16.05.2021  2. HBL

Überraschend deutlich: Eisenach besiegt Rimpar 26:17

Der ThSV Eisenach hat sich gegen die DJK Rimpar Wölfe durchgesetzt und beim 26:17 den elften Saisonsieg bejubelt. Für Eisenach sind es zwei wichtige Punkte, um den Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter auszubauen.

Gegen die beste Defensive der Liga wartete der personell gebeutelte ThSV Eisenach mit einer bärenstarken Abwehrleistung auf, feierte einen unerwartet klaren 26:17 (11:9) -Erfolg über die DJK Rimpar Wölfe. Torhüter Blaz Voncina parierte 45 Prozent der Würfe. Eine Traumquote!  „Hinter uns liegen nach der Niederlage in Dessau zwei intensive Tage mit viel Kleinarbeit“, erklärte ThSV-Coach Markus Murfuni. „In den beiden vorausgegangenen Spielen kassierten wir jeweils 35 Gegentore, jetzt nur 17. Ganz stark, der alte Mann in unserem Tor. Wir verbuchten die Pluspunkte 24 und 25, haben 8 Spiele vor dem Saisonende 8 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz“, konstatierte Eisenachs Manager Rene Witte erleichtert. Vor den Wartburgstädtern stehen 4 Auswärtsspiele in Folge. Am Mittwoch sind die Thüringer bereits zum Nachholspiel beim TV Emsdetten gefordert, am Samstag ist der TuS Ferndorf Gastgeber. Eine Woche später geht es zum Doppelpack an die Nordsee: Freitag, 28.05.2021 beim HSV Hamburg, Sonntag, 30.05.2021 beim Wilhelmshavener HV.

Rechtshänder Daniel Hideg gefällt im rechten Rückraum

Die Eisenacher mussten gegen das Team aus dem Raum Würzburg auf beide Linkshänder für den rechten Rückraum verzichten. Die beim Auswärtsspiel in Dessau zugezogene Verletzung von Alexander Saul wurde als Kapselriss in der Wurfhand diagnostiziert. Der Kapitän hofft, in der kommenden Woche vielleicht schon wieder dabei zu sein. Ante Tokic laboriert an einer Oberschenkelverletzung.  Im rechten Rückraum agierte über weite Strecken Daniel Hideg. Und das mit Bravour! „Ich spiele ja sonst im linken Rückraum. Das war schon eine Umstellung. Für einen Rechtshänder ist die Aufgabe im rechten Rückraum aber lösbar, wenn man darauf vorbereitet ist. Im Übrigen spiele ich da, wo ich der Mannschaft helfen kann“, betonte ein entspannter Daniel Hideg, der 5 Treffer selbst markierte. „Die entscheidenden Duelle auf der Torwartposition und der Spielsteuerung haben wir deutlich verloren. Daniel Dicker und Daniel Hideg bekamen wir einfach nicht in den Griff. Unser Hauptproblem war die Chancenverwertung. Wir haben 21 Fehlwürfe notiert, es Eisenachs Keeper dabei zu leicht gemacht. Der Sieg des ThSV Eisenach geht freilich auch in der Höhe in Ordnung“, gab Ceven Klatt, der Coach der Rimpar Wölfe, unumwunden zu.

Das Duell der 20-jährigen Spielmacher entschied Eisenachs Jannis Schneibel gegen Rimpars Yonathan Dayan ebenso klar wie das Duell der Torhüter. Marino Mallwitz, bis zur 43. Minute im Rimpar Kasten wurde mit 5, der ihn ablösende Andreas Wieser mit 1 Parade vermerkt.  Blaz Voncina, bis zur 57. Minute im Eisenacher Gehäuse, parierte 13 Bälle. Thomas Eichberger wehrte dann noch einen Ball ab. Bei der Frage, wer denn als bester Spieler seines Teams zu nennen sei, kam Ceven Klatt ins Grübeln. Letztendlich entschied er sich für Kreisläufer Michael Schulz.

