02.12.2021  2. HBL

Drama pur: Nordhorn gewinnt Topspiel in letzter Sekunde

Markus Stegefelt war der große Held des Abends beim Topspiel Hagen gegen Nordhorn. Beim Stand von 24:24 netzte der Nordhorner Rückraumspieler in letzter Sekunde ein und ließ die Gäste jubeln. Beim zwischenzeitlichen 13:8 (31.) sprach noch alles für einen Heimsieg des VfL, doch Nordhorn gab nicht auf und hatte dann eben den Held des Abends in seinen Reihen.

Starke Abwehr der Eintracht

Den Start in eine spannende Partie machte der Gast aus Nordhorn. Daniel Fontaine traf in der 2. Spielminute zur 0:1 Führung. Dies sollte allerdings die einzige Führung für lange Zeit sein. In den Folgeminuten übernahm die Eintracht das Kommando. Mit einem 4:0-Lauf der Eintracht konnte man sich bereits nach sechs Minuten ein kleines Polster erarbeiten. Es war gleich zweimal Philipp Vorlicek, der gegen seine alten Mannschaftskameraden traf. Ausbaufähig an diesem Abend war auf beiden Seiten das eigene Überzahlspiel. Nach einer Zeitstrafe gegen die Nr. 94 der Gäste kam Tilman Pröhl, durch einen gut herausgespielten Angriff frei zum Abschluss. Die Chance auf 5:2 zu erhöhen, nutzte er allerdings nicht. Erst im darauffolgenden Angriff war es Damian Toromanovic, dem dies gelang. Auch wenn die HSG in der 14. Spielminute den Anschlusstreffer zum 7:6 erzielen konnte, behielt die Mannschaft von Trainer Stefan Neff die Nerven. Immer wieder wurde die HSG durch eine gute Abwehr zum Zeitspiel gezwungen. Hieraus resultierten  Ballgewinne der Eintracht, die sie im Gegenzug in Tore verwandeln konnten. So war es Luca Klein in der 19. Spielminute, der die Führung wieder auf drei Tore ausbaute. Im Anschluss zeigte erneut Pouya Norouzi eine starke Leistung. Mit zwei Toren in Folge, konnte die Eintracht den Vorsprung sogar auf fünf Tore ausbauen. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit waren es die Abwehrreihen beider Mannschaften, die zu überzeugen wussten. Gerade ein Tor fiel in der Schlussphase der ersten Halbzeit, sodass die HSG das Ergebnis auf 12:8 verkürzen konnte.

Gästetorhüter zieht der Eintracht den Zahn

Der erste Angriff der zweiten Halbzeit gehörte dem VfL Eintracht Hagen. Die Chance den fünf Tore Vorsprung erneut zu erzielen, nutzte Philipp Vorlicek zum 13:8. Nun war es aber die HSG Nordhorn-Lingen, die das Kommando auf dem Spielfeld übernahm. Über zwei Tore von Markus Stegefelt und einem von Lasse Seidel, gelang ihnen bereits in der 40. Spielminute der Anschlusstreffer zum 15:14. Die Eintracht tat sich in der zweiten Halbzeit vor allem im Angriff sehr schwer. Es wurden keine guten Lösungen gegen die kompakte Abwehr der Gäste gefunden. Und wenn die Mannschaft zu einer Chance kam, war es immer wieder Gästetorhüter Bart Ravensbergen, der in der zweiten Halbzeit zu überzeugen wusste. Trotz des statischen Angriffsspiels der Eintracht, konnte die Führung bis zur 47. Spielminute verteidigt werden. So führte man noch mit 19:17. Innerhalb von nur einer Minute schaffte es der Gast, in Person von Robert Weber, den 19:19 Ausgleich in der 48. Spielminute zu erzielen. Nach zwei guten Abwehr- bzw. Torwartaktionen der Eintracht, konnte Theo Bürgin durch zwei Tempogegenstöße in Folge den Spielstand auf 21:19 drehen. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal neun Minuten noch zu spielen, die im Handball aber viel verändern können. So auch an dem gestrigen Abend in der Krollmann Arena. Die Schlussphase gehörte den Gästen. Angeführt von einem starken Georg Pöhle, dem in den letzten Minuten drei Tore gelangen. So konnte er die Nordhorner mit 22:23 in Führung bringen. Nach einem ärgerlichen Fehlwurf der Hagener, konnten sie die Führung auf 22:24 in der 57. Spielminute ausbauen. Es sah so aus, als wäre dies die Vorentscheidung in diesem Spiel gewesen. Allerdings hatte Rückraumspieler Pouya Norouzi etwas dagegen, sodass er durch zwei schnelle Tore den Ausgleich zum 24:24 erzielen konnte. Wieder einmal war dieses Spiel nichts für schwache Nerven. Es war nur noch eine Sekunde zu spielen, da nahm sich Markus Stegefelt einen Wurf inmitten des Grün-Gelben Herzes. Er traf mit der letzten Aktion des Spiels zum 24:25 Auswärtssieg der Gäste aus Nordhorn.

Stimmen zum Spiel:

Sportdirektor Michael Stock: "Es war wieder ein Spiel, welches in den letzten Sekunden entschieden worden ist. Diesmal leider zu unseren Ungunsten. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr den Zug zum Tor wie noch in der ersten Halbzeit und somit kam der Torhüter der HSG besser in das Spiel. Wir haben einen Fehler zu viel gemacht und somit steht man gegen ein Spitzenteam der Liga ohne Punkte dar."

Trainer Stefan Neff: "In den letzten Wochen haben wir immer mal wieder solch enge Spiele gewonnen, heute haben wir so ein enges Spiel verloren. Über 60 Minuten gesehen war unser Angriffsspiel zu statisch, dadurch sind wir nicht in die tiefe gekommen. 25 Gegentore in heimischer Halle zu kassieren geht voll in Ordnung. Allerdings reichen 24 eigene Treffer nicht aus. Daher kamen wir am Ende nicht für den Sieg in Frage."

Statistik:

VfL Eintracht Hagen: Mahncke (8 Paraden, 21/1 Gegentore), Grezesinski (2 Paraden, 4 Gegentore) - Buergin (3), Becker (1), Norouzinezhad Gharehlou (6/1), Pröhl (1), Bratzke, Klein (2), Vorlicek (6), Athanassoglou, Gaubatz, Kister, Mestrum (1), Stefan (2), Toromanovic (2)

HSG Nordhorn-Lingen: Ravensbergen (13 Paraden, 24/1 Gegentore), Maier - Torbrügge (3), Weber (4/1), Mickal, Miedema (1), Stegefelt (5), Fontaine (2), Terwolbeck, de Boer, Visser, Seidel (3), Possehl, Wasielewski, Pöhle (7), Kalafut

Strafminuten: 6 Min. (Norouzinezhad Gharehlou 14.; Pröhl 20.; Becker 48.) - 6 Min. (Pöhle 7., 10.; Torbrügge 27.)

Siebemeter: 1/1 - 1/1

Zuschauer: 738 (in der Krollmann Arena, Hagen)

Schiedsrichter: Lucas Hellbusch / Darnel Jansen

Quelle: VfL Eintracht Hagen
Foto: VfL Eintracht Hagen