten ein 9:7 gemacht, und nun ist es Daniel Kubes, der die Auszeit nimmt.

Jetzt trifft de Boer vom Kreis, nach exakt 15 Minuten steht es 9:8. Bicer erhöht von der rechten Angriffsseite sehenswert – und doppelt: Erste 3-Tore-Führung der Gastgeber. Minerva steht schon bei fünf Paraden, und bei der HSG steht nun Maier im Kasten, der sich mit zwei gehaltenen Bällen bestens einführt. Kalafut trifft, doch der nächste Ball findet nicht den Weg ins leere Tor – der TVG hatte mit sieben Feldspielern angegriffen.

Beim Stand von 11:9 lassen beide Teams einige Würfe liegen, dann verkürzt Pöhle aus dem Rückraum, bevor die Blau-Weißen direkt zurückschlagen. The same procedure as before: Kalafut verkürzt, bevor die Blau-Weißen direkt zurückschlagen. Und zum dritten: Pöhle verkürzt aus dem Rückraum, bevor die Blau-Weißen direkt zurückschlagen: 14:12 (24.).

Es folgt die erste Zeitstrafe für Blau und der erste 7-Meter für Rot: Weber trifft! Und es gibt sogar endlich wieder die Chance zum Ausgleich: Da ist er – Pöhle ist on fire! Auf der Gegenseite fällt der nächste Treffer über die rechte Angriffsseite, und wenig später steht es abermals -2 aus unserer Sicht. Doch die letzten Minuten vor der Halbzeit gehören in diesem vollkommenen verteilten Spiel wieder dem Zwei-Städte-Team. Maier mit seiner vierten Parade, erst Mickal und dann Weber schaffen den Ausgleich. Allein der Führungstreffer gelingt nicht mehr, mit einem Remis geht es in die Pause: 16:16. Die schon mehrfach erwähnten Bicer und Pöhle stehen bis dato bei fünf Treffern. Spannend wird’s – das kennen wir ja schon und freuen uns drauf!

Weiter geht’s: Einen Fehlpass der HSG nutzt der Gastgeber per Tempogegenstoß. Possehl gleicht aus. Den nächsten Führungstreffer der Blauen kontert Stegefelt mit Schlagwurf. Die Chance zur Führung von der 7-Meter-Linie macht Minerva im Kasten zunichte. Auf der Gegenseite geht Großwallstadt – gegen die heute einmal mehr offensive Deckung der HSG – wieder in Front. Pöhle gleicht aus, der TVG braucht nur Sekunden zur nächsten Führung. Keeper Minerva zeigt seine nächste Parade, doch den abermaligen Ausgleich unseres Teams durch Possehl kann er nicht verhindern. Kein Team kann sich hier irgendwie absetzen, es steht 20:20 (37.).

Mickal bringt seine Farben nach langer Zeit wieder in Führung. Wasielewski verteidigt jetzt mit, den abermaligen Ausgleich gibt’s trotzdem. Pöhle wird jetzt am Kreis freigespielt und netzt zum siebten Mal ein, Gleiches gilt jedoch im Gegenzug auf der anderen Seite für TVG-Neuzugang Bicer. Possehl trifft zum 22:23 – und den Ausgleich der Großwallstädter kontert ... Johannes Wasielewski mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für die HSG! Und unser so lange verletzter Neuzugang erkämpft sich auch noch einen 7-Meter plus Zeitstrafe! Pöhle trifft, und unsere Mannschaft führt mit +2 (23:25, 42.).

Das 24:25 fällt, dann wird Weber gefoult und holt den nächsten 7-Meter und eine weitere Zeitstrafe. Pöhle trifft, und die HSG spielt kurzzeitig sogar in doppelter Überzahl. In dieser für seine Mannschaft kritischen Situation bittet Ralf Bader zur Auszeit. Der nächste Wurf der Gastgeber landet an der Latte, doch das +3 gelingt unserer Mannschaft, die zu früh abschließt, in Überzahl nicht. Wieder trifft Bicer mit seinem achten Tor (Quote 100 %), doch es ist de Boer, der mit seinem zweiten erfolgreichen Heber vom Kreis den alten Abstand wieder herstellt: 25:27 (45.).

Da ist die nächste Chance zum +3 für die HSG – Minerva hält jedoch seinen elften Ball, und schon steht es nur noch +1. Den Ausgleich verhindert Maier, dann zieht Kubes die grüne Karte. Wieder der allgegenwärtige Pöhle (10. Treffer!), dann Savvas, de Boer und wieder der ebenso allgegenwärtige Bicer (9.): Zehn Minuten vor Schluss heißt es 28:29, die Crunchtime hat begonnen.

Jetzt steht Ravensbergen wieder im Tor, der TVG könnte ausgleichen. Dann muss das Spiel jedoch zunächst unterbrochen werden – Stegefelt ist umgeknickt und muss das Feld verlassen (wir drücken dir die Daumen, Markus!). Ballgewinn für die HSG, Terwolbeck trifft. Nun liegt Savvas am Boden, er hat einen Schlag ins Gesicht bekommen, Pöhle erhält die Zeitstrafe. Der TVG gibt den Ball her, Terwolbeck holt den 7-Meter heraus und Weber trifft fünf Minuten vor Schluss zum +3. Bicer verkürzt, Weber trifft von Rechtsaußen leider nicht und Savvas schafft den Anschlusstreffer (30:31, 57.). Noch drei Minuten ...

Die HSG verwirft. Der TVG trifft, doch das Tor zählt nicht, der Angreifer stand im Kreis. Noch zwei Minuten ... Minerva hält, doch der Abpraller landet bei Weber. Noch 90 Sekunden. Minerva pariert erneut. Nächste Auszeit von Großwallstadt, das in Ballbesitz ist. Noch 80 Sekunden, es steht weiter 30:31. Ravensbergen hält gegen Savvas! Noch eine Minute ... Die HSG spielt es runter. Der Arm der Schiedsrichter ist oben, als Daniel Kubes die Auszeit nimmt. Noch 26 Sekunden. Und ... Pöhle trifft!!! Zehn Sekunden vor Schluss ist das der Sieg!

Jubel, Erleichterung, Genugtuung, Freude – und vor allem: Glückwunsch von ganzem Herzen! Man of the match ist eindeutig Georg Pöhle (11/2), doch unsere Gedanken sind natürlich auch bei Markus Stegefelt, der nach der Partie nur über das Feld humpeln kann. Wir sagen: Krya på dig!

Unser nächster Gegner Gummersbach (DHB-Pokal, auswärts, DI, 19 Uhr) gewann am Freitagabend denkbar knapp gegen den HC Elbflorenz mit 30:29. In der Meisterschaft geht es für unsere HSG am Sonntag (17 Uhr, EmslanArena) gegen den Dessau-Roßlauer HV weiter, der Coburg mit 28:30 unterlag. Die Biber, wie das Team aus Sachsen-Anhalt sich nennt, sind am Dienstag noch im Nachholspiel in Rostock gefordert. Auf beide Partien bzw. beide Gegner gehen wir in unseren Vorberichten ausführlich ein. bis schon bald – wir freuen uns drauf!

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen

Foto: Müller