Adrian Wöhler mit 100-Prozent-Wurfquote

Nach relativ ausgeglichener erster Halbzeit riegelten die Thüringer nach Wiederanpfiff hinten zunehmend ab. „Wir scheuten keinen Zweikampf, unterstützen unseren Torhüter bestens“, stellte Markus Murfuni fest. Den Unterfranken gelangen in den zweiten 30 Minuten ganze 8 Treffer. Blaz Voncina lief zur Höchstform auf. „Nach der Niederlage in Dessau, wo ich mit meiner eigenen Leistung nicht zufrieden war, fuhren wir zwei wichtige Punkte ein“, erklärte der Routinier im Eisenacher Kasten. Die kürzliche Vertragsverlängerung motiviere ihn zusätzlich, so der knapp 38-jährige Keeper. Daniel Dicker überzeugte im Deckungs-Innenblock, war gleichermaßen viel am Spielfluss nach vorn beteiligt. Jannis Schneibel forcierte mit viel eigener Torgefahr (6 Treffer) das Eisenacher Angriffsspiel.  Die Torwurfeffektivität von 68 Prozent kann sich sehen lassen. Adrian Wöhler, in Vertretung des verletzten Alexander Saul das Team als Kapitän auf das Parkett führend, überzeugte mit einer 100-Prozent-Wurfquote. Nachdem Ivan Snajder den ersten Strafwurf ans Holz gesetzt hatte, übernahm der dienstälteste Eisenacher die Würfe vom Strich, versenkte alle 5 folgenden Siebenmeter und traf zusätzlich doppelt von Linksaußen. „Ich habe einfach nur meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beigetragen“, wiegelte der 34-Jährige lobende Worte ab. Der eingewechselte Martin Potisk (3 Würfe – 3 Treffer) zirkelte das Leder aus der eigenen Hälfte zum 18:12 in den verwaisten Gästekasten (42.). Die endgültige Weichenstellung!  Die Gastgeber hatten noch reichlich Lust auf Tore gegen die beste Abwehr der Liga. Ivan Snajder traf zwei Tage nach seinem 24.Geburtstag zum 23:16 (52.).

Jannis Schneibel erhöhte auf 24:16 (53.) und 26:16 (57.). „Unser Innenblock war super. Unsere Abwehr hat unseren Torhüter bestens unterstützt. Im Angriff haben wir ausgesprochen clever gespielt, Überzahlphasen effektiv genutzt“, bilanzierte Armend Alaj, der ab der 22. Minute die Rechtsaußenposition übernahm. „Nach fast zwei Jahren mal wieder so lange zu spielen, ein schönes Gefühl. Ich habe mein Hauptaugenmerk auf die Abwehr gelegt und da wohl meine Aufgabe erfüllt“, sprudelte es aus dem gerade das 26. Lebensjahr vollendenden jungen Familienvater heraus. „Nur zu gern hätten wir nach der Partie mit unseren Fans im Foyer gefeiert“, ergänzte der Auswahlspieler des Kosovo.

