24.12.2020  2. HBL

Eisenach feiert Heimsieg gegen Ferndorf

Der TuS Ferndorf musste sich am Mittwochabend mit 28:24 (13:10) gegen den ThSV Eisenach geschlagen geben. Trotz der Niederlage überzeugten der TuS-Keeper Marin Durica mit einer Quote von 30% und Linksaußen Torben Matzken mit zehn Toren.

Es gibt diese Spiel, an denen wächst ein Spieler über sich hinaus und rettet seinem Team den Sieg. Am Mittwochabend in Eisenach waren es sogar zwei Ferndorfer Spieler die eine sehr gute Leistung zeigten. Zum einen Marin Durica zwischen den Pfosten, mit einer Quote von über 30% gehaltener Bälle. Zum anderen aber vor allen Dingen Torben Matzken, der sein Team immer wieder antrieb und für seine neun Feldtore nur acht Versuche benötigte. Da es trotzdem nicht zu Punkten langte, müssen all die die es mit dem TuS halten, langsam aber sicher den Blick nach unten richten. In der immer aussagekräftigeren Tabelle ist es nur noch ein Pluspunkt, der den TuS vor der roten Zone bewahrt.

Am Ende hat es vor allen Dingen deshalb nicht gereicht, weil auf Eisenacher Seite auch Torhüter und Spielmacher über sich hinauswuchsen. Nur dass Blaz Voncina zwischen den Eisenacher Pfosten einen absoluten Sahnetag erwischt hatte und Martin Potisk noch einen Zacken besser Regie führte als Matzken. Doch der Reihe nach – obwohl Josip Eres schon früh im Spiel seinen ersten Siebenmeter vergab, führten die Ferndorfer nach sechs Minuten mit 0:2. Den ersten Gegentreffer musste die Sieben von Coach Robert Andersson gar erst nach über sechs Minuten hinnehmen.Und auch nach der von Thomas Rink schön abgeschlossenen Kombination zum 3:4 und weiteren Paraden von Marin Durica sah alles nach einem guten Abend aus. Mattis Michel stand endlich mal wieder an der Siebenmeter-Linie. Eine Aufgabe, die der Kreisläufer schon in den vergangenen Spielzeiten mit Bravour gelöst hat. Innerhalb von nur sieben Minuten drehten die Gastgeber aber mit fünf Toren in Folge das Spiel. Zu allem Überfluss landete der nächste Siebenmeter-Versuch von Michel an der Latte. Warum danach wieder der Siebenmeter-Schütze gewechselt wurde, bleibt eine der unbeantworteten Fragen des Abends. Es machte in dieser Phase der Partie sogar den Eindruck, dass die Thüringer über mehr Esprit, mehr Wille und schnellere Beine verfügen würden. Das Ferndorfer Abwehrspiel war behäbig und konnte somit von den in blau gekleideten Eisenachern ein ums andere Mal ausgehebelt werden. Und bis zur Pausensirene sollte sich ein Fakt nicht ändern, der sich wie ein Makel durchs ganze Spiel zog: Die fehlende Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Geschichtsträchtige null Tore von den Halbpositionen bis zur 39.Minute. Es gibt wahrscheinlich keinen Ferndorfer Fan, der sich an einen solchen Umstand in den letzten drei Jahrzehnten erinnern kann.

Dabei ging es nach dem Seitenwechsel gut los. Schnell wurde der Rückstand angeknabbert und auf zwei Tore verkürzt. Aber immer dann wenn der TuS drauf und dran war weiter zu verkürzen, stand Voncina im Weg oder die Möglichkeiten wurden der Reihe nach leichtfertig vergeben. Es hatte zu keiner Zeit den Anschein, als könnte die TuS-Equipe das Ruder herumreißen. Andersson fehlten ganz offensichtlich auch die Möglichkeiten, um von der Bank aus regulierend eingreifen zu können. „Wir sind noch nicht soweit dass die Bewegungen perfekt sitzen. Wir werden noch Zeit benötigen, da wir mit einem gänzlich anderen Spielmacher ein anderes Spiel spielen als letzte Saison“, bittet der Schwede an der Ferndorfer Linie um Geduld mit seinen Jungs. Spätestens als Matzken kurz vor, und Eres kurz nach Beginn der Crunch-Time wiederholt vom Siebenmeter-Punkt am Eisenacher Zerberus scheiterten, war jedem Ferndorfer klar, dass es nichts werden würde mit was Zählbarem aus Eisenach. Zu allem Überfluss unterlief Rink noch ein unglückliches Foul, für welches er vom gut leitenden Schiedsrichter-Gespann Tobias Biehler und Fabian Dietz zurecht den roten Karton bekam. Dem besten Ferndorfer, Torben Matzken, war es vorbehalten das Tor zum 28:24 Endstand zu erzielen. Wieder nicht hoch verloren, doch gleichzeitig hatte man das Gefühl, dass die Rot-Weißen zu keiner Zeit für einen Punktgewinn in Frage kamen. Nicht nur für den Coach unbefriedigend, der allerdings auch klare Worte fand: „Wir waren taktisch gut vorbereitet und haben darüber geredet, dass man es auch als Chance sehen muss, wenn etatmäßige Rückraumschützen nicht dabei sind.“

Quelle: TuS Ferndorf

Foto: ThSV Eisenach