08.02.2020  2. HBL

2. HBL am Samstag - Hamm empfängt Konstanz, Kellerduell zwischen Emsdetten und Krefeld

Sechs Mal geballte Handballpower am heutigen Samstag in der 2. HBL. Während Hamm und Gummersbach ihre Aufstiegsambitionen unterstreichen wollen, geht es für den TV Emsdetten im Kellerduell mit Krefeld um nichts mehr als einen Sieg. In den Duellen zwischen Aue und Ferndorf sowie Lübeck-Schwartau und Hüttenberg wollen alle Teams nach zwei wichtigen Punkten im Kampf um den Klassenerhalt greifen. Dieser Samstag verspricht Hochspannung! Die Partien im Überblick:

17:00 Uhr: EHV Aue - TuS Ferndorf

In der Erzgebirgshalle kommt es am späten Nachmittag zum Aufeinandertreffen des Tabellenelften EHV Aue und des Tabellendreizehnten TuS Ferndorf. Sieben bzw. fünf Punkte trennen die Mannschaften vom ersten Abstiegsplatz. Die Brisanz der Begegnung ist demnach schnell erklärt. Beide Teams wollen möglichst früh in der Saison den Klassenerhalt sichern und brauchen dafür definitiv noch wichtige Punkte. Besonders Ferndorf, das sich vergangene Woche in letzter Sekunde TuSEM Essen geschlagen geben musste, steht unter Zugzwang, steht doch kommendes Wochenende das direkte Duell gegen den momentan Vorletzten TV Emsdetten auf dem Programm. 

Auch die Hausherren konnten den Auftakt ins Handballjahr 2020 nicht erfolgreich gestalten. Allerdings fiel die Niederlage bei Spitzenreiter Coburg mit 24:22 doch recht knapp aus. Ferndorf-Trainer Michael Lerscht weiß, dass der EHV besonders in heimischer Halle schwer zu bezwingen ist: "Aue ist ein sehr heimstarkes Team. Extrem robust, kampfstark und emotional bereit – speziell bei den Heimspielen. Nicht umsonst haben die Blau-Weißen erst fünf Punkte zu Hause abgegeben." Auf die Gäste wartet also ordentlich Arbeit.

19:00 Uhr: TV Emsdetten - HSG Krefeld

Kellerduell in Emsdetten. Der Vorletzte TV Emsdetten hat das Tabellenschlusslicht aus Krefeld zu Gast. Nach Meinung der Verantwortlichen beim TVE dürfte und könnte heute sicherlich die große Aufholjagd losgehen. Magere elf Punkte hat die Mannschaft von Trainer Daniel Kubeš auf dem Konto, musste sich auch in der vergangenen Woche in Lübbecke wieder einmal deutlich geschlagen geben.

Mit 2:36 Punkten hat die Mannschaft von Felix Linden, der nach der Beurlaubung von Arnar Gunnarsson vom Co- zum Chef-Trainer in Krefeld aufgestiegen ist, schon einen gehörigen Abstand zum rettenden Ufer, so dass wohl nur noch die kühnsten Optimisten in Krefeld mit dem Klassenerhalt rechnen. Doch genau hier liegt die Gefahr für die Hausherren versteckt. Während Emsdetten gehörig unter Druck steht und gewinnen muss, können die Gäste aus Krefeld völlig befreit aufspielen. Erst am vergangenen Spieltag wurde das deutlich, als die Krefelder bei den Rimparer Wölfen lange Zeit für eine Überraschung in Frage kamen und bis zur Crunchtime das Spiel offen gestalten konnten, um letztlich mit 26:27 wieder mal mit leeren Händen dazustehen. Emsdetten ist und wird gefordert.  

19:00 Uhr: VfL Lübeck-Schwartau - TV 05/07 Hüttenberg

Die Erschütterung, die das letzte Spiel in Gummersbach hervorgerufen hatte, glich einem Erdbeben. Mit 27:12 ging der VfL Lübeck-Schwartau vergangenen Freitag unter, warf in der zweiten Halbzeit ganze 25 Minuten nicht ein einziges Tor. Ein Ergebnis, das kaum verdaubar war – und einen Übergang zur Tagesordnung unmöglich machte. VfL-Trainer Piotr Przybecki zur Demütigung von Gummersbach: „Ich kann mir das Spiel bis heute nicht erklären. Das war ein kollektiver Blackout. Wir sind einfach zu keiner Zeit ins Spiel gekommen. Gummersbach war sicherlich gut, aber die Verantwortung für den Ausgang des Spiels tragen alleine wir. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

So einen kollektiven Aussetzer darf sich der VfL im Heimspiel gegen den TV Hüttenberg definitiv nicht wieder erlauben. Für beide Mannschaften nimmt der Abstiegskampf mehr Konturen an, als man sich in beiden Lagern wünschen würde. Während die angeknockten Hausherren auf Platz 15 rangieren und nur zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben, stehen die Gäste mit einem Punkt mehr auf dem Konto auf Platz 12. Diese Konstellation verspricht ein spannendes und umkämpftes Duell, in dem die Gastgeber die Schmach von Gummersbach mit allen Mitteln wiedergutmachen wollen.