Eisenachs Abwehr wird zum „Buch mit sieben Siegeln“

Der Auftakt gestaltete sich recht zähflüssig. „Bitte nicht schon wieder“, dachten bestimmt die Gäste, als gleich Dominik Schömig einen Siebenmeter nicht an Eisenachs Keeper Blaz Voncina vorbeibrachte. Beim Hinspiel hatte Eisenachs Torwart-Oldie 6 von 7 Strafwürfen pariert. (Rimpar siegte seinerzeit dennoch mit 26:23.). Nach 10 Minuten stand es gerade einmal 2:2. Die Hausherren erhöhten die Schlagzahl. Jannis Schneibel drückte nach vorn auf das Tempo, suchte oft Peter Walz am Kreis. Die Gäste vermochten sich nicht regelkonform zu wehren. Adrian Wöhler netzte an Jannis Schneibel und Daniel Dicker verwirkte Strafwürfe zum 5:3 ein (14.). Die Gastgeber ließen gute Tormöglichkeiten aus. Benedikt Brielmeier zog unverhofft zum 6:6 ab (22.). Der Treffer von Steffen Kaufmann zum 8:8 (24.) bedeutete den letztmaligen Gleichstand. Mit personellen und taktischen Veränderungen hatte Eisenachs Coach die richtigen Entscheidungen getroffen. Eisenachs Abwehr wurde für die Unterfranken zunehmend ein Buch mit sieben Siegeln. Adrian Wöhler (per Strafwurf und von Linksaußen) und Jannis Schneibel versenkten zum 11:8 (27.). Statt einer möglichen 4-Tore-Führung hieß es zur Habzeitpause aber nur 11:9.

Eisenach mit viel Kreativität und Effizienz im Angriff

Michael Schulz besorgte nach Wiederanpfiff für die Gäste den Anschlusstreffer (11:10, 31.). Die Gastgeber antworteten prompt, durch Daniel Hideg und Adrian Wöhler zum 14:10 (34.). Nachdem Daniel Dicker zum 16:12 eingelocht hatte, griff Ceven Klatt zur grünen Karte. Ihn schwante nichts Gutes für sein Team. Gleich nach der Spielfortsetzung unterlief den Rimpar Wölfen ein technischer Fehler, kassierte Philipp Meyer eine Zeitstrafe. Daniel Dicker ließ das Gäste-Netz zum 17:12 zappeln (41.). Martin Potisk legte zum 18:12 nach (42.). Erneut benutzte Ceven Klatt die grüne Karte, um seine Crew neu auszurichten. Yannik Bialowas und Steffen Kaufmann netzten für die Gäste ein (21:16, 49.). Bis zur Sirene vermochten die Rimpar Wölfe aber nur noch einen Ball zu versenken. Blaz Voncina blieb gegen die freien Yannik Bialowas (51.) und Tommy Wirtz (53.) Sieger. Geschmeidig und zugleich mit viel Willenskraft erhöhte Martin Potisk auf 25:16 (54.), dem Jannis Schneibel das 26:16 folgen ließ. Lukas Böhm sorgte dafür, dass die Niederlage für die Rimpar Wölfe einstellig blieb.

Statistik

ThSV Eisenach: Voncina (1.-57./13 Paraden), Eichberger (ab57./ 1 Parade), Fehr; Iffert, Wöhler (7/5), Potisk (3), Walz (1), Hideg (5), A. Alaj, Dicker (2), Obranovic, Schneibel (6), Snajder (2), Weyhrauch

DJK Rimpar Wölfe: Mallwitz (1.- 43./ 5 Paraden), Wieser (ab 43./ 1 Parade), Schömig (3/1), Böhm (1), Karle, Neagu, Kaufmann (4), Siegler, Wirtz (1), Meyer, Schulz (2), Dayan (1), Kovacic, Brielmeier (3), Sauer, Bialowas (2)

Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 10 Min. (Walz und Dicker je 4 Min., Alaj 2 Min.). DJK Rimpar Wölfe. 8 Min. (Meyer 4 Min., Böhm und Bialowas je 2 Min.)
 
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 5/6 (Wöhler verwandelt 4 x gegen Mallwitz u. 1 x gegen Wieser, Snajder wirft gegen Mallwitz ans Holz). DJK Rimpar Wölfe: 2/4 (Schömig u. Wirtz verwandeln je 1 x gegen Voncina u. scheitern je 1 x an Voncina)

Schiedsrichter : Pusch/Weise

Zuschauer: keine

Beste Spieler: ThSV Eisenach: Voncina, Dicker, Hideg. Schneibel. Rimpar Wölfe: Schulz

Quelle: ThSV Eisenach / Levknecht

Foto:ThSV Eisenach