23.11.2019  2. HBL

Essen stolpert gegen Lübbecke

Erste Heimniederlage für den TuSEM Essen! Mit 21:23 mussten sich die Rot-Weißen das erste Mal in dieser Saison in eigener Halle geschlagen geben. Gegen den TuS N-Lübbecke erlaubte sich die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert zu viele Fehler und muss nun um ihren Platz an der Tabellenspitze bangen. Lübbecke schiebt sich vorübergehend auf den sechsten Platz vor.

Nach dem Spiel war die Enttäuschung groß. Eine lange Aufholjagd wurde am Ende nicht belohnt, der TUSEM stand nach dem Heimspiel gegen den TuS N.-Lübbecke mit leeren Händen da. Wobei vor allem schon zu Beginn der Wurm drin war. Die Essener kamen schwer in Tritt, konnten sich zwar eine 2:0-Führung erspielen, doch in der Folge nicht mehr nachlegen. Stattdessen stellten die Gäste eine stabile Abwehr und waren im Angriff von den Hausherren nicht zu bremsen. Lübbecke gelang ein 10:0-Lauf, weshalb es so schien, als sei nach einer guten Viertelstunde schon eine Vorentscheidung gefallen. Der TUSEM erlaubte sich zu viele Fehler und schloss zu hektisch ab. Dementsprechend ging die zwischenzeitliche 11:3-Führung für die Ostwestfalen in Ordnung. Dabei zeigten sich vor allem Routinier Jens Bechtloff und Valentin Spohn treffsicher.

Aber ab der 20. Minute sollte sich das Blatt vorerst wenden. Von da an begannen die Gastgeber die Aufholjagd und heizten die Stimmung bei den 2067 Zuschauern in der Arena „Am Hallo“ an. Plötzlich stand die Abwehr besser und in der Offensive konnte der TUSEM sein Tempospiel ausleben. Bis zur Pause kämpften sich die Jungs von Trainer Jaron Siewert auf zwei Tore heran. Auch dank der Paraden von Torhüter Julián Borchert.

Dementsprechend spannend startete der zweite Durchgang. Schnell war der Ausgleich geschafft – jetzt konnte das Spiel in beide Richtungen entschieden werden. Es war Geduld gefragt, wer nun Fehler macht, der wird bestraft. Es war eine phasenweise hart umkämpfte Begegnung, bei der das Schiedsrichter-Duo viel zu tun hatte. Insgesamt sprachen Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro 16 Zeitstrafen aus, dabei traf es beide Mannschaften nahezu gleichermaßen hart. Zunächst musste Lübbeckes Marko Bargaric das Feld nach seiner dritten Zeitstrafe verlassen, ehe auch Essens Dennis Szczesny die Rote Karte sah. Zu allem Überfluss erhöhten die Schiedsrichter die Zeitstrafe um weitere zwei Minuten, wegen Meckerns.

Der TUSEM musste also die letzten vier Minuten in Unterzahl agieren. Das machte es nicht einfacher und spielte dem TuS N.-Lübbecke voll in die Karten. Die knappe Führung konnte entscheidend ausgebaut werden, die Hausherren mussten ihre Gäste davonziehen lassen. Torwart Peter Tatai ließ die Essener verzweifeln, auch wenn sie sich lange gegen die Niederlage wehrten. Am Ende reichte es nicht.

„Die Leistung am Anfang des Spiels war nicht unserem Anspruch gerecht. Danach haben wir schon Charakter gezeigt, die Mannschaft hat gefightet und um jeden Ball gekämpft. Uns ist es nur eben nie gelungen das Spiel wirklich zu drehen. Die Chancenverwertung war nicht gut, vorsichtig ausgedrückt – und dann wird es eben schwer. Die Niederlage war leider hausgemacht. Wenn man mit 2:10 zurückliegt, dann bist du anscheinend nicht voll da gewesen – das war das Problem. Wenn du den Motor nicht an hast, wird es schwer ihn irgendwann richtig an zu bekommen“, ärgerte sich TUSEM-Trainer Jaron Siewert. Auch sein Kapitän Jonas Ellwanger war enttäuscht: „Uns hat der entscheidende Punch gefehlt. In der ersten Viertelstunde haben wir alles falsch gemacht, aber Lübbecke ist durch unsere Aufholjagd ganz schön ins Schwimmen gekommen. Mit der Euphorie, die wir uns erspielt hatten, hätten wir diesen einen Knackpunkt einfach mal überwinden müssen – das haben wir nicht geschafft. Wichtig ist, dass wir jetzt auf jeden Fall eine Reaktion zeigen und im nächsten Spiel zeigen, dass wir es viel besser können, als in den letzten Wochen und zu alter Stärke zurückfinden.“

Für den TUSEM geht es nun zum EHV Aue, Anwurf in der Erzgebirgshalle ist am kommenden Freitag (29. November) um 19 Uhr.

Quelle: TuSEM Essen

Foto: Krato