19:15 Uhr: ASV Hamm-Westfalen - HSG Konstanz

Nach der gestrigen Niederlage des TuSEM aus Essen ist der ASV Hamm-Westfalen über Nacht wieder auf einen Aufstiegsplatz geklettert. Den will die Mannschaft von Trainer Kay Rothenpieler im Heimspiel gegen die HSG Konstanz natürlich verteidigen. Auf dem Papier eine deutliche Angelegenheit, befinden sich die Hausherren mitten im Aufstiegsrennen und die Gäste voll und ganz im Kampf um den Klassenerhalt. Doch allein das Unentschieden aus dem Hinspiel, damals trennten sich die Kontrahenten 23:23, zeigt auf, dass es sicherlich kein Spaziergang für den ASV werden dürfte. Unterstützt wird diese Vorhersage durch die fünfte Saisonniederlage, die Hamm vergangenes Wochenende in Dresden einstecken musste. Zwar verlor auch Konstanz, zeigte beim 28:25 in Bietigheim aber eine durchaus ansprechende Leistung unter untermauerte, dass man gegen die Spitzenteams der Liga mithalten kann. Auch HSG-Urgestein und Trainer Daniel Eblen geht mit ordentlich Optimismus in das schwere Auswärtsspiel: "So eine Leistung wie in Bietigheim muss man immer wieder bringen. Die Jungs haben gezeigt, zu was sie imstande sind. Wir müssen zusehen, dass dies zum Standard wird." Wird dieser Standard am Abend erreicht, dürfte es trotz der Tabellenkonstellation eine enge Kiste werden.

19:30 Uhr: ThSV Eisenach - TSV Bayer Dormagen

"Wir sind mit unserer jungen Mannschaft noch nicht so gut wie manche meinen", hatte Eisenachs Trainer Sead Hasanefendic im Laufe der Saison regelmäßig erklärt. Auch Manager Rene Witte hatte auf die Euphorie-Bremse getreten, als sich der Thüringische Traditionsverein nach 11:1 Punkten in Folge und insgesamt 19:9 Zählern in der Spitzengruppe der Tabelle sonnte. „Als unbekannte Mannschaft haben wir die Konkurrenz zunächst überrascht“, so Rene Witte. Blickt man nun auf die aktuelle Situation beim Aufsteiger, sieht es nicht mehr ganz so rosig aus. Den letzten Sieg feierte der ThSV Ende November, es folgten bis zum heutigen Spieltag fünf Niederlagen in Folge. Besonders bemerkenswert: Drei dieser fünf Niederlagen musste Eisenach vor heimischer Kulisse einstecken. Genau in jener Halle, wo es im ersten Drittel der Saison für absolut niemanden etwas zu holen gab. Die logische Folge für die Hausherren, man muss sich ab sofort nach unten in der Tabelle orientieren.

Probleme, die der TSV Bayer Dormagen momentan nicht kennt. Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic holte aus den letzten acht Partien sechs Siege und schlug dabei unter anderem Essen, Bietigheim und zuletzt Hamburg (mit 9! Toren). Die Brust der Gäste ist entsprechend breit. Ein weiterer psychologischer Vorteil stellt das Resultat des Hinspiels dar. Mit 34:24 konnte sich der TSV Anfang September deutlich durchsetzen. Dormagen ist also Favorit, doch Eisenach ist vor heimischer Kulisse wie so oft alles zuzutrauen.

19:30 Uhr: DJK Rimpar Wölfe - VfL Gummersbach

Nach dem Zittersieg gegen den Tabellenletzten aus Krefeld stehen die DJK Rimpar Wölfe vor einer sehr schwierigen Aufgabe. Im ersten Heimspiel in 2020 lief es noch nicht rund bei den Hausherren. Zu leichte Fehler gepaart mit zahlreichen Fehlwürfen machten die Partie spannender, als sie hätte sein müssen. Nun kommt mit dem VfL Gummersbach ein echtes Topteam in die s.Oliver Arena. Ein Topteam, das in der vergangenen Woche ein echtes Ausrufezeichen gesetzt hat. Das 27:12 gegen den VfL Lübeck-Schwartau war ein klares Signal an die gesamte Liga, dass es der VfL mit seinen Aufstiegsambitionen äußerst ernst meint. 

Das Hinspiel zwischen beiden Mannschaften konnten die Gummersbacher mit 25:22 für sich entscheiden. Auch aufgrund der Tabellensituation, Gummersbach kann mit einem Sieg mindestens auf Platz drei springen, liegt die Favoritenrolle beim Handball-Dino. Jedoch sind die Wölfe vor heimischer Kulisse immer für eine Überraschung gut. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Topmannschaften in Würzburg gestolpert und auch in dieser Spielzeit konnten erst zwei Mannschaften doppelt bei den Wölfen punkten. Ein toller Abschluss des heutigen Samstags in der 2. HBL.

Foto: Pisa