13.05.2021  2. HBL

Sieg im 63. Derby: Dessau jubelt nach Sieg über Eisenach

Die 63. Auflage des Derbys hat der ThSV Eisenach am Mittwochabend mit 31:35 (16:17) gegen den Dessau-Roßlauer HV verloren. „Letztendlich waren wir nicht clever genug“, konstatierte Eisenachs Alexander Saul mit schmerzverzerrtem Gesicht. Beim Wurf bekam der ThSV-Kapitän Mitte der ersten Halbzeit einen Schlag auf die Wurfhand und musste ausscheiden. Die Gastgeber aus Sachsen-Anhalt, gerade aus einer Quarantäne zurück, spielten eine starke Partie und fuhren am Ende die Punkte 24 und 25 ein.

Die Auftaktviertelstunde ging mit leichten Vorteilen an die Eisenacher, bei denen Jannis Schneibel die Regieposition übernahm. Ivan Snajder netzte per Gegenstoß zum 0:1 nach 35 Sekunden ein. Daniel Dicker traf zum 2:3 (5.). ThSV- Keeper Blaz Voncina parierte mehrfach prächtig. Einen Ballgewinn von Daniel Hideg, der zunächst Alexander Saul für Abwehraufgaben ablöste, verwertete Willy Weyhrauch zum 4:5 (12.), der letztmaligen Gäste-Führung im ersten Abschnitt. Es häuften sich Fehler und Fehlwürfe. Uwe Jungandreas, der Coach des Dessau-Roßlauer HV, rotierte, brachte frühzeitig neues Personal. Die Eisenacher hielten zunächst weiterhin dagegen, auch wenn Ivan Snajder einen an Daniel Hideg verwirkten Siebenmeter an den linken Pfosten setzte. Keeper Philip Ambrosius wurde bei den Hausherren zunehmend ein Faktor. Timo Löser brachte die Hausherren mit 6:5 in Führung (15.).

Hannes Iffert glich vom Kreis zum 7:7 aus (17.). Kurz darauf mussten erst Alexander Saul und wenig später Daniel Dicker verletzt vom Parkett. Die Hauherren erhöhten die Schlagzahl, nutzten Eisenacher Fehler, netzten zum 11:9 ein (22.). Der ins ThSV-Gehäuse gekommene Thomas Eichberger führte sich mit zwei Glanzparaden bestens ein. Im energischen Nachsetzen drückte Peter Walz (insgesamt 5 Treffer bei 6 Versuchen) das Leder zum Anschlusstreffer über die Linie (24.). Der „neue“ Eisenacher Rückraum mit Daniel Hideg, Jannis Schneibel und Andrej Obranovic brauchte Zeit zur Findung. Die Hausherren vollendeten zum 17:14 (29.). Willy Weyhrauch und Jannis Schneibel antworteten noch mit dem Anschlusstreffer. Mit einem knappen 16:17-Rückstand gingen die Eisenacher in die Kabine.

Mit Beginn des zweiten Abschnittes kehrte Daniel Dicker zurück. Der Österreicher im linken und Daniel Hideg auf der Alexander-Saul-Position im rechten Rückraum sowie Jannis Schneibel an den Schaltknöpfen, in dieser Rückraum-Besetzung bestritt der ThSV Eisenach überwiegend die zweiten 30 Minuten. Die Wartburgstädter forcierten deutlich das Tempo. Jannis Schneibel übernahm Verantwortung, auch von der Siebenmeterlinie. Ivan Snajder vollendete zum 18:19 und Willy Weyhrauch zum 19:20. Dessau markierte zwei Treffer zur 21:20- Führung (35.). Die Antwort der Thüringer kam prompt. Gestützt auf einen sich steigernden Thomas Eichberger im Tor erhöhten die Wartburgstädter ihre Schlagzahl. Ivan Snajder verwandelte zwei an Jannis Schneibel und Daniel Dicker verwirkte Siebenmeter zum 21:23 (40.). Die Thüringer schienen das Zepter an sich zu reißen, die Nervosität in den Gastgeber-Reihen war spürbar. „Doch der Rückstand hat uns nicht umgeworfen“, resümierte Uwe Jungandreas rückblickend. Sein Team bekam allerdings „Aufbauhilfe“ aus Thüringen. Jannis Schneibel hatte Pech bei einem Holztreffer. Daniel Hideg scheiterte an Philip Ambrosius. Beim 24:24 leuchtete wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Beim 24:23 lagen die Hausherren wieder vorn. Daniel Dicker egalisierte (24:24, 45.).

Treffer fielen in kurzen Abständen. Jannis Schneibel (25:26, 46.) und der im linken Rückraum eingewechselte Martin Potisk (26:27, 47.) brachten die Thüringer wieder in Vorhand. Timo Löser ließ das Eisenacher zum 28:27 zappeln. Im Gegenzug besorgte Peter Walz den 28:28-Ausgleich (50.). Der letztmalige Gleichstand. Erstaunlicherweise schienen die Gastgeber mehr Körner für die Schlussphase zu haben. Eisenachs Ivan Snajder scheiterte von der Siebenmeterlinie (52.). Vincent Sohmann, der Kapitän des Dessau-Roßlauer HV, zeigte wie es geht, versenkte vom Strich zum 30:28 (54.). Timo Löser ließ das 31:28 folgen (55.). Die Eisenacher trafen sich mittels grüner Karte zur Besprechung. Sie stellten auf eine 5:1-Deckung mit Ivan Snajder vorgezogen um. Die Gastgeber setzten weiter auf ihr breites Angriffsspiel (33:30, 57.), ließen sich, den Sieg vor Augen, nicht beirren. Den Eisenachern gelang zu wenig Zielführendes. Die Hausherren netzten noch zum 35:31 ein und tanzten nach dem Abpfiff auf dem Parkett der Anhalt-Arena, die einst ZAB-Halle hieß. Für sie geht es am Wochenende nach Dresden, bevor kurz hintereinander die Top-Teams aus Gummersbach und Hamburg zu Gast sind. Für den ThSV Eisenach stehen weitere Spiele gegen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt an. Dem Heimspiel gegen Rimpar folgen Auswärtsauftritte in Emsdetten und Ferndorf.

Statistiken zum Spiel:

Dessau-Roßlauer HV: Malek (bei 1 Siebenmeter/ 1 Parade); Ambrosius (15 Paraden); Löser (9), Hrstka (6), Sohmann (5/2), Bielzer (2), Schmidt, Danneberg (1), Neumann, Persson (1), Scheithauer (1), Emanuel (5), Seidler, Zahradnicek (5)

ThSV Eisenach : Voncina (1.-22. u. 51.-60./ 4 Paraden), Eichberger (22.-51./8 Paraden) Fehr; Iffert (1), Wöhler (1), Potisk (1), Walz (5), Hideg (1), A. Alaj, Dicker (3), Obranovic, Schneibel (7/1), Snajder (7/3), Weyhrauch (5), Saul

Siebenmeter:  Dessau-Roßlauer HV: 2/3 - ThSV Eisenach: 4/6

Zeitstrafen: Dessau-Roßlauer HV: 8 Min. - ThSV Eisenach: 2 Min.

Schiedsrichter : Susann Kruska/Sarah Lange

Zuschauer : keine

Foto: Storch

Quelle: THSV