10.03.2022  2. HBL

Elffacher Beyer: TuSEM feiert dritten Sieg in Folge

Nach umkämpften 60 Minuten und zahlreichen Führungswechseln setzte sich Essen am gestrigen Abend vor heimischer Kulisse durch. Im Nachholspiel besiegte man den EHV Aue mit 27:24 (12:11) und feierte damit den dritten Sieg in Folge. Vorübergehend steht die Mannschaft von Trainer Jamal Naji auf Tabellenplatz vier.

Die Vorzeichen waren aus Sicht des TUSEM alles andere als gut. Gleich acht Akteure fehlten, die meisten aufgrund einer Corona-Infektion. So gingen die Gastgeber ohne Lukas Diedrich, Jonas Ellwanger, Markus Dangers, Lukas Becher, Malte Seidel, Dimitri Ignatow und Viktor Glatthard in die Partie, zudem fehlte Nils Homscheid weiterhin verletzungsbedingt.

Und es dauerte einige Minuten, bis sich die dezimierte Formation auf dem Feld in die Partie hineinarbeitete. Aue nutzte jeden Fehler der Essener aus und erspielte sich schnell eine 5:1-Führung. Sebastian Paraschiv und Goncalo Ribeiro hatten zu viel Platz und kaum Gegenwehr, was sie dementsprechend nicht daran hinderte Tore zu werfen. Auf der anderen Seite tat sich der TUSEM ebenfalls schwer, einige gut herausgespielte Chancen blieben ungenutzt. Anteil daran hatte allerdings auch ein an diesem Abend gut aufgelegter Erik Töpfer im Tor der Gäste.

Aber die Hausherren berappelten sich und holten schnell auf. Noah Beyer erledigte seine Aufgaben im Angriff zuverlässig, sowohl aus dem Spiel heraus als auch vom Siebenmeterstrich. Zudem konnte Torwart Sebastian Bliß nun einige Paraden verzeichnen und die Abwehr wurde immer stabiler. Nun hatte der EHV Probleme und gab die Führung aus der Hand. Am Ende einer insgesamt sehr zähen ersten Halbzeit mit wenigen Höhepunkten, lag der TUSEM mit 12:11 knapp vorn.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte er die Möglichkeit davonzuziehen und dementsprechend Aue auf Abstand zu halten. Allerdings stolperten die Essener erneut und leisteten sich zu viele Fehler. Unter anderem provozierten die Sachsen einige Stürmerfouls, aber auch ungenaue Zuspiele. Dann ging es oft schnell, Ribeiro war derjenige, der voranmarschierte. Seine präzisen Würfe fanden oft den Weg in das TUSEM-Tor und so kippte die Begegnung wieder. Trotz einiger Zeitstrafen auf Seiten der Gäste schien es so, als könnten sie sich in der Schlussphase vorentscheidend absetzen. In der 53. Minute war es wieder Ribeiro, der sogar auf 21:23 stellte.

Doch die Hausherren behielten die Ruhe und kämpften sich zurück. Wichtige Steals von Eloy Morante und Paraden von Bliß verhinderten nicht nur einen größeren Rückstand, sondern brachten im direkten Gegenzug zudem wichtige Tore. Nun leisteten sich die Erzgebirgischen die kleinen Fehler zu viel und wurden dafür bestraft. Letztendlich machte der starke Noah Beyer mit seinem elften Treffer zum 27:24 den Deckel auf die Partie.

„Wenn man die Ausgangssituation bei beiden Mannschaften sieht, dann war es von vornherein klar, dass es ein komisches Spiel und kein Leckerbissen werden würde. Es war ein Kampfspiel, in dem Aue 50 Minuten lang sehr diszipliniert gespielt hat. Aber in den letzten Minuten hatten wir die Oberhand und wir haben das Selbstbewusstsein auf die Platte gebracht, das wir uns in den letzten Spielen erarbeitet haben. Für uns war es ein ganz wichtiger und starker Sieg“, freute sich Torwart Sebastian Bliß nach dem Spiel.

Auch Trainer Jamal Naji war mit dem Ergebnis zufrieden: „Gefühlt wollte das Spiel nicht enden. Und es war uns klar, dass es sehr viel Tetris-Spiel sein würde. Wir mussten viel wechseln und schauen wer, wann, wie spielen kann. Am Ende waren wir vermutlich die etwas mutigere Mannschaft, weil wir in der Schlussphase in der Abwehr auch etwas gezockt haben. Das wurde dieses Mal belohnt, aber es war im Endeffekt kein Spiel, von dem ich meinen Enkelkindern irgendwann mal erzählen werde.“

Statistik:

TUSEM Essen: Fuchs, Bliß; Beyer (11/5), Kämper, Rozman (3), Reidegeld, Lewandowski, Szczesny (1), Bergner (3), Müller, Firnhaber (3), Morante (2), Klingler (4)

EHV Aue: Petursson, Töpfer (1); Roch (4), Bornhorn, Egilsnes, M.Lux (1), Bombelka, Dutschke, Sova (1), Schauer, Jerebie (1), K.Lux, Paraschiv (4), Halfdansson (3), Ribeiro (9/2)

Siebenmeter: 5/6 – 2/2

Strafminuten: 6 – 16

Schiedsrichter: Köppl (Düsseldorf)/Regner (Nieder-Olm)

Zuschauer: 813

Quelle: TUSEM Essen / Foto: Ewert