26.03.2022  2. HBL

TUSEM Essen holt umkämpften Heimsieg

Nach zweiwöchiger Corona-Pause empfing der TUSEM Essen die DJK Rimpar Wölfe. Trotz minimierten Kader der Gastgeber und starker Gegenwehr der Gäste aus Rimpar konnten Männer in rot den Sieg für sich beanspruchen und verbesserten ihre Tabellenposition um einen Platz nach oben, sodass sie jetzt auf dem vierten Tabellenplatz stehen.

Nachdem die Nachholpartie gegen die SG BBM Bietigheim coronabedingt abgesagt worden war, musste der TUSEM auch dieses Mal wieder auf einige seiner Spieler verzichten. Insgesamt waren es acht Akteure, die Trainer Jamal Naji nicht zur Verfügung standen, darunter Torhüter Sebastian Bliß und Kapitän Jonas Ellwanger. Dennoch begannen die Essener recht frisch und vor allem motiviert. Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, die eine ordentliche Abwehr stellten und im Angriff zielstrebig agierten. Viel Kraft ging vom Rückraum aus, unter anderem sorgten Tim Rozman und Eloy Morante für Torgefahr.

Die Wölfe fanden dann aber auch ins Spiel und einen Weg durch die Essener Abwehr. Doch sie leisteten sich im Laufe der Partie immer wieder Schwächephasen, so auch Mitte der ersten Halbzeit. Einige Chancen blieben ungenutzt und der TUSEM schaltete zum Beispiel über Linksaußen Noah Beyer, der immer wieder auch im Rückraum auftauchte, schnell um. Plötzlich stand es 11:6 (17.) und ein erstes Punktepolster sorgte vermeintlich für Entspannung. Aber noch vor der Pause holten die Gäste auf und bestraften die Hausherren dafür, dass sie einige Angriffe zu leichtfertig herschenkten. In dieser Phase machten sie es den Wölfen zu einfach, weshalb es „nur“ mit einem Drei-Tore-Vorsprung (16:13) in die Halbzeit ging.

Aber umso konzentrierter und wacher kam das Team von der Margarethenhöhe aus der Kabine. Der eingewechselte Dimitri Ignatow fing mit seinen ersten beiden Aktionen direkt zwei Angriffe der Bayern ab und leitete die nächsten TUSEM-Tore ein. So konnte seine Mannschaft den alten Vorsprung schnell wieder herstellen (19:13, 35.) – und das, obwohl sie zu Beginn des zweiten Durchgangs wegen einer Zeitstrafe in Unterzahl agieren musste.

Die Essener bemühten sich nachzulegen, rannten sich aber immer wieder an der nun besser eingestellten Abwehr des Gegners fest. Die teilweise langen Angriffe raubten Kraft und führten nicht immer zum erhofften Erfolg. Rimpar suchte seine Chance und kam wieder heran, meist durch Einzelaktionen. Jonas Link traf einige Male sehenswert, wurde von der TUSEM-Abwehr teilweise aber auch nicht energisch genug gestört. Und auch Yonatan Dayan sorgte mit seinen Toren dafür, dass der Sechs-Tore-Rückstand immer kleiner wurde.

Es war von beiden Teams kein hochklassiges Spiel, was allerdings im Vorfeld aufgrund der Personalsituationen nicht zu erwarten war. Es lebte mehr vom Kampfgeist, der dafür sorgte, dass es in der Schlussphase noch einmal richtig eng zuging. Die Wölfe bissen sich heran, verkürzten dann sogar auf einen Treffer (28:27, 59.). Nun stand die Partie plötzlich auf der Kippe und der Heimsieg drohte den Essenern zu entgleiten. Beyer scheiterte in dieser Phase vom Siebenmeterstrich und der bis dahin so treffsichere Felix Klingler konnte Rimpar-Torwart Marino Mallwitz auch nicht überwinden. Doch dessen Parade landete nur im Seitenaus, weshalb der TUSEM in Ballbesitz blieb. Mit letzter Kraft warf sich Eloy Morante dem Gäste-Tor entgegen und zielte den Ball durch die Beine von Mallwitz zum 29:27 ins Netz. Damit war der hart erkämpfte Heimsieg in trockenen Tüchern.

„Wir haben das Spiel gut unter Kontrolle gehabt, aber am Ende hat uns tatsächlich etwas die Kraft gefehlt. Rimpar hat dann zu schnell Tore werfen können. Aber wir haben es trotz der schwierigen Situation geschafft so einen guten Gegner zu schlagen und wir sind happy über die zwei Punkte. Der Sieg tut wirklich gut, vor allem wenn man so angeschlagen ist wie wir im Moment. Da fällt dann auch die Erholung leichter und die Stimmung ist besser. Wir können jetzt mit einem guten Spirit und Selbstvertrauen in das nächste Spiel gehen“, sagte Kreisläufer Viktor Glatthard nach dem Spiel.

Auch Trainer Jamal Naji war erleichtert: „Es war klar, dass wir zum Ende hin Kräfte lassen würden und wir sind auf dem Zahnfleisch gekrochen. Aber ich bin mega stolz auf die Mannschaft, weil es ein Sieg der Moral und der Einstellung war. Dass man ohne Einwechselspieler im Rückraum das Spiel überhaupt so gestalten kann, habe ich mir gewünscht, aber nicht erwartet. Klar können wir einige Dinge besser machen, aber wir haben seit November keinen vollen Kader mehr und deswegen kann ich den Jungs da nicht so viel vorwerfen.“

Quelle: TUSEM Essen / Foto: Ewert