29.02.2020  2. HBL

2. HBL am Samstag - Essen und Coburg sind im Aufstiegsrennen auswärts gefordert

Vermeintlich machbare Aufgaben liegen am heutigen Abend vor den beiden Aufstiegsanwärtern TuSEM Essen und dem HSC 2000 Coburg. Während Essen ist der "Schänzle-Hölle" zu Konstanz trotzdem eine Menge Coolness beweisen muss, dürfte ein Sieg der Coburger beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht Krefeld nur Formsache sein. Zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf will der TV 05/07 Hüttenberg gegen den Handball Sport Verein Hamburg einfahren. Außerdem empfängt Ferndorf den TuS N-Lübbecke. Die Spiele im Überblick:

19:00 Uhr: HSG Krefeld - HSC 2000 Coburg

Der abgeschlagene Tabellenletzte HSG Krefeld empfängt am Abend Tabellenführer HSC 2000 Coburg. Allein die Tabellenkonstellation lässt erahnen, dass die Gäste als haushoher Favorit in die Partie gehen. Während sich der HSC mitten im Aufstiegsrennen um die beiden Tickets für die LIQUI MOLY HBL befindet, ist der Abstiegskampf für die HSG Krefeld bereits nicht mehr wirklich existent. Zu groß ist der Abstand zum rettenden Ufer. Magere zwei Punkte hat der Aufsteiger auf der Habenseite, einzig Dormagen konnte vor heimischer Kulisse geschlagen werden. Dennoch haben die Hausherren in den vergangenen Spielen bewiesen, dass sie trotz der demoralisierenden Punkteausbeute in jeder Partie Vollgas geben. Zuletzt konnte man die erste Halbzeit beim Gastspiel in Aue sogar bestimmen, in Hälfte zwei fehlten dann aber letztlich die Kräfte, sodass man sich 31:26 geschlagen geben musste.

In Coburg dürfte man froh sein, dass man einen vermeintlich ruhigeren Abend vor sich hat. Ein deutlicher Sieg, ohne Zittern zu müssen, würde dem Spitzenreiter der 2. HBL gut tun. Die bisherigen vier Partien in diesem Jahr kosteten Verantwortliche und Zuschauer der Coburger nämlich bereits einige Nerven. Während man Anfang Februar vor heimischer Kulisse Aue knapp mit 24:22 besiegen konnte, folgte eine Woche später die Niederlage beim TuS N-Lübbecke. Vor knapp zwei Wochen holte das Team von Trainer Jan Gorr ein 24:24-Remis in Gummersbach, um letzte Woche dann denkbar knapp mit 27:26 gegen den TV 05/07 Hüttenberg zu gewinnen. Die Coburger Fans würden sich heute Abend wohl am liebsten einfach mal zurücklehnen können.

19:30 Uhr: TuS Ferndorf - TuS N-Lübbecke

Der TuS Ferndorf ist aufgrund von überzeugenden Auftritten und Ergebnissen in den vergangenen Wochen zurück ins Mittelfeld der 2. HBL geklettert. Derzeit beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sechs Punkte. Ein Polster, welches das Team von Trainer Michael Lerscht sicher nicht komplett entspannen lässt, jedoch Grund genug für eine gewisse Gelassenheit im eigenen Lager sein sollte. Hinzu kommt, dass man sich am heutigen Samstagabend im Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke in der Außenseiterrolle befindet. Die Gäste konnten im Handballjahr 2020 bisher alle vier Partien für sich entscheiden und setzten dabei mit dem Sieg gegen Tabellenführer Coburg sowie einem elf Tore Kantersieg letzte Woche gegen Dormagen zwei echte Ausrufezeichen.

"Es war vornherein klar, dass es eine Mannschaft mit viel Potenzial im Kader ist, die aber Anlauf in die Saison brauchte. Sie sind voll im Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze und schon allein deshalb in der Favoritenrolle", lobt Michael Lerscht den Gegner im Vorfeld der Partie. Trotz der äußerst angespannten personellen Situation wollen und brauchen sich die Hausherren vor heimischer Kulisse nicht verstecken: "Wir haben gegen Essen gezeigt dass was möglich ist. Aber wir werden die maximale Power des Hexenkessels Stählerwiese brauchen", baut der Coach auf das fantastische Heimpublikum. Und er wiederholt es gerne Woche für Woche wieder: "Wir müssen unserem Motto treu bleiben: Unser Ding machen und unsere Stärken maximal gut einbringen." Geht dieser Plan auf, könnte der TuS N-Lübbecke ins Straucheln kommen.

