29.03.2021  2. HBL

Großwallstadt fügt Hamburg erste Heimniederlage der Saison zu

Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 24. Spieltag der 2.HBL mit 27:28 (14:13) gegen den TV Großwallstadt verloren. Für den HSVH ist es die erste Niederlage seit 15 Spielen und die erste Heimniederlage der Saison. Auf die Tabelle hat die Niederlage keine Auswirkungen, mit 37:7 Punkten steht das Team von Coach Torsten Jansen noch immer an der Tabellenspitze. Niklas Weller war mit zehn Toren aus zehn Würfen bester Werfer der Gastgeber. Linkshänder Tom Jansen (8) netzte für die siegreichen Gäste am häufigsten ein.

Die ersten Blicke des Spiels zog HSVH-Kapitän Lukas Ossenkopp auf sich, der den ersten Hamburger Akzent mit einem Pfostenkracher setzte (1. Minute). Wenige Sekunden später holte Teamkollege Leif Tissier den Treffer zum 1:0 (2.) nach. Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass es kein einfaches Spiel gegen die Mannschaft aus Großwallstadt werden würde. Bis zur 12. Minute gelang es dem HSVH nicht, sich einen größeren Vorsprung zu erspielen. Auf jeden Hamburger Treffer folgte prompt die Antwort des TVG, sodass es erst 2:2 (4.), dann 4:4 (6.) und schließlich 5:5 (7.) stand. In der neunten Spielminute kam es sogar kurzzeitig zum ersten Führungswechsel der Partie, nachdem Jens Vortmann seine erste Parade beisteuerte, der Abpraller aber bei Großwallstadt-Topscorer Tom Jansen landete und der nachträglich zum 5:6 einnetzte. Der HSVH ließ sich davon aber nicht lange beeindrucken, blockte einen TVG-Wurf und glich im Gegenzug durch Ossenkopp zum 6:6 (11.) aus.

Anschließend konnte Vortmann die nächsten drei Angriffe des TV Großwallstadt durch Paraden (12., 13., 16.) entschärfen und den Weg für einen Vier-Tore-Lauf des HSVH ebnen: Jannik Hausmann erzielte das 7:6 (12.), Niklas Weller das 8:6 (14.), Philipp Bauer das 9:6 (17.) und nach einem Ballgewinn von Jonas Gertges (17.) traf Bauer auch zum 10:6 nach Freiwurf (19.). Nach 13 Minuten ohne Tor startete dann der TVG einen kleinen Lauf und kam mit 10:7 (22.), 11:8 (23.), 11:9 (24.) und 11:10 (25.) wieder ran, weil der HSVH in dieser Phase mit einem Offensivfoul und einem Fehlwurf seine Angriffe nicht nutzte. Durch den Treffer von Jan Forstbauer, der nach rund vierwöchiger Verletzungspause auf die Platte zurückkehrte, erhöhte der HSVH kurz vor der Halbzeit den Vorsprung bei 13:11 (27.) noch einmal auf zwei Tore. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff verkürzte Großwallstadt noch einmal auf 14:13.

Zum zweiten Durchgang schickte Trainer Jansen dann Jan Kleineidam im zentralen Rückraum auf die Platte. Dem 22-Jährigen gelang dann auch das erste Tor nach dem Seitenwechsel zum 15:13 (31.), das einen Hamburger 3:0-Lauf einläutete. Nach Kleineidams Treffer ballerte Savvas Savvas am Hamburger Tor vorbei, Jannik Hausmann erhöhte im Gegenzug auf 16:13 (32.). Dann wehrte Jens Vortmann ab und Leif Tissier erzielte das 17:13 (34.). Zwar konnte Jens Vortmann dann zwei direkt aufeinander folgende Siebenmeter (35.) halten, der Ball blieb aber dennoch beim TVG, der in Überzahl das 17:14 (35.) erzielte. Bis zum 19:15 (37.) durch Thies Bergemann konnte der HSVH seinen Vier-Tore-Vorsprung verteidigen, kassierte dann aber innerhalb von rund 90 Sekunden drei schnelle Tore, durch die die Gäste wieder auf 19:18 und auf ein Tor herankamen (19:18, 40.).

Als Jens Vortmann seinem Team in der 42. und 43. Minute noch einmal durch zwei Paraden einen Vorteil verschaffte, nutzte Leif Tissier die Chance und stellte den Spielstand auf 22:19 (44.). Doch dieser Vorsprung hielt nicht lange: Wieder schlug der TVG innerhalb von drei Minuten dreimal in Folge zu und glich zum ersten Mal seit der 7. Minute aus. Nachdem Leif Tissier im Angriff ein technischer Fehler unterlief, traf der TVG ins leere Hamburger Tor, weil der HSVH nach Zeitstrafe gegen Tobias Schimmelbauer in Unterzahl agierte. Leif Tissiers Antwort auf seinen Fehler vor dem 22:22 (47.): ein Steal, der zum 23:22 durch Weller (48.) führte, eine starke Einzelaktion, bei der er trotz angezeigtem Zeitspiel zum 24:22 einwerfen konnte und ein gezogenes Offensivfoul, das den Ballbesitz brachte, so dass Niklas Weller per Siebenmeter das 25:22 (50.) erzielen konnte.

Doch auch dieser Drei-Tore-Vorsprung war wenige Minuten später wieder verspielt: Eine Unterzahl-Situation nach Zeitstrafe gegen Dominik Axmann (51.) und jeweils ein Fehlwurf von Thies Bergemann (52.) und Finn Wullenweber (53.) gaben dem TVG wieder die Chance zum Ausgleich. Setzte Savvas Savvas erst noch einen Siebenmeter an den Außenpfosten (54.), gelang Dennis Weit eine Minute später das 25:25 (55.). Beim Stand von 26:26 blieb Jan Forstbauers Wurf im Großwallstädter Block hängen (57.) und die Gäste übernahmen durch ihren Treffer zum 26:27 (58.) die Führung. Jan Forstbauer gelang dann noch der Ausgleich zum 27:27 (58.), den Hamburgern lief aber die Zeit davon. Und so nutzte Großwallstadt seinen letzten Angriff, um den Ball 11 Sekunden vor dem Ende noch einmal im Tor unterzubringen und das 27:28 zu erzielen. HSVH-Coach Torsten Jansen zog sofort die Auszeit, die restlichen Sekunden reichten aber nur für einen letzten schnellen Wurf von Leif Tissier, der im Block hängen blieb.

So ließ sich das HSVH in der Schlussphase die Butter vom Brot nehmen, obwohl er über weite Strecken der Partie in Führung lag, und konnte die erste Heimniederlage der Saison nicht mehr abwenden. In nur drei Tagen geht es für den HSVH aber schon weiter: Beim Auswärtsspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen will das Jansen-Team diese Niederlage vergessen machen.

Statistiken zum Spiel:

Handball Sport Verein Hamburg: Vortmann, Maier – Weller (10 Tore), Tissier (5), Hausmann, Bauer, Forstbauer (je 3), Kleineidam, Ossenkopp, Bergemann (je 1), Schimmelbauer, Axmann, Vogt, Gertges, Wullenweber, Feit (n.e.)

TV Großwallstadt: Redwitz, Adanir – Jansen (8), Savvas (6), Bandlow (4), Corak (3), Eisenträger (2), Weit, Spieß, Pfeifer, Matijasevic, Stark (je 1), Messerschmidt, Bransche, Spatz

Foto: Huter

Quelle: HSVH