20.02.2022  2. HBL

Die HSG Nordhorn-Lingen bleibt auf Verfolgerkurs

Dritter Sieg in Folge für die HSG Nordhorn Lingen. Am 22. Spieltag empfingen sie den TV Emsdetten, der ihnen aber nicht lange Parolie bieten konnte. Mit einem 14:10 Halbzeitstand und 27:20 Endergebnis, dominierte die HSG klar das Spiel und festigte ihre Position auf dem zweiten Tabellenplatz, als erster und punktgleicher Verfolger des VfL Gummersbach im Meisterschaftsrennen.

0:3 – so hieß es am Samstagabend im Euregium nach fünf Minuten aus Sicht unserer HSG. Ein durchaus nervöser und fehlerhafter Beginn der Männer von Daniel Kubeš führte erst danach zum ersten Treffer durch Julian Possehl. Zudem hatte sich TVE-Trainer Bertow in der Defensive etwas ganz Besonderes ausgedacht: Mit dem gewohnt starken Innenblock und einer „verkappten“ 5:1-Abwehr wurde der zuletzt bärenstarke Georg Pöhle gleichsam in Manndeckung genommen. Und in der Offensive rollte die zweite Welle der Grün-Schwarzen stets mit 7 gegen 6.

HSG-Jugendkoordinator Frank Schumann – zur neuen Saison auch Co-Trainer von Daniel Kubeš – zeigte sich als Co-Kommentator von Tobi Dankert im Livestream durchaus angetan von der Anfangsphase der Gäste. Seine Ruhe verlor er jedoch nicht, und dazu hatte er auch keinen Grund. Ausgerechnet Pöhle war es nämlich, der zweimal traf und für den Ausgleich sorgte (3:3, 13.). Possehl brachte sein Team erstmals in Front (5:4, 14.).

Nun war die HSG im Spiel. Die Abwehr stand kompakt und provozierte immer wieder Würfe aus dem Rückraum von Emsdetten, die Buhrmester unschädlich machen konnte. Beim 8:4 (17.) nahm Bertow die erste Auszeit und Dankert sprach ins Mikrofon: „Die HSG-Maschine läuft auf Hochtouren.“

Der TVE hatte im Gegensatz zur HSG eine englische Woche hinter sich und am Mittwoch zu Hause knapp gegen Coburg verloren. Nach drei Vierteln der Spielzeit hatten die Münsterländer in diesem Match ihren personellen Problemen Tribut zollen müssen. Immerhin war Kapitän Schliedermann heute wieder dabei, genauso wie Neuzugang Vekic, der erst gerade verpflichtet worden war. Kubeš konnte bis auf den abermals angeschlagen fehlenden Alex Terwolbeck auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.

Zurück zum Spiel, das zum hoffentlich letzten Mal vor nur 499 Zuschauern stattfinden musste: Beim 9:5 durch Markus Stegefelt nach Kempa-Trick stand die ganze HSG-Bank und jubelte. Das 10:7 (22.) „feuerte“ Johannes Wasielewski regelrecht ins Tor – bevor er auf die Strafbank musste. Doch beirren ließen sich die Roten nicht mehr: Beim 13:8 durch einen Dreher-Kunstwurf von Possehl lagen sie erstmals mit +5 in Führung, in die Halbzeit ging es beim Stand von 14:10.

Nach der Pause kam Sander Visser für Weber in die Partie, in der die Tore zunächst abwechselnd fielen. Als Emsdetten dann wieder mit 7:6 angriff, war es nach dem Ballgewinn einmal mehr Pavel Mickal, der als Erster vorn war und ins leere Tor warf. Nachdem Pöhle vorher vergeben hatte, legte der Tscheche kurz darauf auch noch von der 7-Meter-Marke nach: 18:13 (37.). Auch den nächsten Strafwurf holte Torbrügge heraus und Mickal traf abermals. Als Visser von Rechtaußen auf 20:14 stellte, zog TVE-Coach Bertow die Grüne Karte (40.).

Über 22:15 (48.) ging es auf 25:17 (53.). Nun hatte sich auch Daniel Fontaine zweimal aus dem Rückraum in die Torschützenliste eingetragen. Die letzten beiden HSG-Treffer waren dann Sander Visser vorbehalten und am Ende stand ein klares 27:20 auf der Anzeigetafel. Georg Pöhle (6/2) und Pavel Mickal (5/3) lagen im Tore-Ranking vorn.

„Wenn etwas nicht gut war“, sagte Experte Frank Schumann in seinem Resümee, „dann war das heute die Chancenverwertung“. Zu viele freie Bälle hätten nicht den Weg ins Tor gefunden. Zudem sei die Zahl der technischen Fehler zu hoch gewesen. Gleichwohl zeigte er sich insgesamt sehr zufrieden und lobte den „stabilen Auftritt“ des HSG-Teams in dem intensiven Derby, von dem Schumann zuvor noch mit „Gänsehaut“ gesprochen hatte. Die Breite des Kaders habe sich letztlich durchgesetzt und die Mannschaft den nächsten Step gemacht.

Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann