05.10.2019  2. HBL

Der Samstag in der 2.HBL: Wieder ein Spieltag für Favoritenschrecks?

Die Topteams der Liga sind gefordert: Der ASV Hamm-Westfalen eröffnet den Samstag mit seinem Duell gegen den VfL Lübeck-Schwartau und der TuSEM Essen muss sich beim Team der Stunde, dem ThSV Eisenach beweisen. Außerdem empfängt der TuS Ferndorf die HSG Krefeld und der TV Hüttenberg die DJK Rimpar Wölfe. Den Abschluss macht die Partie zwischen der HSG Konstanz und dem EHV Aue.

19:15 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – VfL Lübeck-Schwartau

Ein richtiges Kracherspiel eröffnet den Samstagabend in der 2.HBL. Der ASV Hamm-Westfalen empfängt den VfL Lübeck-Schwartau. Bis zum letzten Wochenende führte der ASV ungeschlagen die Tabelle an, doch dann mussten die Westfalen eine überraschende 24:29-Niederlage gegen den ThSV Eisenach einstecken. Dass sich die Mannschaft von Trainer Kay Rothenpieler davon aber schnell erholt hat, zeigte sie unter der Woche im DHB-Pokal, als sie den Eulen Ludwigshafen einen packenden Kampf um den Einzug in die nächste Runde lieferte. Am Ende verpasste der ASV die Sensation denkbar knapp mit einem 24:25.

Im Liga-Alltag  gilt es jetzt mit dem VfL Lübeck-Schwartau den nächsten hochkarätigen Gegner zu bezwingen. Nach zuletzt schwankenden Leistungen fand der VfL gegen Erstliga-Absteiger Bietigheim zurück zu alter Stärke. Mit dem 29:22-Sieg stimmte die Mannschaft nicht nur die eigenen Fans, sondern auch Trainer Piotr Przybecki positiv: „Das war eine absolute Energieleistung meiner Mannschaft. Wir haben zwar nicht fehlerfrei gespielt, aber wir hatten das Spiel fast über 60 Minuten unter Kontrolle. Die Grundlage dafür war unsere gute Mentalität, denn wir haben schon etwas unter Druck gestanden. Aber davon hat sich niemand beirren lassen. Alle haben sich fokussiert und richtig reingehauen. Geholfen hat uns bei dem Sieg aber auch, dass wir wieder mehr personelle Alternativen hatten.“ Die gesamte Kaderbreite wird der Coach auch am Samstag benötigen, denn der ASV Hamm-Westfalen will in dieser Saison unbedingt in die LIQUI MOLY HBL aufsteigen und verfolgt dieses Ziel mit großer Akribie. Dass die Hoffnungen auf den Aufstieg berechtigt sind, weiß auch Gästecoach Przybecki: „Hamm steht absolut verdient so weit oben in der Tabelle. Sie spielen einen schnellen und attraktiven Handball. Mit Merten Krings haben sie dazu den ohnehin schon guten Kader noch einmal verstärkt. Er zählt sicherlich zu den besten Aufbauspielern der Liga. Wenn wir ihn und seine Mitspieler stoppen wollen, müssen wir ihre schnellen Gegenstöße unterbinden. Da kommt einiges auf unsere Abwehr zu, aber ich habe Vertrauen in meine Jungs. Wenn wir so konsequent im Rückzugsverhalten sind wie im letzten Spiel und auch vorne ähnlich effizient, können wir auch in Hamm bestehen.“ Ein Duell auf Augenhöhe? Oder nutzt der ASV seine Heimstärke, um die Tabellenspitze zurückzuerobern? Die gesamte Partie gibt es wie immer live auf Sportdeutschland.tv.

 

19:30 Uhr: TuS Ferndorf – HSG Krefeld

Erneut machte sich Ernüchterung  am letzten Spieltag bei der HSG Krefeld breit. Mit einer deutlichen 32:20-Niederlage im Gepäck mussten sich die „Eagles“ auf die Rückreise von Coburg nach Krefeld machen. Diesen Samstag steht der HSG schon die nächste Reise bevor: Eine schwere Auswärtsaufgabe beim TuS Ferndorf. Die „Stählerwiese“ ist bekannt für ihre brodelnde Stimmung. Nachdem der TuS endlich den Weg zurück auf die Siegerstraße gefunden hat, zählen für die Rot-Weißen in den heimischen Hallen nur zwei Punkte. TuS-Coach Michael Lerscht ist aber zu erfahren, um sich auf den Lorbeeren der letzten Spiele auszuruhen: „Die Krefelder haben gutes Potenzial und sind gerade dabei sich zurecht zu finden in der für sie neuen Liga. „Ein brandgefährliches Spiel. Wir sollten uns über die Schwere der Aufgabe bewusst sein.“ Besonders knifflig wird die kompakte 5:1-Abwehr der Krefelder zu überwinden sein. Damit stellten die Männer von HSG-Coach Stefan Arnar Gunnarsson schon einige Angreifer vor große Probleme. Mehrfach reichte es nur knapp nicht zum Punktgewinn. Das soll sich aus Krefelder Sicht jetzt endlich ändern.

 

19:30 Uhr: TV 05/07 Hüttenberg – DJK Rimpar Wölfe

Heimstärke ist das Stichwort beim TV Hüttenberg. Mit 5:7 Punkten stehen die Hessen aktuell auf dem zwölften Tabellenplatz. Bemerkenswert: Alle  fünf Punkte erkämpfte sich der TVH in der heimischen Halle und zwar gegen Topmannschaften wie den VfL Lübeck-Schwartau und den HSC Coburg. Als nächstes sind am Samstagabend die Rimparer Wölfe zu Gast. „Rimpar ist ein sehr unangenehmer Gegner, der mit einem positiven Lauf anreist. Doch es geht Woche für Woche bei null los und wir spielen in unserer eigenen Halle. Und hier arbeiten wir fest daran, dass wir jeden schlagen können. Wir arbeiten intensiv und freuen uns auf die Aufgabe“, freut sich TVH-Trainer Frederik Griesbach auf die Partie.

