28.02.2022  2. HBL

Aue dreht in der Schlussphase das Spiel und siegt bei den Eulen

Der abstiegsgefährdete EHV Aue zeigte Comeback Qualitäten und bewies Nervenstärke in der Schlussphase. 47 Sekunden vor Abpfiff gingen die Gäste mit 23:24 in Führung, die Eulen hatten die Chance vom 7m-Strich wieder auszugleichen, was ihnen jedoch misslang. Trotz doppelter Unterzahl von Aue erhöhten sie im letzten Angriff um noch ein weiteres Tor und feierten einen 23:25-Überraschungssieg bei dem Tabellensiebten.

Die Eulen starten stark – Hendrik Wagner trifft nach 66 Sekunden erstmals, Stefan Salger erhöht in der 3. Minute auf 2:0. Aber EHV Aue bleibt dran, der Rückraum mit Arnar Birkir Halfdansson, Goncalo Ribeiro und Adrian Kammlodt hat Qualität, ergänzend bringt Sebastian Paraschiv Überraschungsmomente ins Spiel. Das belebt der Ungar Julian Ernest Jerebie, der neue, zwei Meter große Kreisläufer, im Winterschlussverkauf von Csurgoi KK als Antwort auf den Ausfall von Bengt Bornhorn und den Trainingsrückstand von Kevin Lux geholt. „Er tut uns gut“, sagt Trainer Kirsten Weber nach dem Happy-End in der Ebert-Halle. Vier Tore macht der Ungarn-Import.

Zur Pause sind die Eulen mit 13:10 vorne. Daran hat Matej Ašanin mit neun Paraden seinen Anteil. Es lässt sich gut an, als Jannik Hofmann mit feiner Bogenlampe auf 15:12 stellt (35.). Der Gast bleibt dran – 15:14 nach 37 Minuten. Danach kommt Žiga Urbič, löst Ašanin im Eulen-Tor ab. Salgers 16:14 folgen zwei Glanztaten von Urbič: Erst fischt er einen Siebenmeter von Goncalo Ribeiro (37.) mit dem Fuß, zwei Minuten beweist Urbič mit grandioser Fußabwehr gegen Rechtsaußen Maximilian Lux (39.) seine Klasse, hält die Führung fest. Die bauen Salger (17:15) und Enes Keskic nach einem Gegenstoß über Ballerbeuter Klimek und Wagner aus (18:15). Der vierten Parade von Urbič folgt das 19:15 durch Alexander Falk nach einem Schnellangriff über Christian Klimek und Stefan Salger. Da sind 44 Minuten gespielt.

In der 46. Minute beweist Stefan Salger beim Freiwurf seine besondere Qualität: 20:16. Aber Aue arbeitet sich wieder heran – 21:20 heißt es nach Ribeiros Treffer neun Minuten vor dem Ende. Hendrik Wagner lässt in Minute 51 das 22:20 folgen, macht sechs Tore bei 13 Würfen. Mit Erik Töpfer (acht Paraden) und Sveinbjörn Petersson (vier Paraden) haben die Gäste zwei gute Torhüter. Die haben Glück, dass Keskic in der 53. Minute an der Latte scheitert. Ein Stürmerfoul von Marc-Robin Eisel bestraft der Gast mit dem erneuten Anschlusstreffer durch den Isländer Halfdansson, der sehr variantenreiche Wurfbilder zu malen versteht (56.). Der Halbrechte sorgt mit seinem sechsten Treffer auch für den Ausgleich (22:22). Die Antwort liefert Christian Klimek: 23:22. Den Kreisläufern fehlte der verletzte Spielmacher Jan Remmlinger als Anspieler, konstatiert am Ende auch Chefcoach Ceven Klatt. Nach Paraschivs 23:23 vermasselt Keskic die große Chance in Überzahl. Aue antwortet eiskalt, Adrian Kammlodt wirft die Sachsen 47 Sekunden vor Schluss erstmals in Führung (24:23). Nach Paraschiv kassiert auch Ribeiro eine Zeitstrafe. Doppelte Überzahl der Eulen. Aber Falk scheiterte an Petersson. Offene Manndeckung der Eulen. Foul an „Eno“ Keskic – Siebenmeter 14 Sekunden vor Schluss. Hendrik Wagner hat einen vergeben, Max Neuhaus hat einen genutzt. Neuhaus, der Wühler, der Kämpfer, geht hin – und wirft übers Tor. Kammlodt macht den Sack zu, Aue entert die Ebert-Halle, gewinnt 25:23.

Quelle: Eulen Ludwigshafen / Foto: Reis