08.03.2020  2. HBL

Dresden mit deutlichem Auswärtssieg in Emsdetten

Mit 33:24 siegte der HC Elbflorenz Dresden am Samstagabend beim TV Emsdetten. Doch nach diesem deutlichen Ergebnis sah es lange Zeit nicht aus. In die Halbzeitpause ging es für den HCE nur mit einem Tor Vorsprung, doch in Durchgang zwei schien der TVE den Mut zu verlieren. Damit bleibt Emsdetten vorläufig auf dem 17.Platz der Tabelle und muss im Abstiegskampf weiter zittern.

Bei den Überschriften hier ist es wie mit Dresdner Stollen, die sind nämlich oft schon viel eher fertig als die Saison beginnt. Ganz ehrlich! (: Wir wollen nicht sagen, dass wir 24 (Spiel)Tage auf solch eine Überschrift gewartet haben, aber ein bisschen weihnachtlich fühlt es sich für die Dresdner Fans schon an, so punktegeschenktechnisch. In diesem Sinne: Merry Elbflorenz! Gefeiert wird aber nur ganz kurz!

Den besseren Start ins Spiel hatte der Gastgeber aus Emsdetten. Die Mannschaft von TVE-Neutrainer Aaron Ziercke führte schnell mit 4:1 (7. Min.), was vor allem daran lag, dass die Sachsen im Angriff zunächst wenig Durchschlagskraft zeigten. Nach und nach kam der HC aber besser ins Spiel, auch weil die offensive 4:2 Deckung zunehmend griff. Als Sebastian Greß in der 13. Minute zum 5:5 traf, waren die Dresdner endgültig in Emsdetten angekommen. In der verbleibenden 1. Halbzeit entwickelte sich eine enge Partie, in der die Gäste in der 16. Minute per Strafwurf durch Julius Dierberg erstmals in Führung gingen (6:7). Neben einem sehr aktiven Mindaugas Dumčius, war Julius Dierberg mit 5 Treffern im 1. Spielabschnitt, eine zentrale Figur im HC-Spiel. Zu einem absoluten Dominator auf seiner Position entwickelte sich aber im Verlauf des Spiels HC-Kreisläufer Jonas Thümmler. Er machte an diesem Tag ein überragendes Spiel. Er traf insgesamt 5mal und holte unzählige Strafwürfe raus. Die TVE-Abwehr fand gegen ihn kein Mittel. Zur Halbzeit führte der HC in einem torreichen Spiel verdient mit 15:16. Dabei hatten die Gäste seit der ersten Führung fast immer leicht die Nase vorn. Relativ früh zog Gästetrainer Aaron Ziercke in Halbzeit 1 den 7. Feldspieler „zu Rate“, da es im Angriffsspiel 6 gegen 6, nach den guten Anfangsminuten, nicht mehr richtig klappen wollte. Diese Maßnahme griff, wenn auch mit etwas Verzögerung.

Der in den letzten Spielen so starke lettische TVE-Neuzugang Aivis Jurdžs spielte in der 1. Halbzeit kaum eine Rolle und bekam auch keine mehr in der 2. Hälfte. Dies war der Verdienst einer guten Dresdner Defensive, welche im Verlauf der 2. Halbzeit noch einmal einiges zulegte. Allen voran Torhüter Mario Huhnstock, der gleich die ersten beiden Würfe des TVE hielt und dann noch unglaubliche, in Teilen spektakuläre, 12 Paraden folgen ließ. Zu Beginn der 2. Halbzeit dominierten auf beiden Seiten die Torhüter, dann kamen aber die Sachsen zunehmend in Fahrt. Als Nils Kretschmer in der 41. Minute zum 18:21 traf und Oskar Emanuel wenig später zum 18:22, begann der HC die Partie unerwartet klar zu dominieren. Und eben erwähnter Oskar Emanuel war zusammen mit Spielmacher Sebastian Greß federführend daran beteiligt. Beide erzielten in der 2. Halbzeit mehr als die Hälfte der 17 Dresdner Treffer. Da der Gastgeber aus Emsdetten seinerseits lediglich 9 Tore erzielte, gelang es den Sachsen konstant ihren Vorsprung zu vergrößern. Beim 22:32 durch Oskar Emanuel in Minute 57 führte der HC sogar erstmals mit 10 Toren. Das lag ehrlicherweise auch daran, dass beim HC an diesem Tag auch sehr viel zusammenlief und den Emsdettenern in nahezu keiner Aktion das Glück hold war. Am Ende gewann der HC nach einer furiosen 2. Hälfte vor über 2000 Zuschauern mit 24:33 und leistete sich dabei in den letzten Minuten sogar noch die ein oder andere verständliche Unkonzentriertheit. 

Fazit: Zählt man die letzten beiden 2. Halbzeiten der Spiele der Dresdner gegen die Westfalen zusammen, ergibt sich für den TVE ein Bild des Grauens. Einmal verlor der TVE mit 8 und einmal mit 9 Treffern. Mit so einem deutlichen Erfolg konnte natürlich niemand rechnen. HC-Trainer Rico Göde: „Hätte uns das jemand vorher gesagt, hätten wir es natürlich nicht geglaubt. Die 1. Halbzeit war sehr eng und wies eigentlich auch auf eine enge Partie hin. Der Bruch beim TVE war nach dem 18:22 ganz klar da. Wir hatten an diesem Tag auch das Matchglück auf unserer Seite und bekommen zum Beispiel 5 oder 6 zurückspringende Bälle. Zudem haben wir in der 2. Halbzeit einen starken Mario Huhnstock und in der Offensive gleiche mehre Leistungsspitzen. Wir freuen uns jetzt sehr, wissen aber auch, es waren nicht mehr und nicht weniger als 2 Punkte.“ 

Mit dem Sieg gewann der HC ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und versetzte zudem einem direkten Mitkonkurrenten einen vielleicht entscheidenden „Schlag“. Den von Trainer Rico Göde ausgeschrieben Charaktertest, hat die Mannschaft bestanden.  Neben der starken Offensivleistung hatte der HC im Verbund mit der Defensive an diesem Tag auch die noch gegen Rimpar fehlende Torhüter-Performance. Dass beides auch immer ineinandergreifen muss, steht außer Frage. Noch viel wichtiger, der HC konnte mit dem Sieg den Trend seit Beginn der Rückrunde bestätigen. Jetzt heißt es gegen Aue das Spiel wieder einzeln zu betrachten, um den Trend fortzusetzen. 

Quelle: HC Elblforenz Dresden

Foto: Dreismann