19:30 Uhr: TV 05/07 Hüttenberg - Handball Sport Verein Hamburg

Blickt Hüttenbergs Trainer Frederick Griesbach auf die beiden letzten Partien zurück, kann er seiner Mannschaft nicht wirklich einen Vorwurf machen. Punkte aber gab es trotzdem nicht. Sowohl das Duell mit TuSEM Essen als auch das Gastspiel beim HSC 2000 Coburg endeten mit 26:27 aus Sicht der Mittelhessen - bitter. Dies soll sich am Samstag, auch mit der erneuten Hilfe des heimischen Publikums, ändern. Ja, dies muss sich fast ändern. Gerade einmal zwei magere Punkte hat der TVH noch Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Ein Sieg gegen den Handball Sport Verein Hamburg wäre goldwert.

Die Gäste dürften jedoch mit ordentlich Selbstvertrauen im Gepäck anreisen. Zuletzt spielte das Team von Trainer und Weltmeister Torsten Jansen gegen die beiden Aufstiegsaspiranten Gummersbach und Hamm jeweils Remis. Dreimal in Folge ist der HSVH ungeschlagen, auch das Hinspiel gegen den TV 05/07 Hüttenberg ging mit 28:24 an die Hamburger. Es kommt also nicht überraschend, dass TVH-Trainer Griesbach die Gäste in der Favoritenrolle sieht: "Ich glaube, die Rollenverteilung vor der Partie ist somit klar. Dennoch muss es uns erneut gelingen, den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen und wir gemeinsam in unserer Halle eine Stimmung haben, die u.a. unsere Ausfälle kompensiert." Die Gastgeber wollen und müssen sich für die zuletzt gezeigten Leistungen endlich belohnen, ansonsten droht der Relegations- oder gar der erste Abstiegsplatz.

20:00 Uhr: HSG Konstanz - TuSEM Essen

Mit dem 29:25-Heimsieg gegen den HC Elbflorenz Dresden und aufgrund der Punktverluste zweier direkter Konkurrenten (Gummersbach und Hamm), haben die Schützlinge von TuSEM-Trainer Jaron Siewert am vergangenen Wochenende den zweiten Tabellenplatz zurückerobert. Zwölf Spieltage vor Ende der Saison ist und bleibt das Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze weiterhin extrem spannend. Gerade die Mannschaften im unteren Tabellenbereich der Liga haben in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass sie mit starken Leistungen jeden Kontrahenten überraschen und bezwingen können. Genau solch ein Spiel haben die Essener am Abend vor der Brust. Die Hausherren aus Konstanz stecken mit beiden Beinen im Abstiegskampf und kämpfen um jeden einzelnen Punkt. Zwar konnte Essen das Hinspiel mit 32:21 souverän für sich entscheiden, in der "Schänzle-Hölle" zu Konstanz kann vieles aber ganz anders kommen. Das Team von HSG-Trainer Daniel Eblen erspielte sich elf seiner 15 Punkte auf der Habenseite vor heimischer Kulisse.

TUSEM-Rechtsaußen Felix Klingler, welcher in der Saison 2017/18 für die HSG Konstanz auflief, weiß, worauf es morgen ankommen wird: "Uns erwartet in Konstanz eines der schwersten Auswärtsspiele in dieser Saison. Sie spielen in eigener Halle sehr leidenschaftlich und kampfstark. Konstanz kann dort gegen jede Mannschaft Punkte holen, deshalb müssen wir von Beginn an den Kampf annehmen und das Spiel von Anfang an dominieren. Nur so können wir die größte Stärke der HSG, die Stimmung in eigener Halle, nicht zum Faktor werden lassen." Essen ist gewarnt.

Foto: Worm