01.04.2021  2. HBL

Elbflorenz durchbricht mit souveränem Sieg die Heimserie des VfL

Ein Abend zum Vergessen für den VfL Lübeck-Schwartau. Beim 18:32 (8:15) zuhause gegen den HC Elbflorenz 2006 funktioniert fast nichts und somit verliert der VfL nach zuvor neun Heimsiegen in Folge. Bei den Gästen überragte einmal mehr Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig mit 12 Treffern bei 14 Wurfversuchen. In der Tabelle überholt Elbflorenz somit das Team aus der Hansestadt.

Es war die 29. Minute als Lukas Wucherpfennig für den HC sein 8. Tor erzielte. Es war die 25. Minute als Mex Raguse für den VfL insgesamt das 8. Tor erzielte und mehr sollten es auch in der 1. Halbzeit nicht werden. Beim Blick auf die Anzeigentafel musste man sich nach 30 Minuten verdutzt die Augen reiben, denn die Gäste aus Sachsen führten mit 7 Toren (8:15) beim VfL Lübeck-Schwartau. Bei einer annähernd starken Torhüterleistung von Mario Huhnstock auf Seiten des HC und Nils Conrad auf Seiten des VfL sowie zunächst ähnlichen Herausforderungen beider Teams im normalen Positionsangriff, lagen die Unterschiede in anderen Bereichen. Beide Teams deckten durchaus gut, aber die Dresdner machten im Bereich Tempospiel viel mehr aus dieser Deckungsarbeit. Bei den Gastgebern, welche nach 15. Minuten erst 4 Tore auf der Habenseite hatten, änderte sich im Spiel über 30 Minuten wenig und das trotz zahlreicher Wechsel in der Aufstellung sowie Umstellungen in der Abwehr. So ging es für beide Teams doch mit einem etwas überraschenden Halbzeitstand in die Kabine. Auf Seite der Dresdner waren es vor allem Lukas Wucherpfennig (1. Halbzeit: 8/3 Tore) und ein gut aufgelegter Nils Kretschmer (1. Halbzeit: 4 Tore) die in der Spielhälfte die Akzente setzten. Auffällig war beim HC auch, dass jegliche Wechsel keinen Bruch im Dresdner Spiel brachten.

Wir können es kurz machen, der HC ließ zu keinem Zeitpunkt im Spiel locker und führte nach 48 Minuten erstmals mit 10 Toren (14:24). Torschütze war Sebastian Greß. Wer sich schon gar nicht zurücknahm, war an diesem Tag Lukas Wucherpfennig. Insgesamt traf er 12/3mal an diesem Tag und das aus allen Lagen. Rückraumtore über den Mittelblock gelangen genauso wie Eins-gegen-Eins-Situationen im rechten Rückraum. Dazu holte er noch mehrfach Bälle von der Tribüne, stellte umgeschossene Fangeister, die wie Katzen aussahen, wieder auf usw. usw.. Wer weiß, was ihm an diesem Tag noch alles gelungen ist. Er war an diesem Tag der Mann für alle Fälle und auch ein Grund dafür, dass dem Heimteam die „Felle nach und nach wegschwammen“. Auch Mario Huhnstock setzte seine gute Leistung der 1. Halbzeit fort und hielt am Ende knapp 43 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen. Auch der für Huhnstock spät im Spiel eingewechselte Marius Noack trug noch ein paar Paraden bei, u. a. gleich in der ersten Aktion einen gehaltenen Strafwurf. Der VfL verzweifelte mit zunehmender Spieldauer immer mehr an der Abwehr-Torhüter-Kombination der Sachsen bzw. wirkte, kaum verwunderlich, komplett verunsichert. 

Fazit: Das Duell, welches vorher den VfL auf Platz 4 und den HC auf Platz 5 sah, war absolut unerwartet keines auf Augenhöhe. 9 seiner 10 Heimspiele hatten die Nordlichter vorher gewonnen. So kam der Sieg der Dresdner in der Höhe natürlich absolut unerwartet. Zumal der VfL defensiv mit zum Besten der Liga gehört. Im Schnitt etwas mehr als 26 Tore kassierte man vor dieser Partie. Da stechen die 32 Gegentore schon heraus. Noch mehr aber natürlich die nur 18 Gegentore, mit denen der HC derzeit bestätigt, dass der Fokus im Blick auf die Defensive zuletzt wieder geschärft wurde. Die Defensive war dann auch eine starke Basis für das Dresdner Tempospiel, welches sehr erfolgreich praktiziert wurde. 

Beim VfL wirkte man sich etwas zurückversetzt in die Vorsaison, mit dem Unterschied, dass das Team in dieser Saison so gefestigt ist, dass die Niederlage wohl kaum Spuren hinterlassen wird. 

Tore: Huhnstock/Noack/Göres/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 12/3, Emanuel 2, Dierberg, Dumcius 3, Kretschmer 4, Jungemann, Stavast 2, Greß 2, Vanco 2, Quade 2, Kasal 2, Thümmler 1

HC-Trainer Rico Göde zur Partie: „Ich freue mich natürlich sehr über den, ich muss es zugeben, etwas unerwartet hohen Sieg. Es gibt solche Tage, da hast du den Gegner eben auf der Rolle. Wir waren von Beginn an sofort präsent und kamen dann nach und nach besser ins Tempo. So hatten wir uns zur Halbzeit ein Polster angelegt. Besonders gefallen hat mir, dass wir nach dem Wechsel nicht nachgelassen haben und auch alle Wechselspieler einen guten Job gemacht haben. Wir hatten keinerlei Leistungsabfall und konnten, ausgenommen Lukas Wucherpfennig, auch den einen oder anderen Vielspieler schonen. Was sehr wichtig ist bei der derzeitigen Belastung.“

Quelle: HC Elbflorenz Dresden

Foto: Schaffrath