02.05.2022  2. HBL

Nervenkrimi: Elbflorenz erkämpft sich Sieg gegen Bietigheim

Sieg in letzter Minute für den HC Elbflorenz. Nach einer spannenden Schlussphase setzen sich die Gastgeber gegen die SG BBM Bietigheim durch. Sebastian Greß verwandelte am Ende das Tor zum 26:25-Sieg. In der Tabelle platzieren sich die Dresdner nun direkt hinter den Bietigheimern.

HC Rückraumspieler Nils Holger Kretschmer: „Es war für die Zuschauer, denke ich, ein geiles und hart umkämpftes Spiel.“ Die Begegnung zwischen dem HC Elbflorenz und der SG BBM Bietigheim war eine höchst intensive, am Ende nervenaufreibende Begegnung. Die Intensität sprang dann auch auf die etwas mehr als 900 Zuschauer über, die am Ende vielleicht für die Dresdner das Zünglein an der Waage waren.

Nach 10 gespielten Minuten konnte man beim 6:5 für den HC bilanzieren: Tempospiel überragend und Positionsspiel kaum mit Erfolg. Bei der SG konnte man erkennen: Positionsspiel klar besser als beim Heimteam und Tempospiel nur sporadisch. Auch nach 15 Minuten hatte sich beim Spielstand von 8:7 für die Hausherren wenig gegenüber den ersten Minuten geändert. Dabei trafen die Sachsen auf eine starke Abwehr aus Bietigheim, die wie schon zuletzt gut agierte. Nach 20 Minuten führten die Gastgeber weiter knapp (11:10), während sie es beim 10:8 verpasst hatten erstmals mit 3 Toren in Führung zu gehen. Die Gäste nutzten dann eine Überzahlsituation per Kempa zum 11:11. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 8 Minuten zu spielen. Auffällig war, dass die Dresdner Abwehr sich im Gegensatz zu den Spielen gegen Coburg klar steigern konnte.

Bei der SG fiel auf, dass sie ihr Niveau im Positionsangriff nicht halten konnte und insgesamt wenig im Tempospiel erfolgreich war. Am Ende führte der HC mit 14:12, weil die Defensive der Landeshauptstädter die SG ins Zeitspiel zwang und die Baden-Württemberger anschließend verwarfen. Die Dresdner nutzen so die letzten 15 Sekunden für ein schnelles Tor aus der 2. Welle. Eingeleitet wurde das Tor, vom in Abwehr wie in Angriff auffällig agierenden Nils Kretschmer, der unter starker Bedrängnis per Rückhandpass Rene Zobel bediente. Der wiederum hämmerte den Ball kompromisslos ins SG-Tor. Bei den Gastgebern war der schon erwähnte Nils Kretschmer ein wichtiger Motor. Zudem war in der Anfangsphase Max Emanuel besonders auffällig, denn er erzielte per Tempospiel 3 der ersten 4 Dresdner Treffer.

Als Sebastian Greß 3 Sekunden vor dem Ende bei Zeitspiel den Ball von 9 Metern ins Netz hämmerte, entlud sich auf und neben der Platte alles, was sich 60 Minuten bei dieser intensiven Partie angestaut hatte. Was kaum verwundert, war es doch nach einer dramatischen Schlussphase der Siegtreffer der Sachsen zum 26:25. Dabei hatte die Göde Sieben 6 Minuten zuvor schon 25:22 geführt. Dreimal gab man aber den Ball gegen eine offensiv umgestellte Gästeabwehr zu schnell ab und dreimal war es SG Rechtsaußen Christian Schäfer, der per Konter eiskalt traf. Zuvor hatte eine Parade vom starken Marius Noack im Tor und ein Fehlwurf der SG frei vom Kreis verhindert, dass Bietigheim beim 25:25 sogar in Führung gehen konnte.

Noack war nach seiner Einwechslung in Minute 38 ein absoluter Faktor im Spiel der Dresdner. Er hielt knapp 44 Prozent, der von den Gästen auf das HC-Tor geworfenen Bälle. Zuvor hatten die Zuschauer weitestgehend enge zweite 30 Minuten gesehen. Die Gäste schafften es im 4. und 5. Versuch jeweils mit einem Tor in Führung zu gehen (19:20, 20:21). Dies waren allerdings nach dem 0:1 die einzigen Führungen im Spiel. Neben dem erwähnten Nils Kretschmer, der an diesem Tag im Angriff und vor allem in der Abwehr exemplarisch dafür stand, was den HC an diesem Tag ausmachte, war es der schon erwähnte Marius Noack im Tor und ein extrem durchsetzungsfähiger Henning Quade am Kreis, die den HC pushten. 

Fazit: Den Gästen gilt ebenso ein Kompliment wie dem Heimteam, denn sie haben mit ihrer Energie ebenso zu dieser intensiven und interessanten Partie beigetragen. Am Ende entschieden Nuancen ein Spiel, was die Dresdner vielleicht auch darum für sich entschieden, weil sie in der Schlussphase knapp 900 Zuschauer hinter sich hatten. Bei allem, was nach dem Spiel auf der Pressekonferenz gesagt wurde, sei hier ein Zitat von HC Coach Rico Göde von vor ein paar Tagen genannt: „Bietigheim hat natürlich einen Lauf, aber zu uns ist in dieser Saison schon das eine oder andere Team mit einem Lauf gekommen und wir haben es geschlagen.“ Damit sollte der HC Trainer also recht behalten. Bei dem Erfolg sollte man nicht vergessen, dass die Dresdner eine erneut schwierige Personalsituation hatten und damit das 3. Spiel in den 10 Tagen bestritten.

Quelle: HC Elbflorenz
Foto: Fleischer