Die größte Herausforderung für sein Team stellt wohl wieder einmal Rimpars Torhüter Max Brustmann dar.  Mit 71 Paraden in der laufenden Saison hält er derzeit die Bestmarke der Liga und führte damit seine Wölfe auf den vierten Tabellenplatz. Nur 130 Gegentore kassierten die Würzburger bislang - damit die Wenigsten in der 2.HBL. Daraus resultieren neun Punkte aus sechs Spielen und ein hervorragender Start in die Saison, der mit einem Auswärtssieg in Hüttenberg vergoldet werden soll.

 

19:30 Uhr: ThSV Eisenach – TuSEM Essen

Nächstes Heimspiel für den ThSV Eisenach: Folgt auch die nächste Überraschung? Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass der ThSV den hochgehandelten ASV Hamm-Westfalen mit einem krachenden 29:24 auf die Heimreise schicken würde. Jetzt ist mit dem TuSEM Essen das nächste bislang noch ungeschlagene Team der 2. HBL zu Gast. „Im Thüringer Handballtempel schreibe ich keinem Gast die Favoritenrolle zu. Wir haben eine junge Mannschaft mit guten Spielern, ohne überheblich zu sein, mit der Unterstützung unserer fantastischen Fans brauchen wir in eigener Halle vor niemandem Angst zu haben“, gibt sich Eisenachs Trainerfuchs Sead Hasanefendic gewohnt angriffslustig. Dass die Partie bei den Blau-Weißen kein Spaziergang wird, ist auch dem Team des TuSEM bewusst: „Uns erwartet ein unangenehmer Gegner, der vor allem über Härte und Leidenschaft kommt. Besonders zuhause ist Eisenach sehr stark und es wird wichtig sein, in der emotionalen und hitzigen Atmosphäre einen kühlen Kopf zu bewahren und sich an unseren Matchplan zu halten.“, weiß Essens Spielmacher Justin Müller. Diesen Matchplan gibt wie immer Trainer Jaron Siewert vor. Experimente will er in Eisenach nicht machen, viel lieber will er sich auf die Stärken besinnen: „Eine gute Offensive lebt von einer soliden Abwehrarbeit, ansonsten kommt man nicht ins Tempospiel und es fehlen die leichten Tore. Wir sind uns aber unserer Stärke bewusst und das gibt natürlich nochmal etwas mehr Sicherheit. Die Philosophie beim TuSEM ist sicherlich von Tempo und von hoher individueller Qualität geprägt. Umso besser jeder Einzelne ist, desto besser und unberechenbarer ist die ganze Mannschaft.“

Doch Sead Hasanefendic wäre nicht er selbst, wenn er nicht bereits die passende Lösung für die starke Essener Offensive parat hätte: „Mit einer gut organisierten verdichteten und aggressiven Abwehr. Wir dürfen die Zweikämpfe nicht verlieren. Wir müssen das Spiel des Kontrahenten durchschauen. Die Torhüter könnten in dieser Partie den Ausschlag geben. Wer hat den besseren Keeper? Vielleicht eine spielentscheidende Frage. Wir müssen versuchen, die Trefferzahl der Gäste auf 25 oder 27 zu beschränken. Wir dürfen uns keine technischen Fehler erlauben, um TuSEM zum Kontern einzuladen. Wir selbst sollten uns natürlich über die Abwehr Gelegenheiten zu einfachen Toren nach Gegenstößen erarbeiten. Wir werden technisch taktisch, physisch und emotional, wie gegen den ASV Hamm-Westfalen, alles geben, um mit einem positiven Resultat abzuschließen.“ Eine Kampfansage, die wieder einmal ihresgleichen sucht.

20:00 Uhr: HSG Konstanz – EHV Aue

Das Duell direkter Tabellennachbarn steht in Konstanz an: Die heimische HSG empfängt zur Primetime den EHV Aue und will mit einem Sieg an der Mannschaft aus dem Erzgebirge vorbeiziehen und sich damit zum ersten Mal von den Abstiegsplätzen distanzieren. Auch den Verantwortlichen beim EHV ist die Wichtigkeit der Partie bewusst. Manager Rüdiger Jurke spricht gar von einem „Vier-Punkte-Spiel“. Er verlässt sich vor allem auf die Erfahrung seines Teams und den sich in Topform befindenden Shooter Adrian Kammlodt. Mit 46 Treffern in der laufenden Spielzeit  machte er bisher besonders auf sich aufmerksam. Der Respekt vor der Aufgabe in Konstanz ist dem EHV anzumerken. Trainer Stephan Swat warnt vor allem vor der hitzigen Atmosphäre in der „Schänzle-Hölle“: „Gerade zu Hause ist Konstanz kämpferisch und spielerisch auf einem sehr hohen Niveau. Daniel Eblen macht hier seit Jahren sehr gute Arbeit, und man sieht klar eine Richtung. Ich denke, das Team hat beste Voraussetzungen, die Liga zu halten.“ Erklärtes Ziel beider Mannschaften sind zwei Punkte. Die besten Voraussetzungen für einen spannenden Handballabend in Konstanz.

Alle Spiele gibt es wie immer live auf Sportdeutschland.tv!

Foto: ThSV Eisenach