18.05.2022  2. HBL

Der Mittwoch in der 2. HBL: Grosswallstadt setzt dickes Ausrufezeichen, Hüttenberg feiert 18. Saisonsieg

Drei Nachholspiele standen in der 2. Handball-Bundesliga am heutigen Abend auf dem Programm. Im Abstiegskracher hat der TV Grosswallstadt mit einem Kantersieg gegen Emdetten ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Ebenfalls erfolgreich war der TV 05/07 Hüttenberg, der gegen die Eulen Ludwigshafen den 18. Saisonsieg feierte. Im dritten Duell des Abends teilten sich Bietigheim und Coburg die Punkte.

TV 05/07 Hüttenberg vs. Eulen Ludwigshafen 28:24 (11:14)

Im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen hatten die Hausherren aus Mittelhessen den längeren Atem und feiern den 18. Saisonsieg. Während die Gäste in einer kompakten und körperlich starken 6:0-Deckung agierten, setzten die Gastgeber den Kontrahenten mit einer agilen 3:2:1-Abwehr unter Druck. Beide Angriffsreihen hatten im ersten Durchgang arge Probleme mit der gegnerischen Abwehrarbeit. Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem zunächst äußerst schleppend Tore fielen und sich kein Team auch nur annähernd absetzen konnte. Beim 7:9 (24.) war erstmals eine Mannschaft mit zwei Toren vorn. Nur zwei Minuten später waren es beim zwischenzeitlichen 8:11 dann erstmals drei Tore. Mit jenem Vorsprung ging es wenig später auch in die Pause, eine erste Halbzeit, mit der Eulen-Trainer Michael Biegler zufrieden sein konnte.

Die Anfangsphase von Durchgang zwei gehörte voll und ganz den Hausherren. Mit einem 3:0-Lauf glich der aktuelle Tabellenfünfte der 2. HBL schnell wieder aus. Erst nach sechs Minuten erzielte Nikola Sorda den ersten Treffer der Gäste im zweiten Spielabschnitt. Beim 16:17 (39.) war Ludwigshafen noch vorn, es sollte die letzte Führung in dieser Begegnung sein. Hüttenberg gewann in der Offensive mehr und mehr die entscheidenden Zweikämpfe und konnte sich dank eines 4:0-Laufs bis auf 22:18 absetzen. Die Eulen fanden im Angriff keine guten Lösungen mehr und hatten dem Zwischenspurt des TVH nichts mehr entgegenzusetzen. So musste Ludwigshafen die zehnte Niederlage aus den letzten elf Spielen hinnehmen und muss den Blick in der Tabelle weiter in Richtung Abstiegskampf werfen.

SG BBM Bietigheim vs. HSC 2000 Coburg 29:29 (14:15)

Während das Spiel zwischen Bietigheim und Coburg vor knapp sechs Wochen aufgrund eines undichten Hallendachs noch wortwörtlich ins Wasser fiel, bot sich den Zuschauern in der EgeTrans Arena zu Bietigheim am heutigen Abend eine wahre Achterbahnfahrt. Am Ende stand eine verdiente Punkteteilung auf der Anzeigetafel. Die Anfangsphase der Partie gehörte voll und ganz den Hausherren. Bereits nach zwölf Spielminuten waren die Gastgeber beim 7:2 mit fünf Toren in Führung. Dann aber entschieden sich auch die Gäste aus Coburg an der Begegnung teilzunehmen und kämpften sich eindrucksvoll zurück ins Spiel. Mithilfe eines 3:0-Laufs konnte der HSC beim zwischenzeitlichen 11:11 (24.) ausgleichen. Vier Sekunden vor Ende des ersten Spielabschnitts sorgte Coburgs Jan Schäffer gar für die knappe Pausenführung.

In Hälfte zwei begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, wobei Coburg leichte Vorteile hatte und über lange Zeit keine Führung der Gatsgeber mehr zuließ. Das Team von Trainer Iker Romero konnte sich zum einen bei Torhüter Nils Lehmann, der nach seiner Einwechslung zahlreiche starke Paraden zeigte, und zum anderen bei Paco Barthe, der insgesamt sieben Mal erfolgreich war, bedanken, dass die Gäste im Laufe der zweiten Halbzeit nicht deutlicher davonzogen. Beim 24:26 (54.) deutete trotzdem vieles auf einen Auswärtssieg hin, doch nur dreieinhalb Minuten später waren plötzlich wieder die Gastgeber vorn (27:26). In der letzten Spielminute traf zunächst Juan de la Pena Morales für Bietigheim, 15 Sekunden vor Ende glich Merlin Fuß für seine Farben aus. Ein absolut verdientes Remis.

TV Grosswallstadt vs. TV Emsdetten 35:26 (16:12)

Was für ein dickes Ausrufezeichen des TV Grosswallstadt im Abstiegskampf. Dank des Kantersiegs im Abstiegskracher gegen den TV Emsdetten verlässt das Team um den zehnfachen Torschützen Pierre Busch vorübergehend die Abstiegsränge. Die Gäste aus Emsdetten hingegen haben fünf Spiele vor Saisonende fünf Zähler Rückstand zum rettenden Ufer und müssen abermals um den Klassenerhalt bangen. Das erste Tor des Abends gehörte TVE-Shooter Ole Schramm. Es sollte die erste und letzte Führung der Gäste sein. Hatten die Hausherren in der Anfangsphase noch Probleme mit der offensiven Deckung gegen ihren besten Torschützen Savvas Savvas, fand man im Laufe der ersten Halbzeit immer bessere Lösungen. Beim zwischenzeitlichen 6:6 (14.) war das Ergebnis noch ausgeglichen, anschließend dominierten nur noch die Gastgeber. Mit einem 8:2-Lauf setzte sich der TVG bis auf 14:8 ab. Mit einem Doppelschlag von TVE-Linksaußen Dirk Holzner konnten die Gäste vor dem Pausenpfiff zumindest noch ein wenig verkürzen.

In Hälfte zwei bot sich den Zuschauern in der Untermainhalle ein ähnliches Bild. Grosswallstadt war die spielbestimmende Mannschaft und zeigte starken Tempohandball, Emsdetten kämpfte und gab sich bis zum zwischenzeitlichen 26:21 (49.) nicht auf. Anschließend erlosch aber auch bei den letzten TVE-Akteuren der Glaube an eine Wende im Abstiegskracher, sodass die Gastgeber in der Schlussphase leichtes Spiel hatten und am Ende gar einen richtigen Kantersieg feiern können. Während der TVG mit der heutigen Leistung zu gefallen wusste, muss sich der TVE schnell steigern, um den Klassenerhalt abermals erreichen zu können.

Die Ergebnisse im Überblick:

TV 05/07 Hüttenberg vs. Eulen Ludwigshafen 28:24 (11:14)
SG BBM Bietigheim vs. HSC 2000 Coburg 29:29 (14:15)
TV Grosswallstadt vs. TV Emsdetten 35:26 (16:12)

Foto: Müller