23.04.2021  2. HBL

Drittes Auswärtsspiel in Serie - Konstanz in Aue gefordert

Die letzten beiden Auswärtsspiele hat die HSG Konstanz zuletzt in Hamm und Ferndorf jeweils mit Punktgewinn absolviert. Am Freitag um 19 Uhr folgt beim EHV Aue das Dritte. Vor allem die deutlich verbesserte Abwehrarbeit soll auch im Erzgebirge für ein spannendes Spiel sorgen. Im Hinspiel hat die HSG knapp mit zwei Toren gewonnen und konnte sich in diesem Spiel mal wieder auf ihren Spielmacher Tom Wolf (9) verlassen.

Legt man die beiden letzten Auftritte in schweren Auswärtsspielen innerhalb weniger Tage in Hamm und in Ferndorf zugrunde, scheint der Schalter bei der HSG Konstanz umgelegt worden zu sein. Kämpferisch und emotional war es beeindruckend, was die sehr jung aufgestellte Mannschaft als verschworene Einheit trotz Verletzungssorgen und Ausfällen von wichtigen Säulen auf das Parkett brachte. Mutig war die Mannschaft, mutig war das Trainerteam. Beides wurde belohnt. Die Umstellung von einer 6:0- auf eine sehr offensive und aggressive 3:2:1-Deckung fruchtete. Ob und wann sie zum Einsatz kommt, hängt für Daniel Eblen auch von taktischen Erwägungen und den Gegner ab. „Wir haben auf den Kampf gesetzt, das funktioniert in der 3:2:1-Variante leichter“, erklärt Eblen. „Das hat gut geklappt. Wir sehen wir aber von Spiel zu Spiel.“ In die Karten sehen lassen möchte er sich nicht und meint nur: „Wir werden sehen, wann und wie wir das für uns nutzen können.“

Nach wie vor gibt es einige angeschlagene Spieler, die von der medizinischen Abteilung gepflegt werden. Die Entschlossenheit, sich gegen alle Widerstände hinwegzusetzen war dennoch deutlich wahrnehmbar. „Wir müssen“, so der 46-Jährige, „alles was möglich ist, reinwerfen. Natürlich kommt dann noch dazu, dass im Kopf auf dem Spielfeld die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Wir brauchen von jedem eine Topleistung, um eine Chance auf Punkte zu bekommen. Das hat zuletzt gepasst, dort wollen wir weitermachen.“ Denn jeder Club in der 2. Bundesliga weiß, wie unangenehm es ist, in Aue zu spielen. Bei jener Mannschaft, die in dieser Saison so sehr von äußerlichen Einwirkungen getroffen wurde, wie wohl keine andere. Mehrmals musste der Zweitliga-Dino in Quarantäne und lange um Trainer Stephan Swat bangen. Inzwischen ist er wieder in der Halle anzutreffen und weiter auf dem Wege der Besserung, das Traineramt bekleidet jedoch nach wie vor Aushilfscoach Runar Sigtryggsson. Unter seiner Leitung erarbeitete sich der EHV ein ordentliches Polster. In den letzten vier Spielen allerdings gelang kein Punktgewinn mehr, „trotz guter Leistung“, wie Daniel Eblen betont. Parallelen zur HSG werden hier ersichtlich. Zuletzt beim Tabellenführer Hamburg hatte Aue bis fünf Minuten vor Schluss gar eine Siegchance. „Das zeigt, dass sie stark unterwegs sind“, sagt der Konstanzer Übungsleiter.

Im Hinspiel war seine Mannschaft erfolgreich – wie auch in der letzten Saison in der Erzgebirgshalle im letzten Spiel vor über 1300 Fans. Eblen: „Aue fehlen wie uns die Zuschauer sehr.“ Vor dem Duell gegen die HSG wurde beim EHV im Vorfeld viel über die Partie in Konstanz und gar von einem „Vier-Punkte-Spiel“ gesprochen.  Für ihn „etwas weit hergeholt. Wir sind schon noch ein Stück weg. Wir werden aber ganz sicher auf eine top motivierte Mannschaft treffen, die versucht, zusätzliche Energie aufzubauen. Wie Aue sich durch diese Saison gespielt hat, verdient größten Respekt.“ Mit wechselnden Abwehrformationen und starken Rückraumspielern wie Adrian Kammlodt und dem Isländer Arnar Birkir Halfdansson sowie Top-Torschütze Bengt Bornhorn am Kreis sowie guten Torhütern ist der Traditionsverein schwer auszurechnen. So wie die HSG Konstanz der letzten Wochen. Weder taktisch noch handballerisch. Die Blutdruck-Medikamente sollte man sich als Anhänger der Gelb-Blauen dabei in Griffnähe bereitlegen. Zwei respektive 15 Sekunden vor Schluss trafen sie zuletzt. Vor einem Jahr in Aue Joschua Braun mit der Schlusssirene zum Auswärtssieg.

Foto: Pisa

Quelle: HSG