28.03.2021  2. HBL

Punkteteilung im Ostderby

Am Ende des Ostduell zwischen dem ThSV Eisenach und dem EHV Aue stand ein 24:24-Unentscheiden auf der Anzeigetafel. Aue feiert einen gewonnen Punkt, fast wäre sogar noch ein Sieg für die Gäste gewesen. In Eisenach hadert man mit der eigenen Leistung.

Die 96. Auflage des Traditionsderbys zwischen dem ThSV Eisenach und dem EHV Aue musste, wie auch das 95. Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Dezember 2020, am Samstagabend in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ohne Zuschauer stattfinden. Beide Teams lieferten sich vor leeren Rängen eine rasante Partie. Die Zuschauer von sportdeutschland.tv und per Livestream des mdr-Fernsehens konnten sich davon überzeugen. Die beiden Mannschaften trennten sich 24:24 (14:13). Die Eisenacher waren mit dieser Punkteteilung allerdings nicht zufrieden. Sie versäumten es, den Sack frühzeitig zuzumachen, sodass es zu einem Millimeter-Einlauf ohne Sieger kam. „Nach drei schlechten Spielen ist uns ein gutes mit einem Punkt in Eisenach gelungen“, fasste Rüdiger Jurke, der Geschäftsführer des EHV Aue, die Partie zusammen. „Wir haben super gekämpft, gemeinsam Handball gespielt und verteidigt. Das zeichnet eigentlich unser Spiel aus und das brachten wir heute auch auf das Parkett“, bilanzierte Bengt Bornhorn, der Kreisläufer des EHV Aue. „Wir waren nicht clever genug, um den letzten Angriffszug in Überzahl zum entscheidenden Tor zu vollenden“, konstatierte Markus Murfuni, der Eisenacher Coach. „Unsere junge Mannschaft muss noch cleverer werden, um eine solche Partie im Finish noch zu entscheiden. Der Entwicklungsprozess war auch heute dennoch sichtbar“, fasste Eisenachs Manager Rene Witte die 60 Minuten zusammen.

Der EHV Aue, nach einem Hoch (6 Spiele ohne Niederlage) zuletzt in einem kleinen Tief (3 Niederlagen in Folge), mit dem ehemaligen Eisenacher Spieler und Trainer Runar Sigtryggsson als Interimscoach, reiste mit Verletzungssorgen an. „Der eine oder andere verletzte Spieler will es versuchen“, tat Runar Sigtryggsson vor dem Anpfiff kund. Die Gastgeber mussten kurzfristig auf Daniel Hideg (verletzt) verzichten, für den Daniel Dicker überwiegend den linken Rückraum besetzte. Die Eisenacher informierten unmittelbar vor dem Anpfiff darüber, dass Linksaußen Adrian Wöhler, der Dienstälteste im Aufgebot, seit 2001 beim ThSV Eisenach, auch in der nächsten Saison für die Wartburgstädter aufläuft.

Der Auftakt ging klar an die schnell und konsequent kombinierenden Eisenacher. Jannis Schneibel, von Beginn auf der Rückraum-Mitte-Position, netzte mit seinem dritten Tor zum 5:2 ein (8.). Alexander Saul zog aus der Bewegung zum 6:2 ab (11.). Mit der Einwechslung der zuletzt verletzungsbedingt fehlenden Goncalo Ribeiro auf Rückraum-Mitte und Bengt Bornhorn am Kreis veränderte sich das Spiel der Erzgebirgler vollends. Bengt Bornhorn, bis dato mit 105 Treffern der erfolgreichste Werfer des EHV Aue, beschäftigte mit ganz viel Präsenz die Eisenacher Abwehr. Maximilian Lux versenkte zum 7:7-Ausgleich (16.). Die Eisenacher antworteten durch Peter Walz und Ivan Snajder zum 9:7 (18.). Im Angriff fabrizierten die Hausherren einige Ballverluste, zudem stand EHV-Keeper Anadin Suljakovic mehrfach goldrichtig. Adrian Kammlodt traf mit seinen Distanzwürfen (bis zur Pause fünf) mehrfach in den Eisenacher Kasten. Der Deckungs-Innenblock der Gastgeber hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Mit ihrem Tempospiel waren sie allerdings mehrfach erfolgreich. Willy Weyhrauch netzte per Gegenstoß zum 12:10 (26.) ein, Peter Walz traf zum 13:11 (28.). Dem Team von Runar Sigtryggsson gelang nahezu mit der Pausensirene durch einen abgefälschten Ball noch der Anschlusstreffer (14:13).

Turbulente zweite 30 Minuten begannen mit drei Glanzparaden des ins EHV-Gehäuse eingewechselten Sveinbjörn Petursson. Der wurfgewaltige Adrian Kammlodt versenkte zum 14:14 (34.). Nach einem üblen Foul an Ante Tokic sah Kevin Lux folgerichtig die rote Karte (40.). Beide Abwehrreihen, insbesondere die Innenblöcke, standen im Rampenlicht. Auch ThSV-Keeper Blaz Voncina steigerte sich. Für ihn stand am Ende eine Fangquote von 38 Prozent. Jannis Schneibel dirigierte das Eisenacher Angriffsspiel, das die Gäste mehrfach nur auf Kosten von Strafwürfen stoppen konnten. Nach Regelwidrigkeit an Peter Walz verwandelte Ivan Snajder zum 17:16 (43.). Das Geschehen wog hin und her. Die Zeitstrafen auf Seiten der Gäste häuften sich. Beim 18:19 (48.) hatten das Team aus der Erzgebirgshalle dennoch  erstmals die Nase vorn. Nach 51 Minuten leuchtete ein 21:19 für die Hausherren an der Anzeigetafel. Die Eisenacher versuchten es mit Martin Potisk und Jannis Schneibel gemeinsam im Rückraum, um das spielerische Element zu erhöhen. Die Gäste hielten mit großem Kampfgeist dagegen, glichen durch Bengt Bornhorn zum 23:23 aus (55.). Kurz darauf brachte Goncalo Ribeiro den EHV Aue beim 23:24 sogar in Führung (57.). Martin Potisk glich aus (24:24, 58.). Das Feuer loderte auf dem Parkett der Werner-Aßmann-Halle. Ein Treffer gelang beiden Teams nicht mehr, sodass es bei einer Punkteteilung blieb.

Quelle: ThSV Eisenach

Foto: ThSV Eisenach