31.10.2021  2. HBL

Eisenach schlägt Emsdetten und verlässt Abstiegsränge

Durchatmen beim ThSV Eisenach! Vor der kurzen Punktspielpause aufgrund von Länderspielen verzeichneten die Wartburgstädter in einem Spiel auf Augenhöhe mit einem 29:27 (13:14) -Erfolg über den TV Emsdetten ihren 3. Saisonsieg und verließen die Abstiegsränge. Die besten Akteure auf Seiten des THSV waren Außenspieler Weyhrauch, Kreisläufer Walz und Keeper Jepsen.

„Nachdem wir am Mittwoch aus Hüttenberg ohne Punkte heimkehrten, bewahrten wir in der Schlussphase kühlen Kopf, versenkten die entscheidenden Bälle“, konstatierte Eisenachs Rechtsaußen Willy Weyhrauch, der mit einer 100-Prozent-Wurfquote (7 Würfe – 7 Treffer) der Partie einen wichtigen Stempel aufdrückte. Insgesamt verzeichneten die Eisenacher nur eine Wurfquote von 57 Prozent. Sie benötigten 51 Versuche für ihre 29 Treffer. In der ersten Halbzeit verfehlten zwei Bälle von Fynn Hangstein aus der eigenen Hälfte den leeren Gästekasten, scheiterten Adrian Wöhler und Fynn Hangstein vom Siebenmeter-Strich.

„Es war eine Partie Spitz auf Kopf. Im ersten Abschnitt hatten wir ein kleines Plus auf der Torhüterposition, in der zweiten Halbzeit Eisenach. In der entscheidenden Phase nutzten wir unsere Torchancen nicht “, befand Emsdettens Kapitän Marcel Schliedermann, von 2014 bis 2019 im Trikot des ThSV Eisenach am Ball. „Ja, letztendlich hatte Eisenach wohl die zwei Torwartparaden mehr, die wir nicht hatten“, befand auch Sascha Bertow, der Coach der Münsterländer. ThSV-Keeper Johannes Jepsen war im richtigen Moment zur Stelle. „Im ersten Abschnitt hatte der Emsdettener Keeper den Laden zugemacht, wir waren durch Fehlwürfe etwas verunsichert. Wir hielten das Tempo durchgehend hoch, zwangen mit unserer Abwehr im zweiten Abschnitt die Gäste zu Fehlern“, bilanzierte Misha Kaufmann, der Eisenacher Coach, der verletzungsbedingt auf die Außen Ivan Snajder und Ante Tokic verzichten musste.

„Wir führten mit drei Treffern, unser Angriffsspiel über die Außen und den Kreis war erfolgreich, doch dann unterliefen uns Fehler“, reflektierte Sascha Bertow die Phase vom 13:16 (34.) zum 16:16 (37.) und 20:19 (44.). Malte Donker eroberte das Leder und Jonas Ulshöfer zog selbstbewusst zur Eisenacher Führung ab. Den Gästen gelang noch mehrfach der Gleichstand, beim 23:24 (49.) nach einem erfolgreichen Gegenstoß von  Dirk Holzner und beim 24:25 (56.) durch den im zweiten Abschnitt weitestgehend die Regieposition einnehmenden isländischen Routinier Anton Runarsson sogar nochmals der Führungstreffer.

„Nach dem Seitenwechsel haben wir die Abwehr stabilisiert, unsere Chancen genutzt, sodass die Waage zu unseren Gunsten ausschlug“, befand Eisenachs Kreisspieler Hannes Iffert. Die Entscheidung fiel tatsächlich erst in den letzten Minuten, nach dem zwischenzeitlichen 26:26 (56.). Fynn Hangstein brachte per Schlafwurf die Hausherren mit 27:26 in Führung (57.). ThSV-Keeper Johannes Jepsen parierte gegen den bis dato treffsicheren Jakob Schwabe (58.). Willy Weyhrauch, präzise wie eine Schweizer Uhr an diesem Tag, netzte von Rechtsaußen zum 28:26 ein (59.) ein. Dirk Holzner, ein weiterer ehemaliger Eisenacher im Trikot des TV Emsdetten, an diesem Abend auch mit einer 100-Prozent-Wurfquote (9 Treffer bei 9 Versuchen) verwandelte einen Strafwurf zum 28:27 (59.). Da waren noch 88 Sekunden zu absolvieren. Eisenachs neuer Trainer Misha Kaufmann rief sein Team mittels grüner Karte zur Beratung. Es folgte die Spielentscheidung. „Freiwurf für uns, die Schiedsrichter zeigten noch zwei Pässe an. In ähnlicher Situation hatte ich schon oft getroffen. Ich traute mir auch jetzt den entscheidenden Wurf zu, war mir sicher, dass der Ball im Netz zappelt“, beschreibt Daniel Hideg die Szene 22 Sekunden vor Ultimo. Der Eisenacher Rückraumspieler hämmerte die Freiwurfablage zum 29:27 ins Netz, Jubelstürme in den eigenen Reihen auf dem Parkett und den knapp 1.000 Zuschauern auslösend.

„Wir alle gegen mit einem guten Gefühl nachhause. Die kämpferische Einstellung stimmte von der 1. bis zur 60. Minute. Fehler passieren, zuhause können wir das kompensieren, auswärts noch nicht. Wir haben diese Fehler weggesteckt, den Kopf oben behalten. Unser Trainer hat ganz viel mit seinen Spielern gesprochen. Ganz wichtig! Unser Trainer hat nach dem Spiel auch mit den Fans gesprochen. Ebenso wichtig. Ein Riesenkompliment an alle“, resümierte Eisenachs ehemaliger Bundesliga-Außen Bernd Fichtner.

Statistik

ThSV Eisenach: Voncina (bei 1 Siebenmeter/ 0 Paraden), Eichberger (bei 1 Siebenmeter/ 0 Paraden), Jepsen (12 Paraden); Iffert (1), Wöhler (3/2), Potisk, Hangstein (4/1), Ulshöfer (2), Walz, Hideg (5), Sousa, Dicker (2), Donker, Schneibel (1), Weyhrauch (7), Saul (4)

TV Emsdetten: Krechel (9 Paraden), Paske (ab 43./ 3 Paraden); Terhaer (3), Dimitrievski (2), Schwabe (5), Kolk, Schliedermann, Thomas, Holzner (9/4), Jansen, Mihaljevic, Runarsson (1), Langhans (4), Nowatzki (3)

Siebenmeter

ThSV Eisenach: 3/5 (Hangstein verwandelt 1 x gegen Krechel und scheitert 1 x am Krechel, Wöhler verwandelt 1 x gegen Krechel und 1 x gegen Paske, scheitert 1 x an Kechel)

TV Emsdetten: Holzner verwandelt 2 x gegen Jepsen sowie je 1 x gegen Eichberger und Voncina

Zeitstrafen

ThSV Eisenach: 3 x 2 Min. (Walz, Dicker, Saul je 2 Min.)

TV Emsdetten: Jansen, Mihaljevic, Langhans je 2 Min.)

Schiedsrichter: Arndt/ Westphal
Zuschauer: 988

Quelle: THSV Eisenach
Foto: Sportfotoeisenach